
Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Der Autor hält keine Positionen in den besprochenen Aktien.
Finanzausblick von CoreWeave: Bedenken von HSBC
Jüngsten Einschätzungen der HSBC zufolge scheint die Liquidität von CoreWeave unter Druck zu stehen. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen die erwartete Liquiditätszusage von OpenAI in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar nicht sichern konnte.
Die Marktposition von CoreWeave verstehen
Für alle, die CoreWeave noch nicht kennen: CoreWeave ist ein führender Cloud-basierter GPU-as-a-Service-Anbieter. Das Unternehmen zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, frühzeitigen Zugriff auf NVIDIAs Spitzenprodukte zu ermöglichen. Unterstützt wird dies durch eine strategische Partnerschaft, die eine großflächige Distribution ermöglicht.
HSBCs Vorsicht angesichts des Markthypes
Trotz der zunehmenden Begeisterung um die CoreWeave-Aktie, die aktuell bei rund 143 US-Dollar notiert, hat sich HSBC für eine vorsichtigere Haltung entschieden. Sie hat die Bewertung „Reduzieren“ mit einem Kursziel von 32 US-Dollar vergeben, was auf ein potenzielles Abwärtspotenzial von fast 77 % hindeutet.
Marktdynamik beeinflusst die Rendite
Analyst Abishek Shukla von HSBC stellt fest, dass der GPU-Cloud-Markt zunehmend als Massenware angesehen wird, was zu sinkenden Gewinnmargen führt. Dieser Trend ist auf die relativ niedrigen Markteintrittsbarrieren und die weniger strengen technologischen Anforderungen im Vergleich zu allgemeinen Cloud-Diensten zurückzuführen.
NVIDIAs Rolle in der sich entwickelnden Landschaft
Als Reaktion auf diese Herausforderungen unterstützt NVIDIA aufstrebende GPU-as-a-Service-Anbieter wie CoreWeave aktiv durch Investitionen, frühzeitige GPU-Zuweisungen und Marketingunterstützung.
CoreWeaves Herausforderungen hinsichtlich Anlageneffizienz und Rendite
Angesichts dieser Schwierigkeiten gibt Shukla an, dass der Kapitalumschlag von CoreWeave im ersten Quartal 2025 lediglich 32 % beträgt und damit deutlich unter dem von Hyperscalern wie Amazon AWS liegt, die rund 76 % erreichen. Diese Diskrepanz unterstreicht die Herausforderungen bei der Erzielung von Renditen im aktuellen Umfeld.
Einblicke in Investitionsausgaben und Umsatz
Darüber hinaus weist Shukla darauf hin, dass jeder Dollar, den Amazon AWS seit dem zweiten Quartal 2023 für GPUs ausgegeben hat, lediglich 0, 37 US-Dollar zusätzlichen Jahresumsatz erbracht hat. Dies verdeutlicht die niedrige Rendite, die GPU-Cloud-Diensten innewohnt. Dieser Grundstein bildet die Grundlage für die Vorsicht von HSBC gegenüber CoreWeave.
Strategische Empfehlungen für CoreWeave
Um sein Renditepotenzial zu steigern, schlägt Shukla vor, dass CoreWeave möglicherweise auf allgemeines Cloud-Computing umsteigen und gleichzeitig sein Angebot an Mehrwertdiensten erweitern und dabei seinen proprietären Software-Stack nutzen muss.
Es wird außerdem empfohlen, dass CoreWeave seinen Kundenstamm diversifiziert und sich von der starken Abhängigkeit von Microsoft und OpenAI löst, die derzeit 72 % seines Umsatzes ausmachen und einen beträchtlichen Auftragsbestand für das erste Quartal 2025 aufweisen. Der Aufbau von Beziehungen zu Kunden aus dem Bereich der allgemeinen Computertechnik, die bereit sind, mehr von seiner Software zu übernehmen, wird von entscheidender Bedeutung sein.
Liquiditäts- und Kostenauswirkungen
Shukla stuft die Liquidität von CoreWeave als „angespannt“ ein und verweist auf hohe Energiekosten und Mietkosten für Rechenzentren, die 6, 1 % bzw.16, 4 % des Umsatzes im ersten Quartal 2025 ausmachten. Mit dem Abschluss neuer Rechenzentrumsverträge dürften diese Kosten weiter steigen.
Als Hauptproblem wurde festgestellt, dass OpenAI trotz seiner Zusage, über 15 Milliarden US-Dollar für Dienstleistungen bereitzustellen, keinen nennenswerten Vorschuss geleistet hat.
Umsatzmodell und Kundenverpflichtungen
CoreWeave nutzt insbesondere ein Take-or-Pay-Betriebsmodell und generiert so einen vorhersehbaren Cashflow unabhängig vom Nutzungsniveau der Kunden. Rund 96 % des Umsatzes stammen aus festen Verträgen.
Darüber hinaus verlangt CoreWeave von den Kunden Vorauszahlungen, die für die Finanzierung der notwendigen Infrastruktur zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen unerlässlich sind.
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