Der Einfluss von Chrome-Erweiterungen auf die Browser-Leistung
Webbrowser bieten durch Erweiterungen einen bemerkenswerten Vorteil, da sie es Benutzern ermöglichen, ihre Browsing-Fähigkeiten zu verbessern. Diese zusätzliche Funktionalität hat jedoch oft ihren Preis, vor allem bei der Leistung. Eine aktuelle Analyse von 5.000 beliebten Chrome-Erweiterungen ergab erhebliche Verlangsamungen der Browsing-Geschwindigkeit, wobei einige Ausnahmen erwähnenswert sind.
Das Forschungsteam von Debugbear hat gründliche Untersuchungen durchgeführt und sich dabei auf die CPU-Verarbeitung und die Ladezeiten von Websites konzentriert, um die Auswirkungen der Verwendung dieser Erweiterungen aufzudecken.
Wichtige Erkenntnisse aus Leistungstests für Erweiterungen
Hier sind die aufschlussreichsten Erkenntnisse darüber, wie sich Chrome-Erweiterungen auf die Browsergeschwindigkeit auswirken:
- Selbst bei einfachen Websites kam es aufgrund bestimmter Erweiterungen zu Verzögerungen von 500 Millisekunden oder mehr.
- Bemerkenswerte 86 % der analysierten Erweiterungen hatten einen vernachlässigbaren Effekt auf die Leistung einfacher Websites.
- Nur 1,7 % der getesteten Erweiterungen verursachten auf einfachen Sites Verarbeitungsverzögerungen von 500 Millisekunden oder mehr.
- Auf komplexen Websites, insbesondere solchen mit vielen Skripten und Elementen, können die Verarbeitungsverzögerungen bis zu 2000 Millisekunden betragen.
- Der kumulative Effekt mehrerer Erweiterungen kann diese Verzögerungen erheblich verstärken und zu einem merklich trägen Erlebnis führen.
- Zu den Erweiterungen, die für ihre langen Bearbeitungszeiten bekannt sind, gehören unter anderem: Honey Automatic Coupons, Klarna Pay Later, Monica – Your AI Copilot und Capital One Shopping.
- Interessanterweise verbessern Inhaltsblocker tendenziell die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Websites.
- Diese Leistungseinbußen sind nicht auf Chrome beschränkt; sie können auch alle Chromium-basierten Browser oder Firefox betreffen.
Ladezeiten von Websites: Die versteckte Verzögerung
Das Vorhandensein von Browsererweiterungen führt häufig zu längeren Ladezeiten von Websites, insbesondere wenn sie so programmiert sind, dass sie beim ersten Laden der Seite aktiviert werden. Dieses Phänomen kann die Benutzerinteraktion behindern.
- Erweiterungen können die Ladezeit einfacher Websites um zusätzliche 1000 Millisekunden verlängern.
- Obwohl die Verzögerungszeit der Interaktion nach dem Laden in den meisten Fällen unter 50 Millisekunden liegt, kann es bei einigen wenigen Erweiterungen zu größeren Verzögerungen kommen.
Solche Verzögerungen sind spürbar und führen dazu, dass Kunden länger warten müssen, bis der vollständige Inhalt einer Webseite sichtbar ist.
Vorteile von Content Blockern
Inhaltsblocker verbessern im Allgemeinen die Leistung von Websites, insbesondere auf Seiten mit vielen Werbeanzeigen. Ihre Auswirkungen auf die CPU-Auslastung und die Seiten-Downloadgeschwindigkeit sind spürbar vorteilhaft.
- Einige Inhaltsblocker können Verarbeitungszeiten, die anfänglich über 50 Sekunden betrugen, auf nur wenige Sekunden reduzieren.
- Viele dieser Erweiterungen reduzieren die Seitenladegröße von über 40 MB auf unter 5 MB.
- Die meisten verringern außerdem den Gesamtspeicherverbrauch und optimieren so die Ressourcennutzung.
- Zu den Erweiterungen mit bemerkenswerter Leistung gehören: uBlock Origin, ScriptSafe und Privacy Badger, wobei AdBlock Plus relativ schlechtere Ergebnisse zeigt.
- Die Leistung von AdBlock Plus ist aufgrund seines Programms für „akzeptable Anzeigen“ nicht optimal. Dieses lässt die Anzeige bestimmter Anzeigen zu, wenn es aktiv ist. Für eine bessere Leistung kann dies deaktiviert werden.
- Die Hauptvorteile von ScriptSafe liegen in der standardmäßigen Blockierung von JavaScript, die zu lange Ladezeiten verhindert.
Weitere Beobachtungen zu Erweiterungen
Die Studie untersuchte auch die Speichernutzung und die allgemeinen Auswirkungen auf die Browserfunktionalität:
- Die große Mehrheit (86,6 %) der Chrome-Erweiterungen benötigt weniger als 10 MB Speicherplatz.
- Nur 2,2 % dieser Erweiterungen benötigen mehr als 50 MB Speicherplatz.
- Sechs Erweiterungen mit über einer Million Benutzern stören die Back/Forward-Cache-Funktionalität erheblich: Dies sind LastPass Password Manager, Avast Online Security und einige andere.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Obwohl die Installation von Browsererweiterungen zur Verbesserung des Surfens im Internet gängige Praxis ist, ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass sie die Verarbeitungs- und Ladezeiten von Websites verlangsamen können. Obwohl Inhaltsblocker Abhilfe schaffen können, indem sie die Belastung von JavaScript-lastigen Inhalten begrenzen, kann es aufgrund bestimmter Erweiterungen dennoch zu Verzögerungen kommen.
Erweiterungen, die das Laden von Websites um eine Sekunde oder mehr verzögern, sollten genau untersucht werden. Benutzer sollten sich nach Alternativen umsehen, die ein flüssigeres Surferlebnis bieten. Auch die Beschränkung der Erweiterungen auf bestimmte Websites oder ihre Aktivierung „per Klick“ kann dazu beitragen, Leistungsprobleme zu verringern.
Und wie steht es mit Ihnen? Beeinträchtigen Ihre Browsererweiterungen Ihr Surferlebnis? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit!
Zusätzliche Einblicke
1. Welchen Einfluss haben Chrome-Erweiterungen auf die Website-Leistung?
Chrome-Erweiterungen können die Leistung von Websites erheblich beeinträchtigen und häufig zu längeren Ladezeiten und langsamerer CPU-Verarbeitung führen, insbesondere bei komplexen Websites mit vielen Skripten und Anzeigen.
2. Welche Arten von Erweiterungen benötigen die meisten Ressourcen?
Zu den berüchtigten, ressourcenintensiven Erweiterungen zählen beliebte Einkaufshelfer wie Honey und Klarna sowie Datenschutztools, die möglicherweise ständig im Hintergrund laufen und das Surfen verlangsamen.
3. Sind alle Inhaltsblocker vorteilhaft für die Browsing-Geschwindigkeit?
Während die meisten Inhaltsblocker die Browsergeschwindigkeit verbessern, indem sie das Laden nicht unbedingt erforderlicher Skripts verhindern, funktioniert die Leistung mancher, z. B. AdBlock Plus, möglicherweise nicht so gut, wenn nicht bestimmte Funktionen angepasst werden, z. B. das Deaktivieren „akzeptabler Anzeigen“.
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