Googles Android-Erdbebenwarnungen lieferten während der verheerenden Erdbeben in der Türkei keine wichtigen Warnungen

Googles Android-Erdbebenwarnungen lieferten während der verheerenden Erdbeben in der Türkei keine wichtigen Warnungen

Erdbebenkatastrophe in der Türkei: Eine Analyse des Android-Erdbebenwarnsystems

Am 6. Februar 2023 wurde die Türkei von zwei verheerenden Erdbeben erschüttert: Das erste Beben der Stärke 7, 8 in Pazarcik, gefolgt von einem Beben der Stärke 7, 5 in Elbistan. Diese Naturkatastrophen richteten in der gesamten Region schwere Schäden an. Trotz des Android Earthquake Alerts (AEA)-Systems waren die anfänglichen Magnitudenschätzungen für das erste Erdbeben alarmierend niedrig. Sie lagen 7, 1 Sekunden nach dem Beben bei nur 4, 5 und erreichten einen Höchstwert von nur 4, 9 – weit unter der tatsächlichen seismischen Aktivität.

Auswirkungen unterschätzter Warnungen

Diese erhebliche Unterschätzung führte zu minimalen Reaktionen, da nur die weniger dringenden „BeAware“-Warnungen an rund eine halbe Million Geräte im Umkreis von 64 Kilometern gesendet wurden. Dadurch wurden die Sicherheitswarnungen für viele Betroffene eingeschränkt. Auch beim Erdbeben in Elbistan der Stärke 7, 5 waren die ersten Schätzungen unzureichend und lagen zwischen 6, 1 und 6, 3. Fast vier Millionen Geräte waren betroffen. Die Warnzeiten dieser Warnungen variierten jedoch zwischen wenigen Sekunden und über einer Minute.

Die Bedeutung von Früherkennungssystemen

Die Notwendigkeit robuster seismischer Netzwerke kann nicht genug betont werden, insbesondere in erdbebengefährdeten Regionen, in denen eine solche Infrastruktur möglicherweise fehlt. In diesem Zusammenhang spielen Systeme wie AEA eine entscheidende Rolle, auch wenn Google sie als ergänzende Warnungen und nicht als eigenständige Lösungen konzipiert.

Von Google implementierte Verbesserungen

Obwohl die Leistung des AEA-Systems während der Erdbeben bedauerlich war, hat Google diese Mängel erkannt und seine Erkennungsalgorithmen deutlich angepasst. Zuvor war die Überwachungsdauer der Erdbebenparameter auf kurze 10 Sekunden begrenzt; diese wurde nun auf 30 Sekunden verlängert, um die Erfassung umfassenderer Daten zur seismischen Aktivität zu ermöglichen.

Darüber hinaus führten Probleme mit übermäßigem Lärm bestimmter Telefone im Überwachungspool zu verzögerten Alarmen, insbesondere während des ersten Bebens. Die neuesten Updates verbessern die Selektivität und stellen sicher, dass nur Telefone mit angemessenem Lärmpegel in die Überwachung einbezogen werden. Darüber hinaus wurden die „BeAware“-Alarme verbessert, um unnötige Vibrationen der Geräte zu verhindern und so die Meldegenauigkeit bei Erdbeben zu verbessern.

Wirksamkeit des erweiterten AEA-Systems

Durch simulierte Tests der überarbeiteten Algorithmen hat Google ermittelt, dass bei einem Erdbeben der Stärke 7, 8 heute wahrscheinlich nach etwa 6, 3 Sekunden eine Stärke von 4, 6 registriert würde – eine deutlich schnellere Einschätzung als frühere Schätzungen –, bevor nach 24 Sekunden eine Stärke von 7, 4 erreicht würde. Dies würde dazu führen, dass rund 10 Millionen Geräte dringendere „TakeAction“-Warnungen mit einer Warndauer von bis zu 35 Sekunden erhalten würden, während schätzungsweise 67 Millionen Nutzer die „BeAware“-Warnungen mit einer Benachrichtigungsdauer von bis zu 2, 5 Minuten erhalten würden.

Benutzerwahrnehmung und Vertrauen in Warnmeldungen

Trotz anfänglicher Mängel des AEA-Systems ergab eine umfassende Umfrage unter über 1, 5 Millionen Nutzern (ausgenommen Nutzer aus den USA) eine hohe durchschnittliche Nützlichkeitsbewertung von 4, 7 von 5 Punkten. Beeindruckenderweise gaben 85 % der Nutzer an, die Warnungen seien in ihrer Situation hilfreich gewesen.36 % der Empfänger erhielten Warnungen vor Beginn des Erdbebens, 28 % wurden während der Beben alarmiert und 23 % erhielten Benachrichtigungen nachträglich.

Darüber hinaus gaben Nutzer, die „TakeAction“-Warnmeldungen erhielten, an, die Anweisungen zum Fallenlassen, In Deckung gehen und Festhalten in 28 % der Fälle zu befolgen. Damit übertraf die Reaktion anderer Erdbeben-Frühwarnsysteme die Ergebnisse. Bemerkenswert ist, dass 84 % ihr Vertrauen in das System für die Zukunft gesteigert haben, während nur 0, 1 % ihre Warnmeldungen deaktivierten. Dank der jüngsten Verbesserungen besteht Hoffnung, dass die Zahl der Erdbebentoten in Zukunft deutlich gesenkt werden kann.

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