Google geht mit rechtlichen Schritten gegen Phishing vor
In einem entscheidenden Schritt zur Bekämpfung von Cyberkriminalität hat Google rechtliche Schritte gegen die Betreiber von „Lighthouse“, einer Phishing-as-a-Service-Plattform, eingeleitet. Dieser Dienst soll SMS-Phishing-Kampagnen, allgemein bekannt als Smishing, ermöglicht haben, von denen weltweit über eine Million Opfer in 120 Ländern betroffen waren.
Laut einem Blogbeitrag von Google nutzen Betrüger vertraute, aber gefälschte Nachrichten, um Menschen zu täuschen. So erhalten Empfänger beispielsweise SMS über ein angeblich „feststeckendes Paket“ der US-Post oder eine Benachrichtigung über eine „unbezahlte Mautgebühr“.Diese Nachrichten sind darauf ausgelegt, die Opfer zur Preisgabe sensibler Daten zu verleiten.
Der Umfang des Problems
Der „Lighthouse“-Dienst hat Kriminellen weitreichende Diebstähle ermöglicht und allein in den USA zwischen 12, 7 und 115 Millionen gestohlene Kreditkartennummern angehäuft. Dies entspricht einem erschreckenden fünffachen Anstieg der Phishing-Angriffe seit 2020. Betrüger geben sich häufig als bekannte Marken wie E-ZPass oder USPS aus und gewinnen so das Vertrauen ihrer Opfer.
Funktionsweise des Betrugs
Opfer werden typischerweise durch SMS mit Links angelockt, die sie dazu verleiten sollen, sensible Daten wie Bankdaten und E-Mail-Zugangsdaten einzugeben. Google hat festgestellt, dass diese Betrüger häufig die Marke und die Dienste von Google auf gefälschten Webseiten missbrauchen, was zu einem Vertrauensbruch und einer Gefährdung der Sicherheit der Nutzer führt.
Bei ihren Untersuchungen identifizierte Google über 100 verschiedene Templates, die fälschlicherweise das Google-Branding verwenden und geschickt so gestaltet sind, dass sie legitime Anmeldeseiten imitieren und ahnungslose Nutzer zusätzlich täuschen.
Rechtliche und legislative Bemühungen
Um diesen Bemühungen wirksam entgegenzuwirken, zielt Google darauf ab, die zugrundeliegende Infrastruktur dieser Operationen zu zerschlagen. Das Unternehmen verfolgt Ansprüche auf Grundlage mehrerer Bundesgesetze, darunter des RICO-Gesetzes (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), des Lanham Act und des CFA-Gesetzes (Computer Fraud and Abuse Act).
Neben den laufenden Gerichtsverfahren setzt sich Google für umfassendere politische Reformen ein, um den Schutz vor Betrug in den Vereinigten Staaten zu verbessern. Dazu gehört die Unterstützung dreier parteiübergreifender Gesetzesinitiativen: des „Guarding Unprotected Aging Retirees from Deception (GUARD) Act“, des „Foreign Robocall Elimination Act“ und des „Scam Compound Accountability and Mobilization (SCAM) Act“.
Einzelheiten zum Gesetzesvorschlag
- Gesetz zur Bekämpfung ausländischer Werbeanrufe: Ziel ist die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich der Bekämpfung illegaler ausländischer Werbeanrufe widmet.
- SCAM-Gesetz: Konzentriert sich auf die Bekämpfung von Betrugsanlagen und die Unterstützung von Überlebenden des Menschenhandels im Zusammenhang mit diesen Operationen.
Den Cyberbedrohungen immer einen Schritt voraus sein
Angesichts der zunehmenden Cyberkriminalität und der immer ausgefeilteren Methoden von Betrügern bleibt Google wachsam. Das Unternehmen hat kürzlich neue Schutzfunktionen für Android-Nutzer eingeführt, darunter Wiederherstellungskontakte, die Nutzern helfen, ihre Konten sicherer wiederherzustellen.
Dieses kontinuierliche Engagement für mehr Sicherheit und die Förderung von Reformen ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz der Verbraucher und die Sicherung digitaler Räume vor den Klauen von Cyberkriminellen.
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