Gericht ordnet an, dass Apple Weblinks im App Store beibehält und stellt damit sein iOS-Zahlungsmonopol in Frage

Gericht ordnet an, dass Apple Weblinks im App Store beibehält und stellt damit sein iOS-Zahlungsmonopol in Frage

Apple steht vor einem Gerichtsurteil zur Beibehaltung von Weblinks und externen Zahlungen im App Store

In einer wichtigen rechtlichen Entwicklung wurde Apple verpflichtet, weiterhin Weblinks und externe Zahlungsoptionen im App Store zuzulassen, nachdem ein höheres Gericht seinen Antrag auf Aussetzung der Vollstreckung eines früheren Urteils abgelehnt hatte. Dies ist Teil der laufenden Überprüfung der App-Store-Praktiken des Unternehmens.

Anfang des Jahres entschied ein Bundesrichter, dass Apple Entwicklern die Möglichkeit geben muss, Weblinks in ihre iOS-Anwendungen einzubinden. Darüber hinaus ordnete das Gericht an, dass Apple Beschränkungen bei der Linkformatierung aufheben und externe Zahlungssysteme ohne Transaktionsprovisionen zulassen muss. Nach diesem Urteil legte Apple Berufung ein und beantragte eine Aussetzung der Anordnung, da das Verfahren noch andauerte.

Gerichtsentscheidung gegen Apple

In einer kürzlich ergangenen Entscheidung lehnte das US-Berufungsgericht Apples dringenden Antrag auf Aussetzung der Anordnung des Bezirksgerichts ab. Das Berufungsgremium stellte fest, dass Apple weder eine hohe Erfolgsaussicht für die Berufung ausreichend nachgewiesen noch nachgewiesen habe, dass dem Unternehmen im Falle der Umsetzung der Anordnung irreparabler Schaden entstehen würde. Das Gericht stellte außerdem fest, dass die potenziellen negativen Auswirkungen auf andere Parteien sowie das öffentliche Interesse keine sofortige Aussetzung des Urteils rechtfertigten. Diese jüngste Entwicklung erschwert Apples Bemühungen, die frühere Entscheidung, die auf eine von Epic Games angestrengte Klage zurückging, aufzuheben.

Hintergrund: Die Klage von Epic Games

Epic Games reichte 2020 Klage gegen Apples App-Store-Richtlinien ein und argumentierte, die Einschränkungen des Unternehmens würden den fairen Wettbewerb beeinträchtigen. Obwohl Epic nicht auf ganzer Linie siegte, entschied das Gericht, dass Entwickler Nutzer über alternative Kaufoptionen mit möglicherweise günstigeren Preisen informieren dürfen. Trotz dieses Teilsiegs hatte Apple Schwierigkeiten, die in einem früheren Urteil aus dem Jahr 2021 festgelegten Bedingungen vollständig zu erfüllen. Dies veranlasste den Richter im April zu einem umfassenderen Urteil.

Auswirkungen auf Anwendungen von Drittanbietern

Als direkte Reaktion auf das Urteil vom April haben mehrere namhafte Drittanbieter-Apps schnell webbasierte Kauflinks integriert. So haben beispielsweise sowohl Spotify als auch die Kindle-App von Amazon Schaltflächen eingeführt, die Nutzer zum Kauf von Abonnements direkt über ihre Websites führen und so Apples In-App-Zahlungssystem umgehen. Darüber hinaus wurde Fortnite kürzlich nach fast fünf Jahren auf iOS neu gestartet und bietet Nutzern die Wahl zwischen Apples Zahlungsmethode und Epics alternativem System. Laut Epic-CEO Tim Sweeney verteilt sich die Nutzung derzeit 60:40 zugunsten von Apples System, wobei sich diese Lücke Berichten zufolge verringert.

Apples Antwort

Angesichts der Entscheidung des Gerichts drückte Apple-Sprecherin Olivia Dalton die Enttäuschung des Unternehmens aus:

Wir sind enttäuscht über die Entscheidung, die Anordnung des Bezirksgerichts nicht auszusetzen, und werden unseren Fall im Berufungsverfahren weiter vertreten. Wie bereits erwähnt, widersprechen wir der Auffassung des Bezirksgerichts entschieden. Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass der App Store weiterhin eine hervorragende Möglichkeit für Entwickler und ein sicheres, vertrauenswürdiges Erlebnis für unsere Nutzer bietet.

Der Weg in die Zukunft

Apple ist vorerst verpflichtet, sich an die bestehende Gerichtsentscheidung zu halten. Sofern das Berufungsgericht dieses Urteil nicht aufhebt, können Entwickler weiterhin Web-Zahlungslinks einbinden. Apples historisch dominante Stellung im Bereich der iOS-Zahlungsabwicklung dürfte dadurch weiter schwinden. Der Ausgang des Verfahrens hängt vom Ausgang der laufenden Berufungen ab und könnte einen richtungsweisenden Präzedenzfall für den zukünftigen Betrieb von App-Marktplätzen schaffen.

Quelle: The Verge

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