
Das Genre des Actionthrillers wird oft ungerechtfertigt kritisiert, wodurch die vielen aufregenden Filme, die es hervorgebracht hat, in den Schatten gestellt werden. Mel Gibsons neuster Film Flight Risk bleibt jedoch leider hinter den Erwartungen zurück. Bei einer Besetzung mit Mark Wahlberg, Michelle Dockery und Topher Grace wird sofort offensichtlich, dass die Darstellung der Schauspieler nicht aufeinander abgestimmt ist und jeder von ihnen scheinbar einem eigenen Film angehört. Anders als das Werbematerial vermuten lässt, spielt Wahlberg eine überraschend kleine Rolle. Dockery trägt als US-Marshal Madelyn Harris die Hauptlast der Erzählung, während sie versucht, sich durch das Chaos zu navigieren.
Dockery weicht von ihrer Kultrolle in Downton Abbey ab und spielt Harris, die den Zeugen Winston (gespielt von Grace) auf einer gefährlichen Reise beschützen soll. Der Film beginnt mit Winstons resigniertem Kommentar über ihren abgelegenen Standort in Alaska, was den Ton für eine glanzlose Erfahrung angibt. Mit diesem Wissen ausgestattet besteigen Harris und Winston ein veraltetes Flugzeug, das von Wahlbergs Figur Daryl gesteuert wird. Was folgt, ist ein emotional langweiliges und erzählerisch wackeliges Abenteuer, das viel zu wünschen übrig lässt.
Das Fluchtrisiko ist sich seiner selbst bewusst, aber es rettet die Geschichte nicht vor sich selbst
Auch wenn die Schauspieler den Witz verstanden haben, ist er nicht sehr lustig





Taucht man tiefer in die Charaktere ein, wird deutlich, dass Grace und Dockery in intensiven Momenten echte Spannung erzeugen wollen, während Wahlberg einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Material aus dem Weg zu gehen scheint. Seine übertriebenen Drohungen lenken von jeder echten Spannung ab und machen die Einsätze wirkungslos. Obwohl man in einem anderen Kontext erwarten könnte, Wahlbergs fast kitschige Darstellung unterhaltsam zu finden, fehlt Flight Risk der nötige Charme, um solche Momente aufzuwerten. Der Untergang des Films liegt nicht nur bei Wahlberg, sondern auch bei seinem schwachen Drehbuch und seiner düsteren Regie, die das gesamte Erlebnis untergraben.
Trotz häufiger erklärender Dialoge liefert der Film nie aufschlussreiche oder emotional ansprechende Hintergrundgeschichten zu seinen Charakteren. Dieser Mangel an Tiefe wäre verzeihlich, wenn die Actionszenen Spannung bieten würden, doch selbst die Kampfszenen können nicht fesseln. Momente, die spannend sein sollen, wie etwa Luftkämpfe zwischen Harris und Daryl, wecken weder Angst noch Sorge um ihr Schicksal. Die Zuschauer werden mit einer vorhersehbaren Erzählung ohne Spannung zurückgelassen, was schmerzhaft deutlich macht, dass der Film erhebliche Schwierigkeiten hat, echtes Drama zu erzeugen.
Ein Großteil der Handlung auf dem Bildschirm beschränkt sich darauf, Harris dabei zuzusehen, wie er über ein Headset kommuniziert und Anweisungen zum Steuern des Flugzeugs erhält. Dies mag zwar ein Notfallszenario genau darstellen, lässt sich aber kaum in fesselndes Kino umsetzen. Die Kernprämisse von Flight Risk besteht darin, dass ein potenziell fesselndes Ensemble nicht ausreichend genutzt wird; statt Spannung versinken wir in Monotonie.
Leider verspielt der Film jedes Potenzial für Engagement durch vorhersehbare Enthüllungen, die keinen Anklang finden.Alle Versuche, emotionale oder handlungsbezogene Wendungen zu erzielen, sind substanzlos, da sich die Zuschauer von den Charakteren und ihren Abenteuern losgelöst fühlen. Die angeblich schockierende Enthüllung von Harris‘ komplizierter Vergangenheit wirkt wie ein bloßes Erzählinstrument und nicht wie ein Weg zu einer echten Charaktererforschung. Graces eindimensionale Darstellung lässt wenig Raum für Tiefe, wobei sich sein emotionales Spektrum auf Sorgen um seine Mutter beschränkt.
Das Thema Fluchtrisiko findet vielleicht ein Publikum, wird aber schnell in Vergessenheit geraten
Die Zuschauer strömen in die Kinos, um zu lachen oder die wenigen spannenden Momente des Films mitzuerleben
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Am unterhaltsamsten dürfte es für das Publikum sein, Freunde zusammenzutrommeln und sich den Absurditäten hinzugeben, die in Flight Risk präsentiert werden. Obwohl große Namen wie Wahlberg und Gibson zweifellos Zuschauer anziehen werden, ist es unwahrscheinlich, dass irgendjemand diesen Film langfristig in Erinnerung behalten wird. Angesichts der Fülle ähnlicher Filme, die eine unterhaltsamere Abwechslung bieten, besteht die Gefahr, dass Flight Risk inmitten eines Meeres kommender Actionfilme in Vergessenheit gerät.
Obwohl Flight Risk nicht darauf abzielt, tief in seine Charaktere oder erzählerischen Feinheiten einzutauchen, kann es sein Kernanliegen, spannende Action zu bieten, nicht erfüllen. Ohne gut gemachte Kampfszenen und spürbare Spannung fehlt dem Film Substanz, was dazu führt, dass das Publikum schnell das Interesse verliert. Er hatte das Potenzial für Spannung, aber seine Umsetzung degradiert ihn zu einem Film, der in den Annalen der Filmgeschichte schnell in Vergessenheit gerät.
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