
Dies stellt keine Anlageberatung dar. Der Autor besitzt keine der genannten Aktien.
Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, erläuterte kürzlich die Überlegungen, die der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank vor einer möglichen Zinssenkung im September abwägen würde. In einem bedeutenden Schritt entschied sich die US-Notenbank in ihrer letzten Sitzung für die Beibehaltung der aktuellen Zinssätze – der erste Fall von Uneinigkeit unter den Ausschussmitgliedern seit 1993. Diese Entscheidung folgte auf eine Phase, in der die Zinssätze im Jahr 2022 auf ein beispielloses Niveau angehoben wurden, hauptsächlich aufgrund der inflationären Auswirkungen der pandemiebedingten Konjunkturprogramme und der geopolitischen Spannungen infolge der russischen Invasion in der Ukraine.
Fed-Vorsitzender betont Notwendigkeit einer Datenbewertung vor Zinssenkungen im September
Während einer Pressekonferenz nach der Entscheidung der US-Notenbank betonte Powell, dass sich die Wirtschaft trotz anhaltender Unsicherheiten in einer „soliden Position“ befinde. Er kommentierte die aktuelle Arbeitsmarktlage und wies darauf hin, dass die Arbeitslosenquote weiterhin niedrig sei und sich die Wirtschaft dem Beschäftigungsmaximum nähere. Er wies jedoch auch darauf hin, dass die Inflation weiterhin über dem von der Fed festgelegten Ziel von 2 Prozent liege.
Powell betonte, die geldpolitische Haltung der US-Notenbank sei strategisch darauf ausgerichtet, sich schnell an künftige wirtschaftliche Veränderungen anzupassen. Er bezeichnete die jüngsten Indikatoren als Anzeichen einer Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit und verwies darauf, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Halbjahr lediglich um 1, 2 Prozent gestiegen sei – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 2, 5 Prozent. Er betonte, wie wichtig es sei, die BIP-Daten des ersten Halbjahres zu nutzen, um Schwankungen bei der Bewertung wirtschaftlicher Trends abzumildern.
Auf Nachfragen zu einer möglichen Zinssenkung im September stufte Powell die aktuelle Geldpolitik als „leicht restriktiv“ ein. Er räumte ein, dass die Inflation zwar leicht über dem Zielwert liege, die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes – belegt durch die historisch niedrigen Arbeitslosenquoten – diese Einstufung jedoch unterstütze.
„Die finanziellen Bedingungen sind akkommodierend“, bemerkte Powell und erklärte, die Wirtschaftsentwicklung spiegele keine Situation wider, in der eine restriktive Politik das Wachstum hemme. Er kam daher zu dem Schluss, dass die Beibehaltung einer moderat restriktiven Politik unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Umständen angemessen erscheint.
Powell warnte jedoch davor, dass die aktuellen Zinssätze den Arbeitsmarkt künftig vor Herausforderungen stellen könnten. Er betonte, wie wichtig es sei, in den kommenden Monaten eine umfassende Datenbasis genau zu beobachten, um die Risikolage besser zu verstehen und den Leitzins angemessen festzulegen.
Schreibe einen Kommentar