Die Unterschiede zwischen dem Film „The Monkey“ und der Kurzgeschichte: Mehr Kinder, weniger Hintergrundgeschichte

Die Unterschiede zwischen dem Film „The Monkey“ und der Kurzgeschichte: Mehr Kinder, weniger Hintergrundgeschichte

Osgood Perkins hat kürzlich Stephen Kings Kurzgeschichte „Der Affe“ in einen fesselnden Film verwandelt. Obwohl beide Versionen von der Originalgeschichte inspiriert sind, unterscheiden sie sich in der Umsetzung und thematischen Auseinandersetzung erheblich. Perkins‘ Adaption sticht als frische Interpretation der Erzählung aus Kings 1980er-Sammlung Skeleton Crew hervor.

Die Unterschiede zwischen Kings Originalgeschichte und Perkins‘ Verfilmung sind tiefgreifend. Sie veranschaulichen zwei Interpretationen einer ähnlichen Prämisse, wobei Perkins sich kreative Freiheiten nimmt, die der Erzählung Tiefe und allgemeine Anziehungskraft verleihen. Durch die Umwandlung des Ausgangsmaterials hat Perkins eine Version geschaffen, die beim zeitgenössischen Publikum mehr Anklang finden könnte, dabei aber die Essenz von Kings Vision bewahrt.

Diese Divergenz zwischen den beiden Werken unterstreicht die Freiheit der Filmemacher, Themen auf eine Weise zu behandeln, die dem filmischen Medium angemessen ist. In dieser Analyse werden wir die zentralen Handlungselemente sowohl von Kings „The Monkey“ als auch von Perkins‘ Film sezieren, um die Kontraste zu veranschaulichen.

Erkundung der Kurzgeschichte

In Kings Original-Kurzgeschichte lernen wir Hal Shelburn, seine Frau Terry und ihre Söhne Dennis und Petey kennen. Die Familie besucht Casco, Maine, um das Haus von Hal’s verstorbener Tante Ida und Onkel Will aufzuräumen. Im weiteren Verlauf der Geschichte erfahren wir, dass Hal’s Bruder Bill ebenfalls anwesend ist, doch die Handlung dreht sich um Hal’s beunruhigende Entdeckung eines Besitzes aus seiner Kindheit – eines ominösen Spielzeugaffen, von dem er glaubt, dass er tödliche Kräfte besitzt, wenn er aufgezogen wird.

Hal’s Erinnerungen enthüllen eine eindringliche Vergangenheit, die mit dem Affen verbunden ist, und die den Tod derjenigen, die ihm begegnet sind, mit sich bringt. Als der Affe wieder in Hal’s Leben zurückkehrt, belastet dies die familiären Beziehungen und gipfelt in Spannungen zwischen Hal und seiner Familie. Es ist Peteys Verachtung für den Affen, die Hal dazu bringt, entschlossen gegen ihn vorzugehen.

Hal und Petey versuchen, den Affen in sein ursprüngliches Zuhause zurückzubringen. Hal erinnert sich an eine Geschichte von Onkel Will über die Tiefe des Crystal Lake und begibt sich allein auf die Mission, das verfluchte Spielzeug loszuwerden. Nach einem erbitterten Kampf mit dem Affen, der entschlossen scheint, ihn zu sabotieren, gelingt es Hal, ihn loszuwerden, allerdings auf Kosten der Fische im See.

Eintauchen in die Verfilmung

In starkem Kontrast dazu stellt uns Perkins‘ Adaption Pete Shelburn (gespielt von Adam Scott) vor, der blutüberströmt und in eine Pilotenuniform gekleidet versucht, den Affen in einem Pfandhaus zu verkaufen. Sein sofortiges Beharren darauf, dass es sich bei dem Gegenstand nicht nur um ein Spielzeug handelt, markiert einen dramatischen Wechsel im Erzählton. Die grausige Prämisse des Films wird deutlich, als das unheimliche Lied des Affen den Tod des Pfandhausbesitzers ankündigt.

Während in beiden Versionen die Abneigung der Kinder gegenüber dem Affen dargestellt wird, verändert Perkins die Familiendynamik, indem er die Zwillinge Bill und Hal einführt, wobei das jüngere Paar von Christian Convery dargestellt wird. Die Beziehung der Brüder, die stark von ihrer Mutter Lois (gespielt von Tatiana Maslany) beeinflusst wird, ist voller Spannungen, insbesondere als sie den Affen in einem Haufen Sachen ihres Vaters entdecken.

Zunächst zieht Hal den Affen auf, ohne dass dies Konsequenzen hat. Doch dann kommt es zum Chaos, als dies letztlich den Tod ihres Babysitters verursacht. In einem Wutanfall missbraucht Hal den Affen gegen Bill, was zu tragischen, unbeabsichtigten Konsequenzen führt, die zu weiterer Gewalt und Tod führen und eine anhaltende Rivalität zwischen den Brüdern begründen.

Das chaotische Erbe des Affen entfaltet sich weiter und führt zu zahlreichen Todesfällen und einem erschreckenden Schluss, der das Publikum im Unklaren über das endgültige Schicksal des Affen lässt und seine tödliche Präsenz und Macht verstärkt.

Der Wert der Anpassung: Innovation statt Replikation

Bei näherer Betrachtung wird klar, dass Perkins‘ Adaption die Geschichte neu interpretiert, anstatt sie einfach nachzuerzählen. Während die Kurzgeschichte einen beunruhigenden, ungesehenen Horror ausnutzt, verleiht Perkins der Geschichte eine satirische Wendung und präsentiert groteske Szenarien, die tiefere Themen wie familiäre Dysfunktion und Rache widerspiegeln.

Die Todesfälle in Kings Erzählung werden untertrieben und leicht abgetan, während Perkins diese Momente zu urkomischen Spektakeln ausbaut. Die Charaktere ringen mit der Absurdität ihrer Lage und sehen sich dem Horror gegenüber, der vor ihnen liegt.

Trotz der zahlreichen Unterschiede beleuchtet Perkins‘ mutige Interpretation dunklere Themen wie Vaterschaft und Trauma und erforscht die Charakterentwicklung auf eine Weise, die Kings Originalgeschichte nicht tut. Diese vielschichtige Komplexität verleiht Hal’s Ängsten eine nachvollziehbarere Grundlage und verstärkt die emotionale Tiefe der Adaption.

Ich wünsche mir, dass andere Verfilmungen von Kings Werken Perkins‘ innovativen Ansatz nachahmen würden. Viele bleiben der Vorlage zu sehr treu und wärmen bekannte Geschichten auf. Perkins‘ Interpretation von The Monkey ist ein originelles Werk, das die Kurzgeschichte von 1980 ergänzt und das Potenzial von Verfilmungen veranschaulicht, Erzählungen in etwas Frisches und Spannendes zu verwandeln.

Quelle und Bilder

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