
HDR-Unterstützung in Nintendo Switch 2 verstehen
Die Ankündigung, dass die Nintendo Switch 2 HDR-Unterstützung bieten würde – sowohl für das Handheld-Display als auch im Dock-Modus – überraschte viele. Die Leistung dieser Funktion hat jedoch Bedenken hinsichtlich ihrer nicht optimalen Effektivität geweckt.
Anzeigebeschränkungen: Ein genauerer Blick
Kurz nach der Veröffentlichung der Konsole tauchten Berichte auf, dass der Edge-Lit-LCD-Bildschirm der Switch 2 nur eine mittelmäßige HDR-Leistung liefert, was hauptsächlich auf die begrenzte Spitzenhelligkeit von schätzungsweise etwa 450 Nits zurückzuführen ist. Da es sich zudem um einen LCD- und nicht um einen OLED-Bildschirm handelt, fehlt ihm die Fähigkeit, unendliche Kontrastverhältnisse zu erzielen – ein entscheidender Aspekt, der die HDR-Qualität verbessert.
Herausforderungen im Docked-Modus
Der Dock-Modus weist zwar nicht dieselben Einschränkungen wie der Bildschirm auf, steht aber vor anderen Kalibrierungsproblemen. Der einflussreiche YouTuber My Life in Gaming hat sich bereits mit diesem Thema befasst, und nun hat der renommierte Display-Experte Vincent Teoh von HDTVTest ein aktuelles Video veröffentlicht, das sich eingehend mit den Kalibrierungsproblemen rund um HDR auf der Nintendo Switch 2 befasst.
„Vincent Teoh von HDTVTest bewertet die HDR-Implementierung auf der Nintendo Switch 2 kritisch.“
Wichtige Kalibrierungsprobleme identifiziert
Vincent Teoh hat mehrere Mängel beim HDR-Kalibrierungsprozess für die Nintendo Switch 2 festgestellt:
- Abhängigkeit von der Displaykompatibilität: Die Effektivität der HDR-Kalibrierung hängt stark davon ab, ob der Fernseher HGIG (HDR Gaming Interest Group) oder quellenbasiertes Tone Mapping unterstützt, wobei optimale Anpassungen für maximale Tone Map Luminance (TML) auf HGIG-kompatiblen Displays am besten funktionieren.
- Komplexer Anpassungsprozess: Die Anzahl der für die Anpassung erforderlichen Schritte ist im Vergleich zu anderen Konsolen wie der PlayStation 5 und Xbox Series S|X übermäßig hoch, und das Fehlen numerischer Anzeigen kann zu Verwirrung führen.
- Helle Standardeinstellung: Die Standardeinstellung für Papierweiß der Konsole überschreitet den von ITU-R BT.2408 empfohlenen Weißwert von 203 Nits für 1000 Nits HDR10-Inhalte, was zu einer flacheren Bildqualität und einem verringerten Dynamikbereich führt.
- Inkonsistente Anpassungsschritte: Die Anpassungen für die Papierweißeinstellungen variieren je nach zuvor eingestelltem maximalen TML, was den Prozess zur Erzielung einer genauen HDR-Ausgabe erschwert.
Verbesserung der HDR-Präsentation auf dem Nintendo Switch 2
Welche Strategien sind angesichts dieser identifizierten Probleme am besten geeignet, um die HDR-Wiedergabe auf der Nintendo Switch 2 zu verbessern? Erwägen Sie vor allem die Verwendung eines HGIG-kompatiblen Displays, da dies die Genauigkeit von HDR-Inhalten deutlich verbessert. Für diejenigen, die auf Nicht-HGIG-Displays beschränkt sind, besteht ein praktischer Kompromiss darin, den maximalen TML-Wert auf 1000 Nits und den Papierweißwert auf etwa 200 Nits einzustellen. Dies hilft, Clipping zu minimieren und gleichzeitig den Kontrast zu erhalten.
Es gibt zusätzliche Einstellungsanpassungen, die zu besseren Ergebnissen führen können. Die Aktivierung des dunklen Designmodus auf der Konsole kann den ABL-Effekt (Automatic Brightness Limiter) bei der Verwendung von OLED-Displays reduzieren und so für gleichmäßigere Helligkeit und Kontrast sorgen. Darüber hinaus verhindert die Einstellung der HDR-Ausgabe auf „Nur kompatible Software“, dass HDR bei Inhalten mit Standard Dynamic Range (SDR) erzwungen wird. Erwägen Sie außerdem die Deaktivierung des Einbrennschutzes, der für die meisten modernen OLEDs unnötig ist und auf Nicht-OLED-Bildschirmen keinen Nutzen bringt.
Eine ausführliche Analyse und Tipps finden Sie in der [Quelle](https://wccftech.com/nintendo-switch-2-hdr-calibration-settings-are-slammed-even-further-by-expert/).
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