EU blockiert Big Tech-Zugang zu neuem Datensystem

EU blockiert Big Tech-Zugang zu neuem Datensystem

EU positioniert sich bei der Regulierung von Finanzdaten gegen große US-Technologieunternehmen

Die Europäische Union (EU) wird führende amerikanische Technologieunternehmen wie Meta, Apple, Google und Amazon von der Teilnahme an einem neuen Rahmenwerk für den Austausch von Finanzdaten ausschließen, das im Rahmen der Finanzdatenzugangsverordnung (FiDA) geschaffen wurde. Dieser Schritt, der maßgeblich von Deutschland unterstützt wird, stellt einen deutlichen Rückschlag für die Lobbyarbeit der großen Technologieunternehmen in der EU-Hauptstadt Brüssel dar.

Ziele der FiDA-Verordnung

Das Hauptziel der FiDA-Verordnung besteht darin, Drittanbietern die Entwicklung neuer digitaler Finanzlösungen zu ermöglichen, indem sie Zugriff auf Daten von Banken und Versicherungen erhalten. Die Verhandlungen zur FiDA befinden sich derzeit in der Abschlussphase, eine Einigung wird für Herbst dieses Jahres erwartet. Bemerkenswerterweise fällt diese Entscheidung trotz früherer Warnungen des ehemaligen Präsidenten Trump vor Vergeltungszöllen als Reaktion auf die als diskriminierend gegenüber US-Technologieunternehmen empfundene Gesetzgebung.

Bedenken europäischer Banken

Wie die Financial Times (FT) berichtete, setzen sich europäische Finanzinstitute aktiv für eine Beschränkung des Marktzugangs von Big Tech ein. Sie argumentieren, dies könne zum Missbrauch sensibler Daten führen und ihre bereits starke Marktposition festigen. Deutschland plädiert für den Ausschluss dieser Tech-Giganten, um ein robustes digitales Finanzökosystem in der EU zu fördern, das sich durch digitale Souveränität der Verbraucher und ein faires Wettbewerbsumfeld auszeichnet. Diese Perspektive wird sowohl vom Europäischen Parlament als auch von der Europäischen Kommission unterstützt.

Gegenargumente von Big-Tech-Befürwortern

Lobbyisten der großen Technologieunternehmen befürchten, dass solche Ausschlüsse letztlich zu Lasten der Verbraucher gehen könnten. Daniel Friedlaender von der Computer & Communications Industry Association merkte an, der EU-Beschluss, die großen Technologieunternehmen auszugrenzen, könne die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher einschränken und etablierte Marktteilnehmer stärken, was den Wettbewerb dämpfen würde.

Die umfassenderen Auswirkungen des Ausschlusses

Während viele auf die negativen Auswirkungen von Big Tech auf den Wettbewerb hinweisen, argumentieren einige, dass der Bankensektor derzeit als Torwächter für Finanzdaten fungiert. Sie warnen, dass diskriminierende Ansätze gegenüber US-Technologieunternehmen die transatlantischen Beziehungen zwischen der EU und den USA weiter belasten könnten. Sollte Big Tech von der FiDA ausgeschlossen werden, könnten Banken ihre Abwehrmaßnahmen gegen das Vordringen von Technologieunternehmen in ihren Bereich verstärken.

Ein Wandel hin zu mehr regulatorischer Durchsetzungskraft

Der mögliche Ausschluss der EU von Big Tech aus dieser Finanzinitiative könnte ein Zeichen für eine stärkere Regulierung sein. Dabei wird die digitale Souveränität auf Kosten des uneingeschränkten Marktzugangs für ausländische Technologieunternehmen betont. Diese Entwicklung wirft kritische Fragen zur Zukunft von Wettbewerb und Innovation im europäischen digitalen Finanzsektor auf.

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