
Das eindringliche Erlebnis von *Das Aquarium tanzt nicht*
Im Bereich der RPG-Maker-Spiele bleibt eine Fülle innovativer Titel aufgrund von Sprachbarrieren und Problemen mit der Zugänglichkeit oft verborgen. Unter diesen haben Horrortitel trotz begrenzter Ressourcen aufgrund ihrer einzigartigen Erzählweise und immersiven Atmosphäre besondere Aufmerksamkeit erregt. Bemerkenswerte Beispiele sind *Yume Nikki*, *Mad Father* und das Original *Corpse Party*, die alle eine tiefgreifende Erzählweise und Umgebungsentwicklung aufweisen. Ein solcher Titel, der das Interesse der Spieler geweckt hat, ist *The Aquarium Does Not Dance* von Daidai, das dank einer kürzlichen Lokalisierung durch Frontier Works nun leichter zugänglich ist. Diese aktualisierte Version verspricht den Spielern eine verstörende und zugleich künstlerische Reise.
Ein Einblick in die Handlung
Im Kern geht es um Suze, eine junge Frau mit großer Angst vor Wasser – ein Trauma aus ihrer Kindheit, als sie beinahe ertrunken wäre. Durch ihre häufigen Besuche bei einem Kind im Krankenhaus, in dem ihre Mutter arbeitet, erhält sie spezielle Eintrittskarten für das Bianca Aquarium. Diese Tickets ermöglichen uneingeschränkten Zutritt und eine Führung mit Chrissy, der Verlobten der Direktorin. Doch was als vergnüglicher Ausflug mit ihrer besten Freundin Lulu beginnt, nimmt eine düstere Wendung, als Lulu auf mysteriöse Weise im Hauptbecken des Aquariums verschwindet, das normalerweise von einem Weißen Hai bewohnt wird. Auf ihrer Suche nach Lulu wird Suze von Chrissy getrennt und betritt eine andere, unheimliche Version des Bianca Aquariums.
Spielmechanik und Funktionen
Spieler, die mit RPG Maker-Horrorabenteuern wie *Mad Father* vertraut sind, werden sich bei *The Aquarium Does Not Dance* sofort zu Hause fühlen. Das Spiel bietet ein textlastiges Erkundungsformat mit gelegentlich beeindruckender CG-Sprite-Arbeit in entscheidenden Momenten. Trotz Bedrohungen und Schrecken konzentriert sich das Spielerlebnis hauptsächlich auf durchdachtes Gameplay, das oft das Lösen von Rätseln erfordert. Ein frühes Rätsel präsentiert ein Szenario mit mehreren Aquarien, in dem Spieler einen Weg finden müssen, einem verzweifelten Fisch im letzten Becken zu helfen. Gelingt ihnen dies, vertieft dies nicht nur die Erzählung, sondern schaltet auch zusätzliche Türen und Rätsel frei.
Visuelle und audiovisuelle Verbesserungen
Obwohl „The Aquarium Does Not Dance“ in der RPG-Maker-Tradition verwurzelt ist, glänzt es dank bedeutender Updates, die die visuelle und akustische Präsentation verbessern, durch seine Ästhetik. Alle fünf Hauptcharaktere werden von talentierten japanischen Synchronsprecherinnen gesprochen, was den Schlüsselszenen emotionale Tiefe verleiht. Die Einführung neuer Event-CGs hebt die Interaktionen der Charaktere hervor, ergänzt durch atemberaubende Charakterdesigns. Prominente Charaktere wie Suze, Chrissy und Retro stechen hervor und zeigen die enorme Sorgfalt, die in die künstlerische Gestaltung gesteckt wurde. Der bemerkenswerte Soundtrack trägt zusätzlich zu einer gehobenen Atmosphäre bei und verleiht dem Spiel ein reichhaltiges und fesselndes Erlebnis.


Enden und alternative Geschichten erkunden
*Das Aquarium tanzt nicht* bietet verschiedene Enden, die auf den Entscheidungen des Spielers basieren und so den Wiederspielwert erhöhen. Spieler können außerdem zwei zusätzliche Handlungsstränge im Hauptmenü erkunden, der neueste trägt den Titel „Das Aquarium wird immer hungern“.Das Freischalten dieser Routen fügt der Erzählung des Spiels eine weitere Ebene hinzu und macht ihre Erkundung zu einem integralen Bestandteil der Themen und der Charakterentwicklung.
Kurze, aber wirkungsvolle Erfahrung
Obwohl das Spiel pro Durchgang nur drei bis vier Stunden dauert, wird die Kürze durch die verschiedenen Enden ausgeglichen, sodass Spieler bei wiederholtem Spielen nicht ermüden. Potenzielle Spieler sollten sich jedoch bewusst sein, dass „The Aquarium Does Not Dance“ trotz seiner Horrorklassifizierung eher beunruhigend als ständig beängstigend ist. Es kombiniert Elemente von Unheimlichkeit und emotionaler Schwere mit einigen Fällen von Blut und Gewalt, die durch Sprites statt expliziter Bilder dargestellt werden.


Fazit: Eine bemerkenswerte Ergänzung zum RPG Maker Horror
*The Aquarium Does Not Dance* zeigt beispielhaft, was mit dem RPG Maker möglich ist. Dieses eindringliche Erlebnis weckt Empathie für Protagonisten und Antagonisten – und das alles vor der Kulisse des wunderschön gestalteten Bianca Aquariums. Mit atemberaubender Sprite-Grafik, neuen Event-Illustrationen, einem bezaubernden Soundtrack und herausragender Sprachausgabe verdient dieses Spiel die Aufmerksamkeit von Horror- und Rollenspielfans gleichermaßen.
Interessierte Spieler können auf *The Aquarium Does Not Dance* auf Switch und PC zugreifen.
Schreibe einen Kommentar