Für AMD-GPU-Nutzer steht ein bedeutendes Upgrade bevor, da die neuesten Linux-Patches die GCN 1.1-Grafikprozessoren (GPUs) vom Radeon-Treiber auf das Open-Source-Kernel-Grafiktreibermodul AMDGPU umstellen werden.
Timur Kristófs Initiative zur Standardisierung von GCN 1.1-GPUs unter AMDGPU
Wie Phoronix kürzlich berichtete, hat Timur Kristóf – Mitglied des Linux-Grafiktreiberteams von Valve – innovative Kernel-Patches vorgeschlagen, die die Nutzbarkeit älterer AMD-GPUs verbessern sollen. Diese Initiative wird die Unterstützungsstruktur für AMDs Graphics Core Next (GCN) 1.1-Architektur grundlegend überarbeiten und Modelle wie die Radeon R9 290, R9 390 und HD 7790 abdecken.
Die Auswirkungen dieser Patches sind erheblich. Bisher wurden neuere AMD-GPUs, insbesondere solche mit GCN 1.2 und höher, vom AMDGPU-Treiber unterstützt, während ältere Modelle wie GCN 1.0 und 1.1 standardmäßig den weniger effizienten Radeon-Treiber verwendeten. Die vorgeschlagenen Kernel-Updates führen eine neue Option „-1“ ein, mit der das System intelligent bestimmen kann, welcher Treiber priorisiert werden soll.

Eine der herausragenden Eigenschaften des AMDGPU-Treibers ist seine kontinuierliche Wartung und Weiterentwicklung, die eine verbesserte Leistung und neue Funktionen gewährleistet. Insbesondere unterstützt der AMDGPU-Treiber Vulkan 1.3 über die RADV-Schicht und bietet so erweiterte Anzeigefunktionen über das Display Core (DC)-Subsystem. Dadurch ist AMDGPU dem älteren Radeon-Treiber, insbesondere hinsichtlich der API-Integration, deutlich überlegen.
Darüber hinaus wurde eine bisherige Hürde beim Übergang – die Unterstützung analoger Anschlüsse – erfolgreich in das Display-Core-Subsystem von AMDGPU integriert. Mit diesem Meilenstein ist AMDGPU nun in der Lage, den Radeon-Treiber zu ersetzen, ohne die Kompatibilität mit älterer Display-Hardware zu beeinträchtigen. Daher wird erwartet, dass GCN-1.0-GPUs, die gemeinhin als Southern-Islands-Modelle wie die HD 7950/7970 und R9 270/280 bekannt sind, in den kommenden Updates auf das AMDGPU-Framework migriert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Fortschritte eine vielversprechende Zukunft für Linux-Nutzer mit älterer AMD-Hardware bedeuten, da sie deren Benutzererfahrung verbessern und die Unterstützung für wichtige Anwendungen und Spielumgebungen erweitern.
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