Einblicke in den Vertrieb von PC-Spielen: Monopol oder Desinformation?
Laut einem aktuellen Whitepaper von Rokky, einer führenden Vertriebsplattform für PC-Spiele, liefert eine Umfrage von Atomik Research wichtige Einblicke in die Wahrnehmungen von Branchenführern. An der Studie nahmen 306 Führungskräfte von Spielestudios teil, davon 67 % aus den USA und 33 % aus Großbritannien. Bemerkenswerterweise sind 72 % der Befragten der Ansicht, dass Steam den PC-Spielevertrieb monopolisiert.
Untersuchung des angeblichen Monopols
Während die Mehrheit behauptet, Steam fungiere als Monopol, stellt sich die Frage: Stimmt das wirklich? Wie Mat Piscatella, ein leitender Angestellter bei Circana, erläutert und Rokkys Bericht mit dem Titel „Der Stand des PC-Spielevertriebs“ bestätigt, ist die Behauptung differenzierter.
Alternativen zu Steam
Der Bericht hebt die Existenz alternativer Plattformen wie GOG, itch.io und Epic Games Store hervor, die Steams Dominanz herausfordern. Trotz dieser Alternativen deuten die Ergebnisse von Rokky auf einen weit verbreiteten Glauben an Steams Monopolstellung hin. Eine interessante Statistik zeigt, dass von den befragten Spieleentwicklern 48 % den Epic Games Store genutzt haben, während sich nur 10 % für GOG und 8 % für itch.io entschieden haben.
Das Missverständnis des Graumarktes
Interessanterweise ergab die Umfrage auch, dass fast 25 % der Befragten alternative Marktplätze und Online-Shops als Graumärkte betrachten, was zu Umsatzeinbußen und Kontrollverlust führen könnte. Rokky argumentiert jedoch, dass Plattformen wie Humble und Fanatical eher Chancen zur Diversifizierung von Vertriebsstrategien bieten, als diese zu beeinträchtigen.
Risiken und Chancen
Die Unklarheit bezüglich der Definition des Graumarktes stellt eine Herausforderung dar. Viele Entwickler übersehen möglicherweise unbeabsichtigt erhebliche Einnahmequellen aufgrund von Fehlvorstellungen über diese alternativen Online-Shops.„Wenn Entwickler diese Plattformen weiterhin meiden, weil sie annehmen, dass sie in die Kategorie des Graumarktes fallen, riskieren sie, potenzielle Einnahmen zu verpassen“, heißt es in dem Bericht.
Bedenken hinsichtlich Graumarkthändlern und regionaler Preismanipulation stellen zusätzliche Hürden dar. Die Annahme, dass die Teilnahme an Online-Shops automatisch zu solchen Risiken führt, ist jedoch irreführend.
Strategien für den Erfolg
Für Entwickler, die sich in diesem komplexen Umfeld zurechtfinden müssen, stellt sich die Frage: Sollten sie auf Steam setzen oder andere Vertriebskanäle erkunden? Die Hinwendung zu verschiedenen Online-Shops und Marktplätzen erscheint zwar vorteilhaft, doch Herausforderungen wie die Auffindbarkeit, die Konkurrenz durch Free-to-Play-Spiele und die Verbreitung von Abonnementdiensten beeinträchtigen weiterhin die Verkaufszahlen.
„Entwickler und Publisher, die alternative Vertriebswege beschreiten, müssen die Kontrolle über Preisgestaltung, Vertrieb und den Gesamtwert des Spiels priorisieren und gleichzeitig wachsam gegenüber den Fallstricken des Graumarkts sein. Der Weg mag mit Herausforderungen gepflastert sein, aber mit einer soliden Strategie ist es möglich, neue Zielgruppen zu erreichen und die Einnahmen zu steigern“, so das Fazit von Rokkys Analyse.
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