Das Samsung Galaxy S26 Ultra sorgt für großes Aufsehen, vor allem wegen des erwarteten Einsatzes von Qualcomms leistungsstarkem Snapdragon 8 Elite Gen 5 Prozessor. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Exynos 2600, verspricht dieser Chip eine deutlich höhere Leistung. Es bestehen jedoch Bedenken, dass diese Leistung mit einer erhöhten Wärmeentwicklung einhergehen könnte, was bei unzureichender Kühlung durch Samsung zu Überhitzungsproblemen führen könnte.
Herausforderungen des Wärmemanagements des Snapdragon 8 Elite Gen 5
Ich mache mir Sorgen um die Galaxy S26-Serie, selbst wenn es sich nur um ein Benchmark-Gerät handelt. Ich habe zahlreiche Beiträge und Artikel gelesen, in denen behauptet wird, dass die Telefone so stark überhitzen, dass sie sich abschalten. Das ist nicht normal, selbst für ein Benchmark-Gerät. Ich wäre nicht überrascht, wenn es zu einer Klage käme… https://t.co/xpOalAGYXG
– Fadhel (@LAFadhel) 16. November 2025
Das OnePlus 15 ist eines der ersten Smartphones mit Snapdragon 8 Elite Gen 5 und hatte bereits mit Überhitzungsproblemen zu kämpfen, insbesondere bei anspruchsvollen Aufgaben wie 3DMark Wild Life Extreme. Die Vapor-Chamber-Technologie, die angeblich die doppelte Wärmeableitungskapazität bietet, sorgt jedoch im Alltag in der Regel für ein zufriedenstellendes Wärmemanagement.
Die Hauptursache für die Überhitzungsprobleme ist die Architektur des Snapdragon 8 Elite Gen 5, der unter Volllast bis zu 22 Watt Leistung verbrauchen kann. Zum Vergleich: Auch einige Ultrabook-Reihen benötigen unter anspruchsvollen Bedingungen ähnliche Mengen an Strom.
Beispielsweise verbrauchen Gaming-Laptops, die mit Intels Core i9-14900HX Prozessor ausgestattet sind, im Leerlauf etwa 15 Watt und erreichen typischerweise Temperaturen von ungefähr 62 Grad Celsius – und das alles bei Verwendung dedizierter Kühlsysteme, die mit 6.000 Umdrehungen pro Minute laufen.
Die thermische Effizienz des Snapdragon 8 Elite Gen 5 muss nicht nur mit seiner Rechenleistung mithalten, sondern erfordert auch ein Verständnis seiner Kernkonfiguration:
- Sechs Oryon Phoenix M-Leistungskerne mit einer Taktfrequenz von 3, 63 GHz
- Zwei Oryon Phoenix L Prime-Kerne mit einer Taktfrequenz von 4, 61 GHz.
Während Kritiker das Fehlen von Effizienzkernen im Snapdragon-Chipsatz als erheblichen Nachteil bemängeln, ist es wichtig festzuhalten, dass auch der MediaTek Dimensity 9500 über diese Kerne verfügt, ohne dass ihm solche Kritikpunkte vorgeworfen werden.
Eine genauere Untersuchung zeigt, dass die hohe Taktfrequenz der Performance-Kerne maßgeblich zu den Hitzeproblemen beitragen könnte. Ein kürzlich durchgesickerter Benchmark deutet darauf hin, dass der Hauptkern des Exynos 2600 nur geringfügig – um etwa 4, 6 Prozent – schneller ist als die Performance-Kerne des Snapdragon. Dies lässt vermuten, dass die Taktfrequenz allein die übermäßige Wärmeentwicklung des Snapdragon nicht erklären kann.
Aktuelle Tests zeigen, dass die Leistungsaufnahme des Snapdragon-Chips bis zu 19, 5 Watt erreichen kann, was einen deutlichen Unterschied zu den 12, 1 Watt des A19 Pro in vergleichbaren Benchmark-Szenarien darstellt. Angesichts dessen könnte die größere 1, 2-fache Vapor-Chamber des Galaxy S26 Ultra dennoch Schwierigkeiten haben, thermische Probleme effektiv zu beheben, insbesondere da alle globalen Versionen den Snapdragon-Chip ohne lokale SoC-Anpassungen verwenden werden.
Exynos 2600: Eine mögliche Alternative
Sollte das Galaxy S26 Ultra mit erheblichen Überhitzungsproblemen zu kämpfen haben, könnte dies die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Samsungs Exynos 2600 zu einer bemerkenswerten Alternative wird.
Zur Einordnung: Der Exynos 2600 stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, da er Samsungs herkömmliche FinFET-Transistoren durch innovative Gate-All-Around (GAA)-Transistoren ersetzt. Diese horizontalen Nanoschichten sind vertikal angeordnet, um den Leckstrom deutlich zu reduzieren und so Leistung und Effizienz zu steigern.
Der Exynos 2600 wird im fortschrittlichen 2-nm-Verfahren von Samsung gefertigt und bietet dadurch eine höhere Energieeffizienz. Laut Hersteller bietet der Exynos 2600 folgende Vorteile:
- Eine Leistungssteigerung von bis zu 5 Prozent im Vergleich zum 3-nm-Exynos 2500.
- Eine Effizienzsteigerung von bis zu 8 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell.
- Eine Reduzierung des Platzbedarfs um etwa 5 Prozent im Vergleich zum Exynos 2500.
Berichten zufolge weist der Exynos 2600 vielversprechende Leistungswerte auf, was unter anderem auf Funktionen wie den Heat Pass Block (HPB) zurückzuführen ist. Bemerkenswert ist, dass Samsung die Fertigungseffizienz dieses Chipsatzes von rund 30 auf etwa 60 Prozent verbessert hat.
Darüber hinaus hebt ein kürzlich erschienener Artikel von ZDNET hervor, dass der Exynos 2600 stabile Ausbeuten erzielt hat, verbunden mit bemerkenswerten Fortschritten bei Effizienz und Wärmemanagement – bis zu 30 Prozent – sowie einer merklich verbesserten NPU für bessere KI-Funktionalitäten.
Darüber hinaus ist bemerkenswert, dass Samsungs Mobile Division (MX) sich Berichten zufolge einen erheblichen Preisvorteil bei der Beschaffung des Exynos 2600 sichern konnte, wodurch die Basismodelle Galaxy S26 und S26+ um 20 bis 30 US-Dollar günstiger angeboten werden konnten als Geräte mit dem Snapdragon 8 Elite Gen 5.
Diese wettbewerbsfähige Preisstrategie könnte die Gewinnmargen von Samsungs Mobilfunksparte steigern. Sollte sich der Exynos 2600 als konkurrenzfähig mit dem Snapdragon 8 Elite Gen 5 erweisen, insbesondere hinsichtlich der Wärmeableitung, könnte dies Samsung dazu bewegen, künftig auf eine Eigenproduktion umzusteigen.
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