 
						Videospiele bieten Spielern die Möglichkeit, in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen und verschiedene Szenarien zu erleben. Von Zeitreiseabenteuern bis hin zu epischen Kämpfen gegen das Gute – die Möglichkeiten sind schier unendlich. Doch viele dieser Spiele positionieren uns als den Inbegriff des Helden, der sich an moralische Grundsätze hält und die Unschuldigen verteidigt. Während uns einige Titel die Wahl zwischen Gut und Böse lassen, wagen es nur wenige, uns in die Rolle eines Charakters schlüpfen zu lassen, der sich voll und ganz dem Bösen verschrieben hat.
Die Vorstellung, einen durch und durch bösen Charakter zu spielen, mag zunächst befremdlich oder gar unangenehm wirken. Dennoch zeichnen sich diese Spiele durch ihre einzigartigen Geschichten aus und bieten eine interessante Abwechslung zum traditionellen Gameplay. Wenn Sie sich danach sehnen, die Rolle des Helden abzulegen und ganz in die Dunkelheit einzutauchen, sollten Sie die folgenden Titel in Betracht ziehen, in denen Sie sich dem Bösen hingeben können, ohne in Versuchung zu geraten, einen alternativen, heldenhaften Weg einzuschlagen.
8 Blood Omen: Legacy of Kain
Nosgoth mit Gewalt zurückerobern

Wir beginnen mit einem Klassiker des Vampir-Genres: Blood Omen: Legacy of Kain. Kenner der Reihe wissen, dass Kain wenig Wert auf Moral legt; sein einziges Ziel ist absolute Macht. Mit neu erworbenen vampirischen Fähigkeiten wiedererweckt, ist Kain von Rache getrieben und richtet Chaos an, um Nosgoth von seinen Verrätern zurückzuerobern.
Im gesamten Spiel zeigt Kain kaum Gefühle. Die größte Annäherung an Erlösung bietet sich wohl erst ganz am Ende, wo er sich opfern kann, um Nosgoth wiederherzustellen. Der wahre Kanon entspricht jedoch der Erzählung von Soul Reaver: Kain beansprucht Nosgoth als sein Reich und herrscht als Vampirherrscher – ein mächtiges Symbol der Dunkelheit.
Im Wesentlichen ist dieses Spiel eine vehemente Auseinandersetzung mit Rache und Chaos und festigt Kains Rolle als Inbegriff des Bösewichts in der Videospielwelt.
7 Aas
Ein schiefgelaufenes Experiment

In Carrion schlüpfen die Spieler in die Rolle einer grotesken Kreatur – eines fehlgeschlagenen Experiments, das alle Horrorklischees geheimer Militärexperimente in sich vereint. Als monströses Wesen konzentrieren Sie sich einzig und allein auf Blut und Zerstörung.
In diesem einzigartigen Metroidvania-Spiel schlüpfst du in die Rolle eines formlosen roten Kleckses, der sich wild durch enge Korridore bewegt und mit seinen Gliedmaßen Militärangehörige brutal ausschaltet. Auch wenn man argumentieren könnte, dass das Militär für dieses Grauen verantwortlich ist, offenbaren die Handlungen deines Charakters letztendlich eine vollkommene Hingabe an die Boshaftigkeit, während du aufsteigst, um die ahnungslose Stadt über dir zu verwüsten.
Das Erlebnis ist gleichermaßen aufregend wie verrucht, da man sich an der puren Freude an der Zerstörung ergötzt.
6-Personen -Fahndung
Töten oder getötet werden

In Manhunt finden sich die Spieler in einem brutalen Survival-Szenario wieder, in dem moralische Grenzen keine Rolle mehr spielen. Als zum Tode verurteilter Häftling, gefangen in einem grausamen Spiel um Leben und Tod, werden sie gezwungen, Mithäftlinge zu töten, um den brutalen Plänen eines Online-Snuff-Films zu entkommen.
Obwohl die Hintergrundgeschichte deines Charakters dich als zutiefst fehlerhaften Menschen darstellt, erlaubt der Kontext einen flüchtigen Moment der Anständigkeit; du kannst dich entscheiden, unschuldige Zivilisten nicht zu verletzen. Doch im größeren moralischen Kontext tragen solche Entscheidungen kaum dazu bei, deinen endgültigen Abstieg in die Dunkelheit zu verhindern.
5 Prototypen
Ich bin kein Monster, ich bin etwas anderes

„Prototype“ entfaltet sich zunächst wie eine traditionelle Superhelden-Saga, doch Protagonist Alex Mercer weicht deutlich vom altruistischen Pfad ab, der typischerweise mit solchen Geschichten verbunden wird. Stattdessen entscheidet er sich, seine dunkle Seite anzunehmen und Rache zu üben, indem er zu einer Waffe der Verwüstung wird.
Während er die Lebenskraft Unschuldiger aufsaugt, um seine Kräfte zu steigern, verstärkt sich der Reiz des Chaos und verleitet die Spieler zu unerbittlichen Zerstörungsakten. Mercer stellt seinen brutalen Weg als einen der Gerechtigkeit dar, doch mit jeder Gewalttat enthüllt er die düstere Realität seines schurkischen Daseins.
4 Schatten des Kolosses
Das Böse durch Stellvertreter

Shadow of the Colossus zeigt, wie gute Absichten durch das eigene Handeln in Schurkerei umschlagen können. Du spielst einen Jungen, der versucht, seine Geliebte mithilfe des Versprechens einer mysteriösen Gestalt wiederzubeleben. Auf der Suche nach Hoffnung begibt er sich auf eine Reise, um die Kolosse zu vernichten – gigantische Wesen, die eher Beschützer als Feinde zu sein scheinen.
Im Spielverlauf können Schuldgefühle aufkommen, die die Heldenreise infrage stellen. Schließlich trifft die Erkenntnis hart: Deine Mission hat unabsichtlich ein mächtiges Übel auf die Welt losgelassen und dich so unwissentlich zum Bösewicht gemacht.
3 Hass
Die Welt ist hässlich
Hatred ist wohl eines der polarisierendsten Spiele überhaupt, frei von jeglicher moralischer Grauzone. Es entführt die Spieler in eine Welt, in der Massenmord das einzige Ziel ist – ein gleichermaßen erschreckendes wie fesselndes Erlebnis.
Die Hintergrundgeschichte des Protagonisten ist minimal; sein einziger Antrieb ist sein offener Hass auf die Gesellschaft, der zu einem unerbittlichen Strom von Gewalt und Chaos führt. Das Spiel dient primär als kultureller Bezugspunkt und verschiebt die Grenzen des Gameplays in Richtung Horror statt sinnvollem Spielspaß.
2 Die Dunkelheit
Willkommen in der Familie
Die Rolle des Mafia-Auftragskillers Jackie Estacado anzunehmen, deutet bereits auf einen Bruch mit dem Gesetz hin. Doch Jackies Dunkelheit reicht noch viel tiefer, denn er ist von einer dämonischen Macht – der Dunkelheit – besessen, die ihn zu unerbittlicher Brutalität treibt.
Im Verlauf des Spiels geraten die Spieler in einen Strudel grausamer Gewalt, ohne jede Chance auf Erlösung. Im Mittelpunkt steht die Pflege dieser dunklen Macht, was zum Verlust des Selbst führt, da der Rachedurst alle moralischen Bedenken verdrängt.
1 Sukkubus
Die Hölle kennt keine Wut
Für Fans von Horrorspielen bietet Succubus eine Geschichte voller ungezügelter Brutalität. Aufbauend auf der in Agony etablierten Welt schlüpfen die Spieler in die Rolle eines dämonisierten Herrschers, der seinen Thron zurückerobern will – ein Unterfangen, das unerbittliche Gewalt erfordert.
Anders als im Vorgänger, in dem die Spieler Opfer einer finsteren Umgebung waren, zelebriert Succubus die abscheulichen Aspekte der Hölle in vollem Umfang. Es gibt keine Möglichkeit, dem Blutvergießen und dem Horror, die dem Gameplay innewohnen, zu entfliehen. Die Darstellung der Brutalität wirft zwar moralische Fragen auf, dient aber letztendlich dazu, die Spieler in eine unerbittliche Geschichte von Wut und Rache zu verwickeln.
 
		   
		   
		   
		  
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