Die 6 größten Mythen zur Windows-Sicherheit, die auch 2025 noch geglaubt werden

Die 6 größten Mythen zur Windows-Sicherheit, die auch 2025 noch geglaubt werden

Windows erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit, was zu zahlreichen Mythen über seine Sicherheitsfunktionen geführt hat. In diesem Artikel wollen wir einige der häufigsten Missverständnisse aufklären, die das Benutzerverhalten auch heute noch beeinflussen können. Fallen Sie unwissentlich auf einen dieser Mythen herein?

6 Mythos: Kostenpflichtige Antivirus-Software ist unerlässlich

Viele Nutzer glauben, dass ihre Computer ohne kostenpflichtiges Antivirenprogramm einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Diese Annahme rührt wahrscheinlich daher, dass es vor Windows 8 keine integrierten Antivirenprogramme gab und man anfänglich wenig Vertrauen in die Microsoft-eigene Lösung hatte. Diese Behauptung ist jedoch irreführend.

Der in Windows 10 und 11 integrierte Microsoft Defender ist standardmäßig aktiviert und wurde im Laufe der Jahre deutlich verbessert. Seine Schutzfunktionen reichen für die meisten Benutzeranforderungen aus.

Darüber hinaus bieten viele Antivirenprogramme von Drittanbietern robuste kostenlose Versionen an, die vor Malware schützen, erweiterte Funktionen jedoch kostenpflichtigen Versionen vorbehalten sind. Nehmen wir zum Beispiel Avast. Die kostenlose Version bietet grundlegenden Malware-Schutz, während die Premium-Version, die etwa 100 US-Dollar pro Jahr kostet, zusätzliche Funktionen enthält, wie zum Beispiel:

  • Überprüfung der WLAN-Netzwerksicherheit
  • Schutz vor „gefälschten und unsicheren“ Websites, einschließlich Phishing-Betrug
  • Abwehr von Remote-Access-Angriffen
Avast Antivirus-Preise
Screenshot von Ben Stegner; keine Quellenangabe erforderlich

Viele Funktionen lassen sich auch ohne Abonnement nutzen – beispielsweise die Verbesserung der Sicherheit Ihres Heimrouters oder sicheres Surfverhalten. Zwar können kostenpflichtige Sicherheitstools wie VPNs unter Umständen einen erheblichen Mehrwert bieten, doch für normale Nutzer ist die Investition in ein umfassendes Sicherheitspaket oft unnötig.

5 Mythos: Windows-Sicherheit garantiert umfassenden Schutz

Im Gegenteil, die Vorstellung, dass Microsoft Defender einen fehlerfreien Schutz bietet, ist ebenso falsch. Obwohl es zahlreiche Bedrohungen wie Malware und Ransomware wirksam abwehrt, ist es nicht unfehlbar.

Windows Security kann viele potenzielle Bedrohungen abwehren, insbesondere mit aktivierten optionalen Schutzfunktionen. Benutzer müssen jedoch wachsam bleiben, da zahlreiche Risiken – insbesondere Social Engineering – herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen umgehen können.

Windows-Sicherheitsoptionen zum Schutz vor Phishing
Screenshot von Ben Stegner; keine Quellenangabe erforderlich

Social-Engineering-Taktiken, bei denen Angreifer Benutzer dazu verleiten, vertrauliche Informationen preiszugeben, stellen ein erhebliches Risiko dar. Darüber hinaus kann Windows Defender Benutzer nicht vor bestehenden Datenschutzverletzungen warnen, die ihre Anmeldeinformationen gefährden könnten. Daher ist es zwar sinnvoll, sich für den Basisschutz auf Microsoft Defender zu verlassen, Benutzer sollten jedoch proaktiv auf potenzielle Sicherheitslücken achten.

4 Mythos: Software-Updates sind nicht entscheidend

Viele Benutzer empfinden Software-Updates als störend, insbesondere wenn sie die Arbeit unterbrechen oder den Computer unerwartet neu starten. Diese Updates sind jedoch für die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Funktionalität jedes Geräts unerlässlich.

Microsoft veröffentlicht regelmäßig Updates, um Schwachstellen zu beheben und die Sicherheit des Systems zu verbessern. Es ist zwar nicht notwendig, mehrmals täglich nach Updates zu suchen, aber wenn Sie dies über einen längeren Zeitraum vernachlässigen, kann Ihr System anfällig für Angriffe werden, die ungepatchte Schwachstellen ausnutzen.

Windows Update im Suchmenü
Yadullah Abidi / MakeUseOf

Obwohl Windows Update vorübergehend angehalten werden kann, ist es wichtig, regelmäßig Updates zu installieren. Idealerweise starten Sie Ihren PC wöchentlich neu, um sicherzustellen, dass alle Patches umgehend angewendet werden.

3 Mythos: Nur EXE-Dateien sind Risiken

Ausführbare Dateien (EXE) gelten oft als Hauptquelle potenzieller Bedrohungen, was Benutzer zu übermäßiger Vorsicht verleitet. Obwohl Vorsicht beim Umgang mit EXE-Dateien geboten ist, sind sie nicht die einzigen Träger von Malware.

Schädliche Skripte können sich auch in Dokumentformaten wie PDFs, komprimierten Dateien wie ZIPs und sogar in Skripten selbst verstecken. Darüber hinaus werden viele Benutzer unwissentlich durch die Standardeinstellungen von Windows in die Irre geführt, die Dateierweiterungen verbergen. So kann eine Datei mit dem Namen example.pdf.exe als harmlose PDF-Datei dargestellt werden, obwohl sie tatsächlich schädlich ist.

Eine ausführbare Datei in Windows
Yadullah Abidi / MakeUseOf

Ein grundlegender Sicherheitstipp ist, keine Dateien aus unbekannten Quellen zu öffnen. Ob Tabellenkalkulation oder ungeprüftes Skript: Das Risiko, versteckten Schadcode auszuführen, ist real und kann zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen führen.

2 Mythos: Wer jahrelang bei Windows 10 bleibt, ist sicher

Windows 10 nähert sich am 14. Oktober 2025 seinem Lebensende. Dies birgt erhebliche Risiken, da dieses Betriebssystem noch immer auf Millionen von Computern zum Einsatz kommt. Obwohl Ihr Windows 10-Gerät am Tag nach dieser Frist nicht mehr anfällig sein wird, ist es unklug, auf einem nicht mehr unterstützten Betriebssystem zu verharren.

Dell-Monitor zeigt Windows 10-Desktop
Jerome Thomas/MakeUseOf

Nach der Außerdienststellung wird Microsoft die Sicherheitslücken nicht mehr beheben, und bekannte Softwareentwickler könnten den Support einstellen, da sie sich auf aktuelle Systeme konzentrieren. Diese Faktoren werden unweigerlich zu einer Verschlechterung der Sicherheit von Windows 10 führen und so ein ideales Jagdrevier für Angreifer schaffen, die bekannte Schwachstellen ausnutzen.

Wenn Sie noch Windows 10 verwenden, besteht kein Grund zur Sorge. Möglicherweise haben Sie die Möglichkeit, auf Windows 11 zu aktualisieren oder Alternativen wie Linux auszuprobieren. Vermeiden Sie jedoch, zu lange auf einem nicht unterstützten Betriebssystem zu verweilen.

1 Mythos: Ich bin kein Ziel für Cyber-Bedrohungen

Eine der am weitesten verbreiteten Annahmen im Zusammenhang mit Online-Sicherheit ist, dass normale Benutzer seltener Opfer von Angriffen werden, da sie im Vergleich zu größeren Unternehmen über keine wertvollen Vermögenswerte verfügen. Diese Vorstellung ist jedoch grundlegend falsch.

  • Ein kompromittiertes E-Mail-Konto kann ausgenutzt werden, um Zugriff auf andere Online-Konten zu erhalten, die dieselben E-Mail-Anmeldeinformationen verwenden.
  • Durch das Eindringen in Social-Media-Profile können Angreifer sich als Benutzer ausgeben und möglicherweise deren Kontakte betrügen.
  • Sobald ein Angreifer die Kontrolle über Ihren Computer erlangt, kann er Ihr Gerät für schändliche Zwecke missbrauchen, beispielsweise zum Erstellen eines Botnetzes oder zum Ausspionieren Ihrer Aktivitäten.
  • Durch den Zugriff auf Ihre E-Commerce-Konten könnten sie unter Verwendung gespeicherter Zahlungsinformationen unbefugte Einkäufe tätigen.

Aufgrund seiner langjährigen Präsenz ist Windows zu einem Nährboden für hartnäckige Mythen geworden. Einige dieser Überzeugungen könnten auf vergangenen Erfahrungen beruhen, während andere einfach auf Missverständnissen beruhen, die sich im informellen Diskurs fortpflanzen.

Wenn Sie sich über die tatsächlichen Gegebenheiten der Windows-Sicherheit informieren, erhöhen Sie die Wachsamkeit der Benutzer, sorgen so für eine sicherere Computerumgebung und können wertvolle Erkenntnisse mit anderen teilen.

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