
Dieser Inhalt dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Der Autor hält keine Positionen in den genannten Aktien.
Die sich entwickelnde Zolllandschaft ist von Unsicherheit geprägt. Trotz der kürzlich beschlossenen Aussetzung von Nicht-Vergeltungszöllen für 90 Tage und der Senkung bestehender Zölle für Einrichtungen wie die Europäische Union bleiben Befürchtungen bestehen. Diese rühren von der Bereitschaft der Europäischen Kommission her, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, insbesondere eine vorgeschlagene Steuer auf digitale Werbeeinnahmen, sollten die Verhandlungen scheitern.
Deutschland reagiert auf diese möglichen Maßnahmen mit Vorsicht. Bundesfinanzminister Jörg Kukies betonte gegenüber der Financial Times die Notwendigkeit eines behutsamen Vorgehens : „Es gibt Produkte, bei denen die Substitution durch andere globale Quellen problemlos möglich ist, während andere eine Herausforderung darstellen.“
Er führte dies weiter aus: „Wir müssen dies mit Nuancen und Differenziertheit angehen.“
Die Digitalsteuerdebatte
Die Idee, digitale Werbung zu besteuern, gewinnt in mehreren Ländern an Bedeutung. Der französische Finanzminister Eric Lombard erklärte gegenüber der Financial Times : „Wir prüfen alle Optionen. Zu den möglichen Maßnahmen könnte auch die digitale Industrie gehören. Das ist definitiv eine Möglichkeit.“
Länder wie Irland und Luxemburg, die Sitz zahlreicher US-Technologieriesen sind, stehen solchen Maßnahmen skeptisch gegenüber. Großbritannien hingegen erwägt als Geste an die Biden-Regierung eine Senkung der Digitalsteuern, möglicherweise um den guten Willen der Regierung zu fördern und niedrigere Zölle auszuhandeln. Viele Länder warten ab und analysieren die Vorschläge der Europäischen Kommission, bevor sie über mögliche Vergeltungsmaßnahmen diskutieren.
Eine prominente Figur in dieser Dynamik ist Elon Musk, ein einflussreicher Berater des ehemaligen Präsidenten Donald Trump und Eigentümer der Plattform X. Musk kennt die europäische Landschaft und die Auswirkungen der Regulierung großer digitaler Unternehmen bestens. Im Jahr 2023 leitete die Europäische Kommission auf Grundlage des Digital Services Act förmliche Ermittlungen gegen X ein und forderte kürzlich interne Dokumente zu dessen Algorithmen an, um mögliche Probleme im Zusammenhang mit der Inhaltsmoderation zu untersuchen.
Angesichts des erheblichen politischen Einflusses von Musk in den USA hat die Kommission ihre Kontrolle angesichts seiner konfrontativen Rhetorik gegenüber europäischen Staats- und Regierungschefs, insbesondere der Vorwürfe der Einmischung in ausländische Wahlprozesse, intensiviert.
Auswirkungen auf Handel und Zölle
Präsident Trumps Behauptung, die Zollsenkungen seien nur für einen „kurzen Zeitraum“ gedacht, verschärft die Lage zusätzlich. Da die Zölle gegenüber der EU bereits von 20 % auf 10 % halbiert wurden, könnten aggressive Maßnahmen der EU zu einer erneuten Erhöhung auf 20 % oder sogar noch höher – möglicherweise sogar auf bis zu 125 % – führen, wie dies im Fall China der Fall ist.
Deutsche und europäische Politiker sind bestrebt, einen umfassenden Handelskrieg zu verhindern, da sie sich der möglichen Auswirkungen auf die heimischen Volkswirtschaften und die globalen Aktienmärkte bewusst sind.
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