Deutscher Staat entfernt sich von Outlook und Office

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Schleswig-Holsteins Umstellung auf Open Source-Software: Ein Meilenstein erreicht

Im Jahr 2021 startete Schleswig-Holstein ein ehrgeiziges Projekt, um seine Abhängigkeit von proprietärer Software, insbesondere von Microsoft, zu reduzieren. Das Bundesland machte Schlagzeilen mit seiner Entscheidung, von Windows-Betriebssystemen und Office-Anwendungen abzurücken und stattdessen auf Open-Source-Alternativen wie Linux und LibreOffice umzusteigen. Diese Umstellung markierte kürzlich einen bedeutenden Erfolg und unterstreicht das Engagement des Landes für digitale Unabhängigkeit.

Erfolgreicher Übergang zu Open-Source-Lösungen

Laut The Register hat Schleswig-Holstein die Umstellung von Microsoft Exchange Server und Outlook auf Open-Xchange und Mozilla Thunderbird erfolgreich abgeschlossen. Die Migration von fast 30.000 Postfächern sowie über 100 Millionen E-Mails und Kalendereinträgen war keine leichte Aufgabe. Obwohl der Prozess mit zahlreichen Herausforderungen verbunden war, gelang es den Landesverantwortlichen, diese erfolgreich zu meistern.

Eine neue Ära der digitalen Souveränität

Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister des Landes, würdigte diesen Erfolg als einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur digitalen Souveränität. Er erklärte (übersetzt):

Von der Staatskanzlei und den Ministerien über Justiz und Landespolizei bis hin zu weiteren Landesbehörden – unsere rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben gemeinsam einen neuen Weg eingeschlagen. Wir wollen uns unabhängig von großen Tech-Konzernen machen und digitale Souveränität sichern. Nun können wir auch in Sachen E-Mail-Kommunikation sagen: Mission erfüllt.

Befreiung von der Abhängigkeit von US-Technologie

Dieser bemerkenswerte Übergang ist Teil einer umfassenderen Initiative, die Abhängigkeit von US-amerikanischen Technologieprodukten zu verringern und stattdessen Lösungen zu bevorzugen, die streng europäischer Kontrolle unterliegen. Parallel dazu hat eine französische Stadt angekündigt, von Windows auf freie Open-Source-Software (FOSS) umzusteigen. Es ist erwähnenswert, dass dies nicht die erste bedeutende Migration ist. Die deutsche Stadt München machte bereits 2004 mit der Einführung von Linux Schlagzeilen, kehrte aber aufgrund von Managementschwierigkeiten 2017 schließlich wieder zu Windows 10 zurück.

Zukunftspläne und weitere Migrationsphasen

Für Schleswig-Holstein ist die Reise noch nicht abgeschlossen. Die nächste Phase umfasst die Umstellung von SharePoint auf Nextcloud und die schrittweise Ablösung von Microsoft Office durch LibreOffice. Darüber hinaus wird Linux derzeit als geeignete Alternative zu Windows getestet. Die endgültige Migrationsfrist ist für 2027 festgelegt.

Der Erfolg Schleswig-Holsteins bei diesem Vorhaben wird genau beobachtet, da es als Vorbild für andere Regionen dienen könnte, die ähnliche Wege einschlagen. Wird sich diese ehrgeizige Migration als nachhaltig und effektiv erweisen oder wird sie auf Hindernisse stoßen, wie sie zuvor in München aufgetreten sind?

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