CMA UK-Gremium leitet Untersuchung gegen Microsoft und AWS wegen potenziellen Missbrauchs des Cloud-Marktes ein

CMA UK-Gremium leitet Untersuchung gegen Microsoft und AWS wegen potenziellen Missbrauchs des Cloud-Marktes ein

CMA fordert Untersuchung der wichtigsten Cloud-Anbieter: Microsoft und AWS

Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) hat eine wichtige Untersuchung des Cloud-Service-Marktes eingeleitet. Ein von der CMA eingesetztes Gremium hat der Behörde offiziell empfohlen, ihre Macht im digitalen Markt zu nutzen, um die Praktiken der führenden Cloud-Service-Giganten Microsoft und Amazon Web Services (AWS) zu überprüfen.

Vom CMA-Gremium geäußerte Bedenken

In seinem Abschlussbericht identifizierte das Gremium drei wesentliche Bedenken, die die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen unterstreichen:

  1. Marktdominanz: Die Analyse verdeutlicht, dass AWS und Microsoft eine dominante Position auf dem britischen Cloud-Markt einnehmen und damit neue Wettbewerber vor enorme Hürden stellen. Diese Dominanz führt zu eingeschränkten Optionen für Kunden, deren Auswahl aufgrund der erheblichen Marktmacht dieser beiden Unternehmen eingeschränkt ist.
  2. Wechselschwierigkeiten: Ein weiteres kritisches Problem sind die technischen und kommerziellen Hürden, die einen problemlosen Wechsel zwischen Cloud-Anbietern erschweren. Dieses frustrierende „Lock-in“-Szenario zwingt Kunden fast dazu, auf potenziell bessere Angebote oder innovative Lösungen anderer Anbieter zu verzichten, was den Wettbewerb hemmt.
  3. Lizenzierungspraktiken: Der Bericht weist außerdem darauf hin, dass Microsofts Software-Lizenzierungsstrategien als wettbewerbsschädigend angesehen werden könnten. Diese Strategien sind so strukturiert, dass sie konkurrierende Cloud-Dienste wie AWS und Google Cloud benachteiligen und die Optionen für Unternehmen, die auf Microsoft-Software angewiesen sind, einschränken.

Erkenntnisse aus dem CMA-Bericht

Zur Veranschaulichung der Lizenzierungsstrategien von Microsoft enthält der Bericht der CMA diesen aufschlussreichen Auszug:

Wir haben erhebliche Unterschiede in Preis und/oder Qualität festgestellt, wenn Kunden diese Softwareprodukte in der Cloud von Microsoft statt in der von AWS oder Google nutzen. Beispielsweise kann der von AWS und Google an Microsoft gezahlte Einkaufspreis für einige dieser Produkte für manche Cloud-Kunden höher sein als der von Microsoft selbst. AWS und Google geben zumindest einen Teil der Einkaufskosten für Microsoft-Software weiter und werden von den Kunden im Allgemeinen als teurer wahrgenommen als Microsoft.

Antwort von Microsoft

Ein Microsoft-Vertreter reagierte in einer der Financial Times vorliegenden Erklärung auf die Ergebnisse der CMA : „Die jüngste Veröffentlichung des CMA-Gremiums verfehlt erneut das Ziel. Sie ignoriert, dass der Cloud-Markt noch nie so dynamisch und wettbewerbsintensiv war, mit Rekordinvestitionen und rasanten, KI-getriebenen Veränderungen. Auch Google, einer der am schnellsten wachsenden Cloud-Marktteilnehmer, wird in den Empfehlungen nicht berücksichtigt.“

Mögliche Ergebnisse der Untersuchung

Die Auswirkungen einer bevorstehenden Untersuchung könnten weitreichend sein und möglicherweise zu drastischen Änderungen der Lizenzierungs- und Preisstrategien von Microsoft für Cloud-Software führen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die rechtlichen Beratungen zu diesem Thema hinziehen und möglicherweise mehrere Jahre dauern werden. Bis praktikable Lösungen gefunden sind, könnten sich die relevanten Marktdynamiken bereits deutlich verändert haben.

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