
Civilization VII: Eine neue Ära des Strategiespiels
Wenn wir dem alten Sprichwort folgen: „Wenn es nicht kaputt ist, repariere es nicht“, ist Civilization VII ein Beweis für dieses Prinzip. Firaxis hat zweifellos einen der ästhetisch ansprechendsten und einladendsten Teile in der Geschichte der Franchise geschaffen. Die Einführung bestimmter neuer Funktionen, insbesondere des Ages-Systems, schmälert jedoch etwas das Potenzial, die ultimative Ausgabe der Serie zu sein.
Meine Reise mit dem Civilization-Franchise
Mein Abenteuer mit der Civilization-Reihe begann relativ kürzlich, beginnend mit Civilization Revolution und dessen Fortsetzung auf meinem iPad. Dann wechselte ich zu Beyond Earth auf dem PC und vor kurzem zu Civilization VI. Obwohl Strategiespiele nicht meine erste Wahl sind, haben mich die detaillierten und komplexen Spielmechaniken von Civilization gefesselt, insbesondere in Mehrspielereinstellungen.

Spielmechanik: Ein vertrautes und doch verbessertes Erlebnis
Civilization VII spiegelt weitgehend seinen Vorgänger wider, baut auf dessen Mechaniken auf und verbessert gleichzeitig die Gesamtleistung. Die Steuerung ist auf verschiedenen Geräten, einschließlich Controllern und dem Steam Deck, intuitiv und reaktionsschnell, sodass sich das Gameplay schnell und nahtlos anfühlt. Der reibungslose Übergang zwischen Aktionen – ob im Einzelspielermodus oder im Mehrspielermodus – sorgt für ein angenehmes Erlebnis.
Siegbedingungen: Verschiedene Wege zum Erfolg
Das Hauptziel bleibt gleich: Wähle einen Anführer und strebe unter verschiedenen Bedingungen nach dem Sieg. Beim Start können die Spieler einen von vier Hauptsiegtypen anstreben: Militär, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Obwohl einige Siegbedingungen fehlen, sind die vorhandenen Optionen gut für verschiedene Spielstile geeignet. Der militärische Pfad konzentriert sich beispielsweise auf die Weltherrschaft, während der wissenschaftliche Pfad – mein persönlicher Favorit – sich auf Fortschritte im Weltraumrennen konzentriert.

Diplomatie und Aufbau eines Imperiums
Für Spieler, die Diplomatie dem Krieg vorziehen, bietet Civilization VII friedliche Interaktionen mit anderen Herrschern. Sie können Handel treiben, offene Grenzen schaffen und Ihr Imperium ohne direkte Konflikte ausbauen, was es einfacher macht, kulturelle oder wirtschaftliche Siege zu erringen. Diese Betonung der strategischen Freiheit ist einer der attraktivsten Aspekte des Spiels.
Verbessertes Stadtmanagement und individuelle Anführeranpassung
Das Spiel bietet mehr Flexibilität bei der Stadtverwaltung als je zuvor. Spieler können bestimmte Kacheln für die Stadterweiterung auswählen, was den Netzwerkaufbau und die Gebietsoptimierung erleichtert. Die Anpassung erstreckt sich auch auf das Anführersystem. Sie können einen Anführer und eine Zivilisation unabhängig voneinander auswählen und Attribute mischen und anpassen, um eine einzigartige Strategie zu entwickeln, die zu Ihrem Spielstil passt.
Trotz der Komplexität, die es vermuten lässt, bleibt das Spiel zugänglich, insbesondere für Neulinge. Die Tutorials sind umfassend und dennoch prägnant, sodass die Spieler die wesentlichen Mechanismen verstehen, ohne sich überfordert zu fühlen. Spieler können sich auch für ausführliche Erklärungen entscheiden, um tiefer in die Feinheiten des Spiels einzutauchen.

Lernkurve und Gameplay-Verbesserungen
Insbesondere viele zuvor missverstandene Elemente von Civilization VI, wie etwa Technologie-Upgradebäume, sind jetzt dank verbesserter Erklärungen in Civilization VII klarer. Darüber hinaus erweitern neue Gameplay-Funktionen – wie etwa die Vereinigung von Truppen unter einem einzigen Kommando – die strategischen Optionen der Spieler.
Das umstrittene Zeitaltersystem
Ein erheblicher Nachteil von Civilization VII ist jedoch die Einführung des Zeitaltersystems. Anders als in früheren Versionen, in denen die Spieler organisch durch die Epochen vorrückten, werden mit dieser neuen Funktion die Zeitalter – Antike, Erkundung und Moderne – für alle Zivilisationen standardisiert. Die Spieler schreiten gemeinsam durch das Zeitalter des Spiels, was zu einem Quasi-Reset führt, bei dem jeder eine neue Zivilisation auswählt, während sein Anführer erhalten bleibt.
Die Nuancen des Zeitaltersystems bringen Vorteile mit sich; bestimmte Strukturen und Legacy-Pfad-Punkte werden zwischen den Zeitaltern übertragen und helfen den Spielern möglicherweise dabei, den Sieg zu erringen. Das System wirkt jedoch unzusammenhängend und stört den Spielfluss, sodass der Fortschritt eher holprig als reibungslos wirkt.

Fazit: Ein Spiel verpasster Chancen
Meine Erfahrung mit dem Ages-System war nicht gerade erfreulich; ich habe nur zwei komplette Matches abgeschlossen, die jeweils etwa 12 bis 15 Stunden dauerten, bevor ich mich für kürzere Spielsitzungen entschied. Bis Firaxis dieses Problem behebt, spiele ich nur das Modern Age durch, anstatt mich mit dem gesamten System zu beschäftigen – eine Funktion, die das Gameplay verbessern sollte, sich aber derzeit obligatorisch anfühlt.
Darüber hinaus sind die Konfigurationsoptionen in Civilization VII etwas eingeschränkt, da die Spieler nur wenige Möglichkeiten haben, ihr Spielerlebnis anzupassen, außer die Länge und Größe der Spiele anzupassen. Auch der Anführerpool wirkt spärlich, da viele Kultfiguren aus dem Franchise fehlen, was als strategischer Schachzug wahrgenommen werden könnte, um Spieler mit zukünftigen DLC-Veröffentlichungen anzulocken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Civilization VII ein bemerkenswertes Potenzial aufweist und in vielen Bereichen glänzt, insbesondere in Bezug auf die atemberaubende Grafik und das flüssige Gameplay. Die Schönheit und die fesselnde Spielmechanik machen das Spiel zu einem Vergnügen – vorausgesetzt, Sie können über das problematische Ages-System hinwegsehen. So wie es ist, ist dieser Teil ein bedeutender Schritt vorwärts für das Franchise, erreicht jedoch nicht sein volles Potenzial als eines der besten Strategiespiele aller Zeiten.
Sid Meier’s Civilization VII soll am 11. Februar 2025 für Nintendo Switch, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S und PC erscheinen.
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