
Um seinen KI-Bedarf trotz verschärfter globaler Beschränkungen zu decken, hat China Einfallsreichtum bewiesen. Ein neuer Trend ist, dass chinesische Ingenieure Festplatten mit KI-Modellen über Grenzen hinweg transportieren, insbesondere in Länder mit leichter zugänglichen Halbleiterressourcen.
Geniale Taktik: Chinesische Ingenieure transportieren Festplatten, um KI-Modelle in Malaysia zu trainieren
Die Einführung strenger US-Exportkontrollen hat zweifellos die Verfügbarkeit fortschrittlicher KI-Chips in China beeinträchtigt. Chinesische Technologieunternehmen haben diese Hürden jedoch geschickt umschifft. Sie setzten verschiedene Strategien ein, darunter den Schmuggel von Halbleitern und die Anmietung von KI-Servern im Ausland. Ein aktueller Bericht des Wall Street Journal beleuchtet einen konkreten Vorfall, bei dem Ingenieure angeblich Festplatten mit über 80 Terabyte an Daten – darunter Tabellenkalkulationen, Bilder und Videoclips für das KI-Training – nach Malaysia geschmuggelt haben.
Um eine Entdeckung zu vermeiden, planten die Ingenieure ihre Strategie mehrere Monate lang sorgfältig, bevor sie sie in die Tat umsetzten. Sie entschieden sich für den physischen Datentransport statt für Internetübertragungen, da die Geschwindigkeit ein entscheidender Faktor war. In Malaysia nutzten sie Rechenzentren einer singapurischen Tochtergesellschaft, die mit leistungsstarken KI-Chips, vermutlich der neuesten Hopper-Generation, ausgestattet waren.

Um möglichst wenig Verdacht zu erregen, verteilten die Ingenieure die Festplatten auf vier verschiedene Koffer. Diese gezielte Umgehung ermöglichte es ihnen, KI-Modelle erfolgreich auf fortschrittlicher Hardware zu trainieren. Dies verdeutlicht, wie leicht sich US-Beschränkungen umgehen lassen.
Chinas Streben nach Zugang zu leistungsstarker NVIDIA-Hardware hat zu verstärkten diplomatischen Kontakten mit Ländern wie Malaysia, den Philippinen und Singapur geführt. Ob durch legale Vermietung oder illegalen Schmuggel – diese Bemühungen spiegeln Chinas anhaltenden Ehrgeiz wider, seine KI-Kompetenzen zu stärken. Bemerkenswert ist, dass die NVIDIA-Exporte nach Malaysia im letzten Quartal satte 3, 4 Milliarden US-Dollar betrugen. Während ein Teil dieser Spitzentechnologie im Inland genutzt wird, ist ein beträchtlicher Teil für Chinas boomenden KI-Sektor bestimmt, was auch die US-Behörden einräumen. Trotz der Auswirkungen der Exportkontrollen stellt Chinas erheblicher Einfluss in der Technologiebranche die Wirksamkeit solcher Maßnahmen daher weiterhin in Frage.
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