Chinas Kartellprüfung zielt auf den Apple App Store ab

Chinas Kartellprüfung zielt auf den Apple App Store ab

Apple steht derzeit hinsichtlich seiner App Store-Praktiken unter verstärkter rechtlicher Beobachtung, insbesondere im komplexen Regulierungsumfeld Chinas.

Chinesische Verbraucher stellen Apples App Store-Praktiken in Frage

Eine Gruppe von rund 55 chinesischen Verbrauchern hat bei der chinesischen Regulierungsbehörde eine offizielle Kartellbeschwerde gegen Apple eingereicht. Die Verbraucher behaupten, Apple habe in China ein Monopol auf den App-Vertrieb und die Zahlungssysteme, während es in anderen Regionen alternative Zahlungsmethoden und App-Stores von Drittanbietern zulasse.

Die Beschwerde enthält drei wesentliche Vorwürfe gegen Apple:

  1. Chinesische Kunden müssen digitale Produkte und Dienstleistungen ausschließlich über das In-App-Zahlungssystem von Apple kaufen.
  2. Erhebung einer Provisionsgebühr, die bei In-App-Transaktionen bis zu 30 Prozent betragen kann.
  3. Beschränkung des Downloads von iOS-Apps ausschließlich auf den offiziellen App Store.

Dies ist die zweite Kartellbeschwerde, die in den letzten Jahren in China gegen Apple eingereicht wurde. Bemerkenswerterweise wurde ein ähnlicher Fall 2021 von einem Gericht in Shanghai abgewiesen.

Eskalierende regulatorische Herausforderungen für Apple

Im Gegensatz zu ihrer Politik in China hat die Europäische Union Apple dazu verpflichtet, seinen Nutzern die Installation von App-Stores von Drittanbietern auf ihren Geräten zu gestatten und sich dabei an den Digital Markets Act zu halten.

Darüber hinaus zwang ein kürzlich ergangenes Gerichtsurteil in den USA im Fall Epic Games Apple dazu, externe Zahlungsoptionen zuzulassen und die Fortnite-App von Epic wieder einzuführen. Apple hat sich zwar an die Entscheidung des Gerichts gehalten, jedoch die Absicht bekundet, weiterhin Gebühren für diese externen Transaktionen zu erheben. Der vorsitzende Richter drängte Apple daher, dies einzustellen, andernfalls drohen ihm Missachtungsverfahren und sogar strafrechtliche Konsequenzen.

Dieses rechtliche Umfeld könnte einen Maßstab setzen, der Verbraucher in anderen Ländern dazu inspirieren könnte, ähnliche Rechte anzustreben. In Australien beispielsweise bemüht sich Epic Games aktiv um die gerichtliche Genehmigung, seine Anwendungen provisionsfrei auf Apple-Geräte zu laden.

Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China könnte Apples Zukunft auf dem chinesischen Markt durch einen ungünstigen Rechtsstreit gefährdet werden.

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