ByteDances VS Code Fork Trae: Ein ressourcenhungriges Tool, das in Ihre Privatsphäre eindringt

ByteDances VS Code Fork Trae: Ein ressourcenhungriges Tool, das in Ihre Privatsphäre eindringt
Bild über Kevin Ku von Pexels

Microsoft Visual Studio und KI-gesteuerte Upgrades

Aktuellen Berichten zufolge bereitet Microsoft eine umfassende Überarbeitung seiner führenden integrierten Entwicklungsumgebung (IDE), Visual Studio, vor. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Integration künstlicher Intelligenz. Neben Visual Studio bietet Microsoft auch Visual Studio Code (VS Code) an, einen schlanken Code-Editor, der dank seiner Open-Source-Komponenten an Popularität gewonnen hat. Diese Offenheit ermöglicht es Entwicklern, die Plattform anzupassen und zu erweitern. Dies führte zu verschiedenen Forks, darunter Anyspheres Cursor und ByteDances Trae IDE.

Bedenken hinsichtlich der Leistung von Trae IDE

Eine aktuelle Analyse des GitHub-Benutzers segmentationf4u1t hat jedoch einige besorgniserregende Aspekte von Trae ans Licht gebracht. Vor der Veröffentlichung von Version 2.0.2 zeigten die Ergebnisse, dass Trae 6, 3-mal so viel Speicher wie die Basisversion von VS Code verbrauchte und dabei fast viermal so viele Prozesse ausführte. Zum Vergleich: VS Code führt typischerweise 9 Prozesse aus und nutzt dabei 0, 9 GB RAM. Cursor verwaltet 11 Prozesse mit 1, 9 GB, während Trae satte 33 Prozesse hatte, die rund 5, 7 GB Speicher verbrauchten.

Bestätigung und Überarbeitungen von ByteDance

Als Reaktion auf diese Erkenntnisse erkannte ByteDance die gemeldeten Probleme an und veröffentlichte Version 2.0.2, die einige Leistungsverbesserungen enthielt. Die aktualisierte Version arbeitet jedoch weiterhin mit 13 Prozessen und verbraucht rund 2, 5 GB RAM, was auf anhaltende Effizienzprobleme hindeutet.

Datenübertragung und Datenschutzprobleme

Ein weiteres kritisches Problem, das während der Tests identifiziert wurde, war Traes Tendenz, dauerhafte ausgehende Verbindungen zu ByteDance-Servern aufzubauen. Selbst bei deaktivierten Telemetriefunktionen hält die IDE diese Verbindungen aufrecht, was zu umfangreichen Datenübertragungen führt. Die Analyse ergab, dass Trae innerhalb von nur 7 Minuten über 500 Serveraufrufe durchführte und dabei rund 26 MB Daten übertrug.

Analyse der trotz deaktivierter Telemetrie gesendeten Daten

Auch bei deaktivierter Telemetrie umfassen die von Trae übertragenen Informationen:

  • Systeminformationen: Hardwarespezifikationen, Betriebssystemdetails und Architektur.
  • Nutzungsmuster: Einblicke in aktive Zeit, Sitzungsdauer und Funktionsnutzung.
  • Leistungsmetriken: Daten zu Reaktionszeiten und Ressourcennutzung.
  • Eindeutige Kennungen: Maschinen-ID, Benutzer-ID und Gerätefingerabdrücke.
  • Arbeitsbereichsdetails: Projektinformationen und verschleierte Dateipfade.

Reaktionen der Community und anhaltende Debatte

Die von segmentationf4u1t auf Traes Discord-Server geäußerten Bedenken stießen auf heftige Reaktionen und führten zu sofortigen Sanktionen wie der vorübergehenden Stummschaltung von Diskussionen zu Tracking-bezogenen Themen. Dieses Umfeld der Unterdrückung löste auf Plattformen wie Hacker News eine heftige Debatte aus, bei der die Meinungen über die Glaubwürdigkeit der Analyse auseinandergehen. ByteDance hat sich bisher nicht öffentlich zu diesen Vorwürfen geäußert, sodass sich viele über die Auswirkungen auf die Privatsphäre der Nutzer und die Softwareintegrität Gedanken machen.

Quelle & Bilder

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