
ASUS hat ein innovatives Konzept vorgestellt, das eine Grafikkarte und ein Motherboard umfasst, die bis zu 250 W Leistung direkt über den PCIe-Steckplatz liefern können, was auf eine mögliche Umstellung auf GPUs ohne Stromanschluss hindeutet.
Bahnbrechende Grafikkarten- und Motherboard-Innovation von ASUS
Dieser Miniaturisierungstrend hin zu kabellosen Designs in der Grafiktechnologie wird durch die BTF-Serie von ASUS, die Anschlüsse auf die Rückseite des Mainboards verlagert, sowie die hocheffizienten GC High-Power-Lösungen für GPUs zusätzlich unterstrichen. Auf der Computex 2025 präsentierte das Unternehmen zudem seinen beeindruckenden 1000-W-BTF-2.5-Anschluss. Da ASUS weiterhin neue technische Fortschritte erforscht und testet, könnte sein neuestes Konzept den Markt revolutionieren.


In einem kürzlich von Tony Yu, dem China-Manager von ASUS, geteilten Video stellte das Unternehmen ein innovatives Konzeptdesign vor, das darauf abzielt, herkömmliche Stromanschlüsse in Grafikkarten überflüssig zu machen. Dabei konzentriert man sich insbesondere auf den Aspekt der Stromzufuhr.
Obwohl sich der PCIe-Gen5-Standard in vielen Bereichen weiterentwickelt hat, stagniert sein Energiemanagement. Das aktuelle Setup ermöglicht nur eine maximale Leistungsabgabe von 75 W über PCIe-Steckplätze. Diese Einschränkung macht es für die meisten Mainstream-GPUs unzureichend. Während beispielsweise bestimmte Low-End-Lösungen eine Thermal Design Power (TDP) von unter 75 W aufweisen, können Modelle wie die RTX 5050 Spitzenwerte von über 100 W erreichen, was eine zusätzliche Leistungsaufnahme für einen stabilen Betrieb erforderlich macht.


Um dieses Problem zu lösen, hat ASUS eine Lösung vorgeschlagen, die das 12-V-ATX-Netzteil des Mainboards nutzt, um den Anforderungen moderner GPUs gerecht zu werden. Da dieses Netzteil jedoch auch Lüfter und LED-Beleuchtung unterstützt, ist es nicht möglich, sich ausschließlich darauf zu verlassen. Daher stellt sich die Frage: Kann der PCIe-Steckplatz mehr Leistung verarbeiten?
Derzeit ist die Stromversorgung jedes Steckplatzes unabhängig von der PCIe-Generation (Gen 3, Gen 4 oder Gen 5) auf 75 W begrenzt. Während der Großteil der Steckplatzfläche für die Datenübertragung vorgesehen ist, versorgt der verbleibende Teil den Analog Interface Controller (AIC) mit Strom.
ASUS plant, diese Einschränkungen zu umgehen, indem es sowohl auf der Grafikkarte als auch auf dem Mainboard ein eigenes PCIe-Steckplatzdesign einführt, das eine beeindruckende Leistungsabgabe von bis zu 250 Watt ermöglicht. Dies wird durch das Hinzufügen von drei Kontakten an der Vorder- und zwei an der Rückseite der Goldfinger-Schnittstelle erreicht, wodurch diese dichter wird und an die GC_HPWR-Anschlüsse erinnert. Diese Innovation deutet auf eine noch höhere Leistungsfähigkeit hin, je näher dieses Konzept der Produktion rückt.


Ein paralleles Update ist bei ASUS-Mainboards erforderlich, die mit einem Gen5 x16-Konzeptsteckplatz ausgestattet sind, der dickere und leitfähigere Pins an der Vorderseite aufweist, um die erhöhte Leistung zu unterstützen. Dieses Designelement ist durch ein goldenes Finish auf dem Mainboard sichtbar.
Um den Strombedarf eines Netzteils zu decken, hat ASUS einen zusätzlichen 8-Pin-Anschluss in seine Mainboards integriert, der bis zu 150 W zusätzliche Leistung für den PCIe-Steckplatz bereitstellt. Diese Integration stellt sicher, dass das neue Setup insgesamt 250 W effektiv verarbeiten kann. Auch andere Hersteller wie MSI bieten ähnliche 8-Pin-Stromanschlüsse an, um die Stabilität und die maximale Stromabgabe in Multi-GPU-Setups zu verbessern.

Bei seiner Demonstration präsentierte ASUS die TUF GeForce RTX 5060 Ti Gaming-Grafikkarte, die dieses innovative Design nutzt und problemlos bis zu 248 W Leistung über PCIe bezieht.

Das steckerlose PCIe-Design von ASUS befindet sich zwar noch in der Konzeptphase, könnte aber eine Zukunft einläuten, in der die meisten Grafikkarten unter 300 W ohne externe Stromanschlüsse auskommen. Dieser Wandel verspricht nicht nur sauberere Systeme, sondern mindert auch die Risiken, die durch unsachgemäßen Anschluss der neuesten 16-Pin-Stecker entstehen und zu erheblichen Problemen führen können. Obwohl Nutzer möglicherweise speziell für diese neuen Grafikkarten entwickelte Motherboards benötigen, wird die Zeit zeigen, ob sich dieses Konzept durchsetzt oder ob ähnliche Designs in der Branche auftauchen.
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