
Assassin’s Creed Shadows: Eine Reise durch das feudale Japan
Mit der bevorstehenden Veröffentlichung von Assassin’s Creed Shadows erleben Fans der Franchise ein spannendes Revival in diesem Hauptteil. Vor der faszinierenden Kulisse des Japans des 16. Jahrhunderts während der Sengoku-Zeit bietet dieses Spiel eines der fesselndsten Settings aller Zeiten, ergänzt durch ein solides Gameplay und eine solide Erzählweise. Allerdings schwächelt es auch bei der Erkundungsmechanik, was einige seiner Erfolge in den Schatten stellt.
Eine weite und schöne Welt
Fans, die sich ein Assassin’s Creed-Abenteuer mit japanischen Wurzeln gewünscht haben, werden mit Assassin’s Creed Shadows größtenteils zufrieden sein. Spieler können in rund neun verschiedene Regionen eintauchen und eine Geschichte entdecken, die – Nebenquests ausgenommen – über 40 Stunden dauern kann. Die beeindruckende Darstellung des historischen Japans besticht durch atemberaubende Grafiken und detailreiche Details, die das Spielerlebnis zusätzlich bereichern.

Die künstlerische Gestaltung von Assassin’s Creed Shadows ist außergewöhnlich. Elemente wie das sanfte Wiegen der Blumen im Wind und die fesselnden Panoramen bei Synchronisierungsaufgaben sorgen für ein ästhetisch beeindruckendes Erlebnis. Die Grafik übertrifft die der Vorgängertitel und nutzt eine lebendige Farbpalette, die die Welt lebendig macht.
Saisonale Veränderungen: Ein Element der Intrige
Ein weiterer schöner Aspekt ist, wie die saisonale Dynamik des Spiels zu seiner visuellen Attraktivität beiträgt. Die Veränderung der Umgebungen mit den wechselnden Jahreszeiten bietet den Spielern ein stets erfrischendes Erlebnis. Diese explorativen Elemente können jedoch durch gewisse Designfehler beeinträchtigt werden, die behoben werden müssen.
Navigationsherausforderungen stehen bevor
Leider lässt die Erkundungsmechanik in Assassin’s Creed Shadows zu wünschen übrig. Das Kartenlayout weist erhebliche Nachteile auf – wucherndes Laub behindert die Sicht und sorgt für frustrierende Erlebnisse, wenn man abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs ist. Die Navigation durch dichte Vegetation kann anstrengend sein und es schwierig machen, die Umgebung, die man erkunden soll, wirklich zu schätzen.
Darüber hinaus leidet das Klettersystem unter Einschränkungen. Die Freiheit, „überall zu klettern“ – ein beliebtes Feature früherer Spiele – fehlt hier deutlich. Steile Hänge können zu unerwarteten Stürzen führen, da das Spieldesign dem oft zerklüfteten Gelände Japans nicht optimal gerecht wird.

Der Versuch, die Reisezeit durch Abkürzungen zu verkürzen, kann zu erheblicher Frustration führen. Ein denkwürdiger Fall betraf einen fast 1.200 Meter langen Marsch, um einen Aussichtspunkt zu erreichen. Obwohl ich 800 Meter zurückgelegt hatte, war mir aufgrund der schlechten Umweltbedingungen die Aussicht versperrt.
Weniger befahrene Straßen
Zudem erschwert der Mangel an klaren Straßen die Navigation. Wichtige Autobahnen erscheinen nur auf der Karte, wenn sie zuvor erkundet wurden, und führen selten zu wichtigen Orten. Spieler müssen sich auf Führer verlassen oder mühsam durch dichtes Laub navigieren, was das Gesamterlebnis beeinträchtigt, obwohl Städte und Dörfer leichter zu navigieren sind als die Wildnis.
Spielmechanik: Eine positive Veränderung
Trotz dieser Navigationsschwierigkeiten besticht Assassin’s Creed Shadows durch sein ausgewogenes Gameplay, das Action-RPG-Elemente mit den Assassinen-Wurzeln der Reihe verbindet. Spieler können zwischen Yasuke, der einen methodischen und kampforientierten Stil ähnlich einem Samurai bietet, und Naoe, der eher traditionellen Assassinen-Techniken folgt, wählen. Diese Dualität ermöglicht abwechslungsreiche Spielerlebnisse für unterschiedliche Spielstile.

Als Yasuke zu spielen, bietet einen taktischeren Ansatz und belohnt geschicktes Blocken und Ausweichen gegenüber einfachem Grinden. Dies stellt eine erfrischende Weiterentwicklung des Gameplays dar und fördert das Engagement und die Meisterschaft der Spieler.
Umfangreicher Inhalt und Storytelling
Eine wesentliche Verbesserung dieses Teils ist die Qualität der Nebeninhalte, die die von Vorgängertiteln wie Assassin’s Creed Valhalla deutlich übertrifft. Die Missionen wirken zusammenhängend und tragen maßgeblich zum narrativen Fortschritt bei. Die Interaktion mit NPCs führt oft zu herzerwärmenden Nebengeschichten und wertvollen Gameplay-Elementen. Spieler können sogar Kunstwerke aus der Natur erschaffen und diese in ihr individuelles Versteck integrieren, was das Gefühl von Eigenverantwortung und Eintauchen in die Welt verstärkt.
Darüber hinaus ist die übergreifende Erzählung von Assassin’s Creed Shadows zweifellos die fesselndste, die die Serie je zu bieten hat. Die Protagonisten Naoe und Yasuke sind gut ausgearbeitete Charaktere, und Spieler werden zahlreiche Gründe finden, sich auf ihre Reise einzulassen. Obwohl es sich manchmal so anfühlt, als stünde Naoe im Mittelpunkt, hat Yasukes Charakter auch bedeutende Momente, die nachhallen.

Die Nebendarsteller, insbesondere die Bösewichte, sind einprägsam und bieten eine tiefere Verbindung zur Handlung. Anstatt gesichtslose Feinde zu sein, sind diese Antagonisten gut ausgearbeitet und ermöglichen es den Spielern, echte Emotionen zu spüren – sei es Hass oder Mitgefühl – was die Handlung persönlicher und fesselnder macht.
Abschließende Gedanken
Leider leidet der Entdeckungsspaß erheblich unter der suboptimalen Erkundungsmechanik. Trotz dieser Nachteile erwarten die Spieler, sobald sie ihre Ziele erreichen, die besten Kämpfe, die beste Story und die besten Charaktere, die je in einem Assassin’s Creed-Spiel zu sehen waren. Mit verbesserter Erkundungsmechanik wäre Assassin’s Creed Shadows zweifellos der bisher beste Teil der Reihe.
Für alle, die dieses Abenteuer unbedingt wagen möchten: Assassin’s Creed Shadows erscheint am 20. März 2025 für PS5, Xbox Series X/S und PC.
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