
Bedenken hinsichtlich Game Pass und seiner Auswirkungen auf die Spielebranche
Nach den jüngsten Entlassungen bei Microsoft, die zu über 9.000 Stellenstreichungen in verschiedenen Xbox-eigenen Studios führten, gibt es in der Gaming-Community heftige Reaktionen. Insbesondere Raphael Colantonio, der ehemalige Gründer von Arkane Studios, teilte seine Sicht auf Xbox mit und argumentierte, dass Game Pass bei diesen Branchenveränderungen eine bedeutende Rolle spiele – und zwar nicht zum Besseren.
Die Mängel von Game Pass
Colantonio äußerte sein Unbehagen über das, was er als „Elefant im Raum“ empfindet – Game Pass. Er erklärte: „Ich halte Game Pass für ein nicht nachhaltiges Modell, das der Branche seit einem Jahrzehnt zunehmend schadet.“ Er argumentierte weiter, dass Microsoft Game Pass zwar größtenteils aus großen Summen finanziert habe, das Modell aber letztlich nicht mit traditionellen Spieleverkaufsstrategien koexistieren könne.„Sie werden entweder alle anderen vernichten oder aufgeben.“
Was erwartet Gamer in der Zukunft?
Mit Blick auf die Zukunft prognostiziert Colantonio ein beunruhigendes Szenario: „Sobald Microsoft gewinnt, werden die Spiele schlecht und die Abo-Preise steigen.“ Er glaubt, dass die großzügigen Angebote, die derzeit über Game Pass verfügbar sind, nur deshalb bestehen bleiben, weil Microsoft bereit ist, erhebliche Verluste in Kauf zu nehmen, um die Konkurrenz auszuschalten. Sobald diese nachlässt, könnten Gamer mit höheren Abo-Gebühren und einer sinkenden Spielqualität rechnen.
Expertenmeinungen zum Spielekonsum
Colantonios Ansichten stimmen mit denen von Rhys Elliott, Leiter der Marktanalyse bei Alinea, überein. Elliott argumentiert, dass Microsofts Investition in Game Pass möglicherweise fehlgeleitet sei, da sich die Konsummuster von Videospielen stark von denen von Filmen oder Musik unterscheiden. Angesichts des zeitintensiven Charakters von Spielen steht den Spielern nur ein begrenztes Zeitfenster für Unterhaltung zur Verfügung.
Die Backkatalog-Strategie
Abweichend von seiner anfänglichen Kritik erwähnte Colantonio, dass Game Pass mit dem Fokus auf Backkatalog-Titeln eine nachhaltige Nische finden könnte. Er äußerte sich frustriert über die irreführenden Informationen von Microsoft und erklärte: „Ich habe die Nase voll von dem ganzen Blödsinn, den sie uns anfangs aufgetischt haben, wie ‚Keine Sorge, es hat keinen Einfluss auf die Verkäufe‘, nur um Jahre später zuzugeben, dass es das durchaus tut.“ Colantonio schlug vor, dass ein praktikablerer Ansatz Sonys PlayStation Plus ähneln würde, das Blockbuster-Titel nicht am Erscheinungstag anbietet, sondern sie stattdessen später in der Backkatalog-Phase bereitstellt.
Die Landschaft für Game Pass-Abonnenten
Trotz der Einführung beliebter Franchises wie Call of Duty, Elder Scrolls und DOOM in Game Pass liegt die Abonnentenzahl bei rund 35 Millionen und bleibt damit hinter Microsofts ehrgeizigen Zielen zurück. Dies wirft wichtige Fragen zur langfristigen Rentabilität des Abonnementmodells auf.
Ein kurzer Blick auf Raphael Colantonios Karriere
Raphael Colantonio ist nicht nur als Gründer der Arkane Studios bekannt, sondern auch als Studioleiter der WolfEye Studios, die das Spiel „Weird West“ entwickelt haben. Zu den laufenden Projekten des Studios gehört ein von „Dishonored“ inspiriertes Retro-Sci-Fi-Action-RPG aus der Egoperspektive, das von NEOWIZ veröffentlicht wird. Colantonios Kritik an Microsoft ist nicht neu; er hatte bereits nach der Schließung von Arkane Austin Bedenken geäußert, was sein anhaltendes Engagement für diese Branchenthemen unterstreicht.
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