
Apples Abkehr vom „klimaneutralen“ Marketing
Apple hat kürzlich Schlagzeilen gemacht, weil das Unternehmen seine Behauptungen zur „Klimaneutralität“ im Zusammenhang mit mehreren seiner Produkte, vor allem der Apple Watch Series 11 und der Apple Watch Ultra 3, zurückgezogen hat. Diese strategische Wende erfolgt vor dem Hintergrund rechtlicher Herausforderungen, mit denen das Unternehmen in der Europäischen Union konfrontiert ist.
Entfernung von CO2-neutralen Etiketten
Eine bemerkenswerte Änderung ist, dass Apple die Werbung für die oben genannten Apple Watch-Modelle als „klimaneutral“ eingestellt hat. Diese Entscheidung wurde erstmals vom französischen Technologieblog WatchGeneration hervorgehoben, der darauf hinwies, dass in den globalen Marketingmaterialien von Apple keine Hinweise auf die Klimaneutralität mehr vorhanden sind (wie MacRumors berichtete ).
Auswirkungen auf andere Produkte
Dieser Rückzug erstreckt sich auch auf andere Geräte, darunter den M4 Mac mini, der auf seiner Produktseite ebenfalls nicht mehr mit der Bezeichnung „klimaneutral“ aufwartet. Diese Änderungen wurden insbesondere rund um die Einführungsveranstaltung der neuen iPhone-Reihe im September umgesetzt.
Verpflichtung zur CO2-Neutralität bis 2030
Trotz dieser jüngsten Entwicklungen hält Apple an seinem Ziel fest, bis 2030 klimaneutral zu werden. Die Apple Watch-Modelle 2023 wurden zunächst als die ersten „klimaneutralen“ Modelle des Unternehmens beworben, die mit speziellen Gehäuse- und Armbandkombinationen erhältlich sind. Apple hatte zuvor strenge Kriterien für die Erreichung der Klimaneutralität festgelegt:
Jedes klimaneutrale Apple Watch-Modell erfüllt die folgenden strengen Kriterien: 100 Prozent sauberer Strom für Herstellung und Produktnutzung, 30 Prozent recyceltes oder erneuerbares Material nach Gewicht und 50 Prozent des Versands ohne Nutzung des Lufttransports.
Diese gemeinsamen Anstrengungen führen zu einer Reduzierung der Produktemissionen um mindestens 75 Prozent für jedes Modell. Das Unternehmen wird hochwertige Emissionszertifikate verwenden, um die geringen verbleibenden Emissionen zu kompensieren und so einen CO2-neutralen Produkt-Fußabdruck zu erzielen.
Rechtliche Herausforderungen und Greenwashing-Vorwürfe
Der Anstoß für die Abschaffung der CO2-neutralen Behauptungen kam von Vorwürfen der Deutschen Umwelthilfe. Die Organisation warf Apple vor, „Greenwashing“ zu betreiben und Verbraucher über die Umweltauswirkungen des Unternehmens in die Irre zu führen. Ein deutsches Gericht verbot dem Unternehmen im August, die Apple Watch als CO2-neutrales Produkt zu vermarkten.
Einhaltung der kommenden Gesetzgebung
Nach der Gerichtsentscheidung entfernte Apple umgehend Hinweise zur Klimaneutralität von seiner deutschen Website und weitete diesen Rückzug auf andere Märkte aus. Ein Apple-Sprecher bestätigte gegenüber Reuters, dass das Unternehmen das Label „klimaneutral“ auf Apple Watches schrittweise abschaffen werde. Dies liege an den bevorstehenden EU-Vorschriften, die die Verwendung solcher Angaben im Zusammenhang mit Emissionszertifikaten und Netto-Null-Kompensationsprojekten einschränken.
Bedenken hinsichtlich Baumpflanzinitiativen
Apples frühere Behauptungen zur Klimaneutralität basierten auf einer Baumpflanzinitiative in Paraguay, die durch den Anbau von Eukalyptusbäumen auf gepachtetem Land Emissionen ausgleichen sollte.Ökologen äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich der möglichen negativen Auswirkungen solcher Monokulturen auf die Artenvielfalt. Darüber hinaus betonte das deutsche Gericht, dass Apple es versäumt habe, für einen erheblichen Teil des Projektgebiets langfristige Pachtverträge abzuschließen, was Fragen zur Nachhaltigkeit dieser Behauptungen aufwirft.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Apple mit seinem ehrgeizigen Ziel der CO2-Neutralität bis 2030 zwar weiterhin eine nachhaltigere Zukunft anstrebt, die kürzlich erfolgte Rücknahme der CO2-Neutralitätsansprüche und die damit einhergehende Überprüfung jedoch die Bedeutung von Transparenz und Verantwortlichkeit bei den Umweltpraktiken von Unternehmen unterstreichen.
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