
Die Entwicklung der Touch-Technologie bei Apple
In einem denkwürdigen Moment im Jahr 2010 äußerte Steve Jobs, der damalige Mitbegründer und CEO von Apple, seine entschiedene Ablehnung des Konzepts eines MacBooks mit Touchscreen und bezeichnete es als „ergonomisch schrecklich“.Damals verwies er auf die umfassenden Nutzertests von Apple, bei denen festgestellt wurde, dass vertikale Touch-Oberflächen unbequem sind, da längere Nutzung zu Armermüdung führen kann.
Trotz Jobs‘ Vorbehalten scheint Apple mit seinen kommenden Produkten bereit für eine Touchscreen-Zukunft zu sein. Supply-Chain-Analyst Ming-Chi Kuo berichtete in einem aktuellen X-Beitrag, dass das erste MacBook mit Touch-Funktion ein OLED MacBook Pro sein wird, dessen Massenproduktion voraussichtlich Ende 2026 beginnen wird. Dieses Gerät wird On-Cell-Touch-Technologie nutzen, ähnlich der in Samsungs Galaxy-Smartphones.
Kommende MacBook-Modelle und Touch-Funktionen
Kuo erklärte weiter, dass Ende 2025 ein günstigeres MacBook mit iPhone-Prozessor auf den Markt kommen soll. Diese Version wird zwar keinen Touchscreen haben, deutet aber an, dass die für 2027 erwartete zweite Generation Touch-Technologie enthalten könnte. Apple scheint seinen Ansatz zu ändern, beeinflusst durch die Produktivitätssteigerungen bei iPad-Nutzern, die die Touch-Eingabe effektiv nutzen.
Dies ist nicht der erste Hinweis auf Apples mögliche Umstellung auf Touchscreen-Macs. Mark Gurman von Bloomberg erwähnte Anfang 2023 ähnliche Pläne und gab bekannt, dass Apple-Ingenieure aktiv an der Forschung für diese Funktion beteiligt seien.
Touch Bar und Betriebssystementwicklungen
Apple hatte bereits 2016 mit der Einführung der Touch Bar die Touch-Funktionalität seiner Macs erprobt. Dabei wurden herkömmliche Funktionstasten durch einen anpassbaren OLED-Streifen ersetzt, der seine Steuerung je nach verwendeter Anwendung anpasste. Obwohl die Touch Bar inzwischen eingestellt wurde, zeigt sie Apples Experimentierfreude mit Touch-Eingabe.
Im Einklang mit diesen Fortschritten bietet die kürzlich erschienene Version von macOS Tahoe ein neues Liquid Glass-Design, das speziell auf Touch-Interaktionen zugeschnitten ist. Verbesserungen wie größere Fenstersteuerungen und großzügige Polsterung um Oberflächenelemente deuten auf eine Vorbereitung auf eine berührungsfreundliche Oberfläche hin. Ob dies jedoch auf eine vollständige Umstellung auf Touch-Funktionen hindeutet, bleibt abzuwarten.
Die Grenzen zwischen iPad und Mac verschwimmen
Apple hat die Grenzen zwischen seinen iPad- und Mac-Produkten deutlich verwischt, insbesondere nach der Einführung des M-Serie-Chips im iPad Pro im Jahr 2021. Diese Änderung ermöglichte mehr Desktop-ähnliche Funktionen, und nachfolgende Versionen von iPadOS haben diese Integration weiter verstärkt. Insbesondere wurde mit iPadOS 16 der Stage Manager eingeführt, der erweiterte Funktionen zur Fensterverwaltung bietet.
Das neueste iPadOS 26 erweitert dies um ein robustes Fenstersystem, das traditionelle „Ampel“-Steuerelemente und eine umfassende Menüleiste umfasst und so die Desktop-ähnlichen Funktionen von iPads verstärkt.
Darüber hinaus veranschaulicht Apples Universal Control-Funktion in macOS Monterey diese nahtlose Integration. Sie ermöglicht es Benutzern, sowohl einen Mac als auch ein iPad mit einer einzigen Maus und Tastatur zu steuern, was einen mühelosen Dateitransfer zwischen Geräten ermöglicht.
Während Apple möglicherweise die Einführung eines MacBook Pro mit Touchscreen plant, werden die Branche und die Nutzer gleichermaßen aufmerksam beobachten, inwieweit dieser Wandel mit dem historischen Ethos des Unternehmens und den Erwartungen der Kunden übereinstimmt.
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