
Auswirkungen der US-Zölle auf Apple und den Welthandel
Die jüngsten Entscheidungen der US-Regierung, erhebliche Importzölle zu erheben, beginnen, amerikanische Unternehmen zu belasten. Ein Paradebeispiel hierfür ist Apple. Das Unternehmen prüft derzeit Strategien zur Abmilderung der Auswirkungen dieser Zölle, da es von chinesischen Importen abhängig ist, die mittlerweile mit einem erschreckenden Zoll von 54 % belegt sind. Als Vergeltungsmaßnahme hat China einen Gegenzoll von 34 % auf amerikanische Waren erhoben.
Apples Strategiewechsel bei der Produktion
Angesichts der Eskalation des Handelskonflikts erwägt Apple, die Produktion seiner iPhones in Brasilien zu erhöhen, um den kürzlich eingeführten Zöllen der US-Regierung zu entgehen. Nach Angaben des brasilianischen Medienunternehmens Exame könnte sich dieser Schritt als vorteilhaft erweisen, da die Zölle auf Produkte aus Brasilien nur 10 % betragen, verglichen mit den deutlich höheren Zöllen auf Waren aus China und Indien.
Finanzielle Auswirkungen für Apple
Apple dürfte zu den Unternehmen gehören, die von diesen Zöllen am stärksten betroffen sein werden, da das Unternehmen mehr als die Hälfte seiner iPhone-Produktion aus China bezieht. Folglich könnten amerikanische Verbraucher mit einem Preisanstieg von etwa 30 bis 40 Prozent für iPhones rechnen, sollten die Zölle in Kraft bleiben.
Darüber hinaus fällt die Einführung eines 26-prozentigen Zolls auf Importe aus Indien am 5. April mit der wachsenden Bedeutung Indiens in der Apple-Lieferkette zusammen. Da die USA Apples wichtigster Markt sind, trugen diese Zollerhöhungen auch zu einem Rückgang des Aktienkurses des Unternehmens bei. Dieser sank um über 8 % und markierte damit den stärksten Rückgang seit September 2020.
Brasilien: Eine strategische Alternative
Brasilien stellt für Apple eine praktikable Alternative dar, da das Unternehmen derzeit ein von Foxconn betriebenes Montagewerk in Jundiaí, São Paulo, betreibt. Dort wird seit kurzem das Basismodell des iPhone 16 produziert, während die höherwertigen Pro-Modelle weiterhin importiert werden.
Obwohl die Verlagerung weiterer Produktionskapazitäten nach Brasilien die iPhone-Preise für die dortigen Verbraucher nicht direkt senken wird, bietet sie doch die Möglichkeit, Geräte zu deutlich reduzierten Zöllen in die USA zu exportieren. Wenn Apple Brasilien als sekundären Produktionsstandort positioniert, könnte das Unternehmen von einem günstigeren Handelsumfeld profitieren. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie hängt jedoch maßgeblich von der Fähigkeit des Werks in Jundiaí ab, die Produktionssteigerung ohne Einbußen bei Qualität und Effizienz zu bewältigen.
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