Apple berät Australien zum EU-Mandat zum Sideloading von iPhone-Apps

Apple berät Australien zum EU-Mandat zum Sideloading von iPhone-Apps

Apples Warnmeldung an Australien zu den Sideloading-Vorschriften

In einem strategischen Schritt hat Apple die australischen Behörden davor gewarnt, den Ansatz der Europäischen Union zum Sideloading mobiler Apps zu übernehmen. Diese Warnung erfolgt im Zuge laufender Diskussionen innerhalb der australischen Bundesregierung über mögliche Regulierungen, die Apple dazu zwingen könnten, seine Kontrolle über das iOS-Ökosystem zu lockern. Dies spiegelt die jüngsten gesetzgeberischen Maßnahmen in Europa wider. Dank des Digital Markets Act (DMA) der EU, der ab März 2024 in Kraft tritt, können Nutzer in der EU nun Apps von externen Quellen herunterladen. Diese entscheidende Veränderung ist auf Apples Einstufung als „Gatekeeper“ zurückzuführen.

Vorgeschlagener Regulierungsrahmen in Australien

Ende letzten Jahres legte die australische Regierung einen Vorschlag vor, der die Einstufung großer digitaler Plattformen – wie Apples App Store – als designierte Einheiten vorsieht. Diese Einstufung würde eine Reihe neuer Vorschriften mit sich bringen, die den Wettbewerb durch die Eindämmung restriktiver Praktiken fördern sollen. Im Mittelpunkt dieser Initiative stehen Bedenken hinsichtlich Apples In-App-Zahlungssystem, das oft hohe Provisionen beinhaltet, sowie das bestehende Verbot von Sideloading. Insbesondere Apps wie Netflix und Spotify dürfen Nutzer nicht mehr ohne erhebliche Gebühren über ihre iOS-Anwendungen abonnieren, was eine Neubewertung dieser Praktiken erforderlich macht.

Apples Standpunkt zur Benutzersicherheit

Als Reaktion auf den australischen Vorschlag forderte Apple die Regierung auf, die Verwendung des EU-DMA als Vorlage zu überdenken. Der Technologieriese argumentiert, dass die vom DMA geforderten Änderungen erhebliche Risiken für die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer darstellen. Insbesondere argumentiert Apple, dass die Aktivierung von Sideloading und die Einrichtung alternativer App-Stores Schwachstellen schaffen und Geräte anfällig für Malware, Betrug und andere bösartige Angriffe machen könnten.

Apples Bedenken gründen auf den jüngsten Erfahrungen in Europa. Dort soll die Einhaltung des DMA die Verbreitung von Apps mit pornografischen Inhalten und Urheberrechtsverletzungen erleichtert haben. Dies untergräbt den eigentlichen Zweck des strengen Kuratierungsprozesses im App Store, der die Sicherheit der Nutzer gewährleisten soll. Darüber hinaus verteidigt Apple sein umstrittenes 30-Prozent-Provisionsmodell und weist darauf hin, dass viele Entwickler je nach Verdienst reduzierte Provisionen von 15 Prozent oder gar keinen erhalten.

Prüfung der Compliance von Apple durch die Europäische Kommission

Es ist wichtig hervorzuheben, dass Apples Einführung der DMA-Anforderungen in Europa, die die Einführung einer „Core Technology Fee“ für Apps außerhalb des Apple Stores beinhalten, die Aufmerksamkeit der EU-Kommission erregt hat. Sie werfen die Frage auf, ob diese Maßnahmen tatsächlich dem Ziel der DMA entsprechen, ein faires Marktumfeld zu fördern.

Nächste Schritte der australischen Regierung

Die australische Regierung muss ihre künftigen Maßnahmen hinsichtlich der vorgeschlagenen Regelungen noch klarstellen und die Einreichung der Unterlagen zu diesem Vorschlag steht noch aus – eine voraussichtliche Veröffentlichung, die umfassende Argumente von Apple enthalten wird.

Weitere Informationen finden Sie im Guardian.

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