Der Regisseur von „The Flash“, Andy Muschietti, vermutete kürzlich, dass die enttäuschenden Einspielergebnisse des Films teilweise auf ein wahrgenommenes Desinteresse an dem titelgebenden Superhelden, insbesondere unter weiblichen Zuschauern, zurückzuführen seien.
Als *The Flash* 2023 Premiere hatte, war es von Kontroversen umgeben, vor allem aufgrund der Entscheidung von Warner Bros., Ezra Miller angesichts der wachsenden rechtlichen Herausforderungen, mit denen der Schauspieler konfrontiert war, nicht neu zu besetzen. Zwischen 2020 und 2022 wurde Miller mit mehreren Vorwürfen konfrontiert, darunter Körperverletzung und Belästigung, die in einer Anklage wegen schweren Einbruchs in Vermont gipfelten. Trotz des zunehmenden Drucks von Fans und Brancheninsidern, eine Neubesetzung der Figur Barry Allen in Betracht zu ziehen, blieb Warner Bros. hart. Um die Sache noch komplizierter zu machen, kündigte das Studio Pläne für einen Neustart des DC-Universums (DCU) unter der neuen Leitung von James Gunn und Peter Safran an, bevor *The Flash* überhaupt veröffentlicht wurde, was seine Attraktivität minderte, da es als Teil eines Vermächtnisses erschien, das verworfen werden sollte.
Namhafte Persönlichkeiten aus dem Umfeld von Warner Bros. Discovery, darunter CEO David Zaslav und Gunn, priesen The Flash öffentlich als herausragenden Superheldenfilm. Die Zuschauerresonanz blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück: Der Film spielte bei einem Budget von über 200 Millionen Dollar nur bescheidene 270 Millionen Dollar ein. Branchenexperten bezeichneten dieses Ergebnis als nichts weniger als eine „absolute Katastrophe“. Die Kombination aus einem schwindenden DC Extended Universe (DCEU), mittelmäßiger Filmqualität und Millers Kontroversen zeichnete ein klares Bild, warum der Film so schlecht war. Dennoch gehen die Diskussionen weiter, und einige Branchenexperten, darunter Muschietti, suchen nach alternativen Erklärungen, anstatt die eklatanten Probleme in der DC-Landschaft anzusprechen.
Muschiettis Perspektive: Eine Frage der Charakterattraktivität
In einem kürzlichen Interview bei *La Baulera Del Coso* von Radio TU erläuterte Muschietti seine Theorie zum Misserfolg des Films. Obwohl er Millers rechtliche Probleme anerkannte, verlagerte sich sein Fokus auf die allgemeinere Anziehungskraft der Charaktere. Er argumentierte, dass *The Flash* nicht genügend Anklang bei allen vier primären demografischen Quadranten der Kinobesucher fand. Er bemerkte: „The Flash scheiterte, neben all den anderen Gründen, weil es kein Film war, der alle vier Quadranten ansprach. Das war nicht der Fall. Wenn Sie 200 Millionen Dollar für die Produktion eines Films ausgeben, möchte [Warner Bros.] sogar Ihre Großmutter ins Kino bringen.“
Muschietti deutete außerdem an, dass ein erheblicher Teil des Publikums, insbesondere Frauen, wenig Interesse an *The Flash* als Figur gezeigt habe. Er erklärte: „Ich habe in privaten Gesprächen festgestellt, dass sich viele Leute einfach nicht für The Flash als Figur interessieren. Besonders die beiden weiblichen Quadranten. All das ist nur der Wind, der dem Film entgegenweht, wie ich gelernt habe.“ Diese Perspektive steht im Einklang mit einem Trend, der sowohl bei DC- als auch bei Marvel-Filmen zu beobachten ist, wo Studiobosse schlechte Leistungen oft auf das Engagement der Frauen zurückführen. Nach enttäuschenden Leistungen von Filmen wie *The Marvels* und *Madam Web* führten Insider ihre Misserfolge auf die Überzeugung zurück, dass das weibliche Publikum die Last an den Kinokassen nicht tragen könne.
Zwar ist es richtig, dass die Ticketverkäufe für *The Flash* auf eine geringere Zuschauerzahl bei Frauen schließen lassen, aber die Sache allein auf weibliches Desinteresse zu reduzieren, ist eine zu große Vereinfachung. Historische Belege wie die anhaltende Popularität der Fernsehserie *The Flash* – sie lief neun erfolgreiche Staffeln lang und erreichte hohe Einschaltquoten bei CW – deuten auf eine differenziertere Situation hin. Das abnehmende weibliche Publikum könnte allgemeinere Bedenken widerspiegeln: Vielleicht sind Frauen stärker von den Kontroversen um Miller betroffen oder weniger geneigt, ein Projekt zu unterstützen, das nur einen begrenzten Unterhaltungswert zu bieten scheint.
Die Diskrepanz lediglich auf die Abneigung der Frauen gegenüber *The Flash* zurückzuführen, wirft erhebliche Zweifel an den Strategien auf, die Warner Bros. und DC Studios in Zukunft verfolgen könnten. Die zugrunde liegenden Ursachen für die schwachen Ticketverkäufe zu ignorieren, könnte eine verpasste Gelegenheit für wertvolle Erkenntnisse bedeuten. Faktoren wie die Sensibilität des Publikums gegenüber Kontroversen abseits der Leinwand, eine wachsende Abneigung gegen CGI-Darstellungen verstorbener Schauspieler oder das schwindende Interesse an einem Film, der den Abschluss eines filmischen Universums markiert, verdienen alle eine genauere Untersuchung. Anstatt nur an der Oberfläche dieser Probleme zu kratzen, würden die Studios von tieferen Ermittlungsbemühungen in die Nuancen der Publikumsrezeption und -beteiligung profitieren.
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