Carlos Alcaraz, die aktuelle Nummer 2 der Welt, konnte seinen Titel bei den Argentina Open nicht verteidigen, da er im Halbfinale mit 6:7 (3), 3:6 gegen Nicolas Jarry verlor.
Der spanischen Sensation ist es somit nicht gelungen, seine 500 ATP-Punkte zu verteidigen, was dazu führen könnte, dass sein Ranking abrutscht. Alcaraz verlor im vergangenen Jahr deutlich den ersten Platz der Weltrangliste an Novak Djokovic.
Der 20-Jährige hat seit seinem Triumph in Wimbledon im vergangenen Jahr keinen Titel mehr gewonnen. Bei diesem Tempo könnte ihn sein Zeitgenosse Jannik Sinner, der die diesjährigen Australian Open gewann, bald überholen.
Alcaraz sollte sich jedoch über tiefer liegende Probleme Sorgen machen, die sich langfristig auf seine Leistung auswirken könnten.
Ein kurzer Blick auf die Leistungen von Carlos Alcaraz nach seinem Erfolg bei den Cincinnati Open 2023
Der zweifache Grand-Slam-Sieger verlor letztes Jahr in einem epischen Finale bei den Western and Southern Open in Cincinnati gegen Djokovic. Die Niederlage eines Marathonkampfes in brütender Hitze könnte den Spanier psychisch beeinträchtigt haben, da sein Leistungsniveau seitdem scheinbar nachgelassen hat.
Alcaraz verlor dann im Halbfinale der US Open in vier Sätzen gegen Daniil Medvedev, bevor er in den letzten vier der China Open gegen Sinner verlor. Danach schnitt er sowohl beim Shanghai Masters als auch beim Paris Masters schlecht ab und verlor in der dritten und ersten Runde gegen Grigor Dimitrov bzw. Roman Safiullin.
Beide waren große Überraschungen, ungeachtet Dimitrovs guter Leistung im Jahr 2023.
Anschließend erreichte er das Halbfinale der ATP World Tour Finals und verlor dort gegen Djokovic. Er wurde im Viertelfinale der Australian Open von Alexander Zverev verdrängt und konnte seinen Titel nun in Buenos Aires nicht verteidigen.
Es gibt tatsächlich einige Probleme mit Alcaraz‘ Spiel
In letzter Zeit schien der Youngster gegen große Schlagmänner in Schwierigkeiten zu geraten. Spieler wie Sinner, Zverev und Jarry verfügen über enorme Grundschläge und haben es daher oft geschafft, ihn weit hinter die Grundlinie zu drängen, bevor sie Punkte kassierten.
Alcaraz ist genau 1,80 Meter groß, was einer der Gründe dafür sein könnte, dass sein Aufschlag nicht auf Elite-Niveau ist. Er ist wahrscheinlich ein oder zwei Zoll kleiner als die Mindestgröße, die für einen kraftvollen Aufschlag am meisten erforderlich ist. Daher gibt es für ihn nicht allzu viele einfache Punkte.
Dadurch muss er sich auch bei seinen eigenen Aufschlagspielen stärker anstrengen und längere Ballwechsel bestreiten. Seine Beweglichkeit auf dem Platz ist wahrscheinlich unübertroffen und er verfügt auch über großartige Drop-Shots und Lobs. In dieser Hinsicht kann man ihn mit dem jungen Rafael Nadal vergleichen, dessen Court-Coverage einmal unübertroffen war, dessen Aufschläge und Grundschläge jedoch zeitweise an Gift mangelten.
Allerdings muss man bedenken, dass Nadal in seiner Vorhand einen Elite-Topspin hatte, der auf hochspringendem Sand eine tödliche Waffe war. Die Vorhand von Alcaraz ist zwar sehr gut, hat aber noch nicht den X-Faktor.
Während seine Crosscourt-Vorhand zu den Besten überhaupt gehört, ist seine Down-the-Line-Vorhand noch nicht auf dem gleichen Niveau. Außerdem ist seine Rückhand insgesamt nicht so gut wie seine Vorhand.
Von der vollständigen körperlichen Reife ist der Spanier allerdings noch weit entfernt. Im Laufe der Zeit wird er mit ziemlicher Sicherheit etwas Muskelmasse aufbauen, was dazu beitragen dürfte, seinen Aufschlägen und Grundschlägen mehr Kraft zu verleihen. Das Gleiche geschah auch mit Nadal.
Daher sollte Alcaraz nicht enttäuscht sein und vielleicht Zeit darauf verwenden, körperlich stärker zu werden. Er verfügt bereits über die mentale Stärke, die nötig ist, um lange Matches in großen Turnieren zu gewinnen, und wenn er dazu noch die körperliche Verfassung hinzufügt, könnte er unaufhaltsam werden.
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