Aktivieren Sie diese wichtige Windows-Funktion, die standardmäßig deaktiviert ist

Aktivieren Sie diese wichtige Windows-Funktion, die standardmäßig deaktiviert ist

Der Windows-Datei-Explorer bietet zahlreiche Optionen, die die Verwaltung und Anzeige Ihrer Dateien verbessern. Eine wichtige Funktion ist jedoch standardmäßig deaktiviert, deren Aktivierung für die Sicherheit Ihres Systems unerlässlich ist.

Die Bedeutung von Dateierweiterungen

Dateierweiterungen bestehen in der Regel aus drei oder vier Zeichen nach dem letzten Punkt im Dateinamen, z. B..txt, .exe oder .pdf. Sie dienen als wichtige Indikatoren. Sie informieren sowohl Ihr Betriebssystem als auch Sie auf einen Blick über den Dateityp.

Unter Windows bestimmen Dateierweiterungen, welche Anwendung eine Datei beim Doppelklicken öffnen soll. Beispielsweise löst eine EXE- Datei eine Anwendung aus, während eine DOCX- Datei in Microsoft Word geöffnet wird. Viele Anwendungen verwenden proprietäre Dateierweiterungen, d.h.diese Dateien sind für das Öffnen mit bestimmten Programmen oder verwandten Drittanbieteranwendungen vorgesehen.

Eine ausführbare Datei in Windows
Bild von Yadullah Abidi / MakeUseOf

Ein wesentlicher Vorteil der Anzeige von Dateierweiterungen ist die Möglichkeit, potenziell schädliche Dateien zu identifizieren. Erweiterungen wie .exe, .bat, .cmd, .vbs und .scr können auf schädliche Dateien hinweisen, die Schadsoftware auf Ihrem System ausführen. Oftmals tarnen sich diese schädlichen Dateien als legitime Programme. Daher ist es für eine sichere Identifizierung unerlässlich, dass die Dateierweiterungen sichtbar sind.

Trotz ihrer Bedeutung verbirgt Windows Dateierweiterungen standardmäßig, um den Datei-Explorer übersichtlicher zu gestalten. Diese Designentscheidung ermöglicht es Malware-Autoren jedoch, gefährliche ausführbare Dateien als harmlose Dokumente zu maskieren, was das Risiko für Benutzer erheblich erhöht. Daher ist die Aktivierung von Dateierweiterungen eine sinnvolle Vorgehensweise zum Schutz Ihres Systems.

So aktivieren Sie Dateierweiterungen in Windows

Glücklicherweise ist das Aktivieren von Dateierweiterungen in Windows ein unkomplizierter Vorgang. Benutzer von Windows 11 gehen folgendermaßen vor:

  1. Starten Sie den Datei-Explorer mit der Tastenkombination Windows-Taste + E.
  2. Klicken Sie im oberen Menü auf „Ansicht“, bewegen Sie den Mauszeiger über „Anzeigen“ und wählen Sie „Dateinamenerweiterungen“ aus der Dropdown-Liste aus.

Nach Abschluss sollten Sie die Dateierweiterungen für alle Dateien auf Ihrem System sehen.

Option für Dateinamenerweiterungen im Datei-Explorer

Wenn die obere Menüleiste nicht sichtbar ist, können Sie Dateierweiterungen auch über die Windows-Einstellungen aktivieren:

  1. Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Windows-Einstellungen zu öffnen. Navigieren Sie zur Registerkarte System und wählen Sie Für Entwickler.
  2. Klicken Sie, um den Abschnitt „Datei-Explorer“ zu erweitern, und stellen Sie sicher, dass der Schalter „Dateierweiterungen anzeigen“ aktiviert ist.

Für Benutzer älterer Windows-Versionen bleibt die Systemsteuerung eine praktikable Option:

  1. Öffnen Sie das Startmenü, geben Sie „Systemsteuerung“ ein und wählen Sie dann die entsprechende Anwendung aus.
  2. Wechseln Sie bei Bedarf unter „Nach Kategorie anzeigen“ zu „Kleine Symbole“ und wählen Sie „Optionen für den Datei-Explorer“.
  3. Stellen Sie sicher, dass auf der Registerkarte „ Ansicht “ die Option „Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden“ deaktiviert ist.

Wer eine schnelle Konfigurationsänderung vornehmen möchte, kann auch die Windows-Registrierung ändern. Diese Option birgt jedoch Risiken. Die hier beschriebenen Methoden sind deutlich sicherer und mit allen Windows-Versionen ab 2025 kompatibel. Wenn Sie jedoch die Befehlszeile bevorzugen, können Sie den folgenden Befehl im Windows Terminal oder in PowerShell ausführen:

reg add HKCU\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Advanced /v HideFileExt /t REG_DWORD /d 0 /f

Dieser Befehl passt die Registrierungseinstellungen an, um Dateierweiterungen im Datei-Explorer anzuzeigen. Aktualisieren Sie den Datei-Explorer mit der Taste F5, um die Änderungen anzuzeigen.

Ausnutzung versteckter Dateierweiterungen durch Angreifer

Wie bereits erwähnt, nutzen Cyberkriminelle häufig versteckte Dateierweiterungen in Windows, um schädliche Dateien zu verbergen. Beispielsweise würde eine Datei namens image.png.exe mit verborgenen Dateierweiterungen als harmloses PNG-Bild dargestellt, ist aber in Wirklichkeit eine bösartige ausführbare Datei, die beim Öffnen schädlichen Code ausführen kann.

Diese Taktik, bekannt als „Doppelerweiterungsangriff“, ist eine der häufigsten Arten der Erweiterungsmanipulation. Glücklicherweise ist das Erkennen dieser schädlichen EXE-Dateien deutlich einfacher, wenn die Dateierweiterungen sichtbar sind. Angreifer nutzen jedoch verschiedene andere Techniken, um Benutzer zu verwirren, darunter:

Technik

Beispiel

Beschreibung

Rechts-nach-Links-Override (RTLO)

image[RTLO]gpj.exe wird als image.exe.jpg angezeigt.

Dabei wird das Unicode-Zeichen U+202E verwendet, um den Anzeigenamen der Datei umzukehren.

Leerzeichen-Auffüllung

Dokument.pdf[100 Leerzeichen einfügen].exe

Durch Einfügen mehrerer Leerzeichen zwischen der gefälschten und der echten Erweiterung kann die legitime Erweiterung aus dem Blickfeld gedrängt werden, selbst wenn sie aktiviert ist.

Symbolmanipulation

document.exe wird mit einem PDF-Symbol angezeigt

Bei dieser Technik wird das Symbol einer schädlichen Datei durch ein vertrauteres Symbol ersetzt, beispielsweise ein PDF- oder JPEG-Symbol.

PIF-Dateien

dokument.pif

PIF-Dateierweiterungen werden von Windows automatisch ausgeblendet, auch wenn Dateierweiterungen aktiviert sind. In aktuellen Windows-Versionen sind sie jedoch nicht üblich.

Die verschiedenen Taktiken von Angreifern können Ihr System erheblich gefährden, wenn sie nicht kontrolliert werden. Indem Sie Dateierweiterungen aktivieren, können Sie sich effektiv vor diesen Täuschungsfallen schützen und Ihren PC vor Malware bewahren.

Dateierweiterungen dienen als wichtige Indikatoren für Dateitypen. Da Microsoft sie im Datei-Explorer versteckt, bietet dies Betrügern unbeabsichtigt die Möglichkeit, schädliche Dateien zu verbergen. Um sich zu schützen, aktivieren Sie Dateierweiterungen und überprüfen Sie unbekannte Dateien sorgfältig, insbesondere solche aus dem Internet oder unerwünschte Anhänge.

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