
Am 21. Oktober enthüllte ein Bericht des koreanischen Nachrichtenportals DealSite Vorwürfe, wonach HYBE Labels die Umsatzzahlen seiner neuesten Gaming-Geschäftseinheit HYBE IM durch die Verwendung von Geldern seiner Tochtergesellschaft ADOR um insgesamt rund 4 Milliarden Won (ca. 2,9 Millionen US-Dollar) aufgebläht haben könnte. Dies hat bei Brancheninsidern für Verwunderung gesorgt.
Die Spekulationen kamen auf, nachdem Berichte darauf hinwiesen, dass es am 17. Oktober eine interne Transaktion zwischen HYBE IM und ADOR gegeben habe. Im September, als sich das dritte Quartal dem Ende zuneigte, tauschten die beiden Unternehmen Gelder in Höhe von 4,2 Milliarden Won aus. Davon entfielen 4,1 Milliarden Won auf ADOR, während HYBE IM die restlichen 900 Millionen für sich beanspruchte.
Als Begründung für diese finanzielle Aktivität wurde angegeben, dass die beiden Unternehmen durch Glücksspiellizenzen miteinander verbunden sind. Dennoch kamen in der Branche Zweifel auf. Analysten vermuteten, dass HYBE seine Einnahmen aufblähen könnte, indem es vom Erfolg von NewJeans, einem Künstler unter ADOR, profitiert.
Was die Aufmerksamkeit der Insider besonders erregte, war die Art dieser Finanztransaktion. Wenn Künstler von HYBE in einem Spiel auftreten, erfasst die Tochtergesellschaft normalerweise die Urheberrechtsgebühren für verschiedene Zwecke. In diesem Fall scheinen die Mittel jedoch in die entgegengesetzte Richtung geflossen zu sein. Im August 2023 veröffentlichte HYBE IM Updates für sein Spiel Rhythm Hive, die Inhalte mit NewJeans enthielten.
Diese Situation wirft Fragen auf, da ADOR als Muttergesellschaft von NewJeans eigentlich Anspruch auf die Einnahmen aus der Nutzung seines geistigen Eigentums in Spielen erheben sollte. Stattdessen sieht es so aus, als würde ADOR HYBE IM bezahlen, was weitere Spekulationen über die ethischen Auswirkungen dieser Transaktionen auslöste.
Kommentare von Marktinsidern zu den Vorwürfen einer Umsatzinflation gegen HYBE durch die Gewinne von NewJeans
Angesichts dieser Internetspekulationen hat DealSite die Erkenntnisse eines Marktinsiders zur misslichen Lage von HYBE Labels veröffentlicht. Dieser Insider meinte, dass das Unternehmen offenbar durch unklare Transaktionen, nicht nur mit ADOR, sondern auch mit seiner anderen Tochtergesellschaft HYBE IM, Gewinne erzielen will.
Der Insider warnte außerdem, dass die fortgesetzte Abhängigkeit von derart vagen Finanztransaktionen die Vergütung der Künstler unter dem Label negativ beeinflussen könnte. Sie erklärten:
„HYBE strebt an, über ADOR vierteljährlich Hunderte Millionen Won Umsatz zu erzielen, während das noch in der Entwicklung befindliche HYBE IM Einnahmen durch unklare Transaktionspraktiken erzielt. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, kann dies zu einem Rückgang der den Künstlern zustehenden Zahlungen führen.“
Als Reaktion auf diese Vorwürfe und die damit einhergehende Medienaufmerksamkeit kommentierte ein Sprecher von HYBE Labels:
„Wir können keine spezifischen Details bezüglich der Offenlegung interner Transaktionen bekannt geben.“
HYBE Labels hat die Behauptungen über die Transaktionen seiner Tochtergesellschaften weder bestätigt noch dementiert und keine Klarheit zur Gültigkeit dieser Transaktionen oder den Absichten hinter der wahrgenommenen Umsatzinflation geschaffen.
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