8 JRPGs, die den Test der Zeit nicht überstanden haben

8 JRPGs, die den Test der Zeit nicht überstanden haben

Da ich seit meiner Kindheit ein begeisterter JRPG-Fan bin – obwohl ich sie oft gespielt habe, ohne ihre Komplexität vollständig zu verstehen –, zieht es mich gelegentlich zurück, um Klassiker, die ich einst genossen habe, noch einmal zu spielen. Diese nostalgischen Reisen können jedoch manchmal zu enttäuschenden Erkenntnissen führen.

Generell gilt: Sofern ein Spiel nicht umfassend überarbeitet wurde und wesentliche Verbesserungen der Spielqualität mit sich bringt, erweisen sich ältere JRPGs oft als ziemlich herausfordernd und frustrierend. Dies liegt vor allem an veralteten Spielmechaniken und einem langsamen Gameplay, das bei modernen Spielern möglicherweise nicht ankommt.

Dennoch gibt es Ausnahmen – bestimmte JRPGs, die sich bewährt haben und Spieler unabhängig vom Erscheinungsdatum weiterhin fesseln. Diese Titel werden oft als genreprägende Meisterwerke gefeiert. Heute werfen wir einen Blick auf acht JRPGs, die schlecht gealtert sind, und untersuchen, warum ihr Charme im Laufe der Jahre möglicherweise nachgelassen hat – sei es aufgrund frustrierender Mechaniken, veralteter Grafik oder ambitionierter Designs, die ins Stocken geraten sind.

Insbesondere werde ich mich ausschließlich auf die Originalversionen konzentrieren und nicht auf Remakes oder Remaster, die das Spielerlebnis deutlich verbessern.

8 Legende von Legaia

Qualvoll langsamer Kampf

Legende des Legaia-Kampfes

Legend of Legaia erschien 1998 und war eine Reise in eine Zeit, in der der Internetzugang – zumindest in Brasilien – kaum vorhanden war. Spieler wie ich konnten deshalb kaum auf Walkthroughs zurückgreifen. Dieser Mangel an externer Anleitung führte zu einer spannenden persönlichen Erfahrung, als ich durch Ausprobieren das Kunstsystem des Spiels kennenlernte.

Für alle, die es noch nicht kennen: Das Spiel bietet ein einzigartiges rundenbasiertes Kampfsystem, bei dem Spieler verschiedene Angriffe kombinieren können, um mächtige Künste zu entfesseln. Der Nervenkitzel, neue Kombinationen zu entdecken, hat mich stundenlang beschäftigt. Als ich das Spiel heute jedoch noch einmal spielte, fand ich die Kämpfe, insbesondere bei zufälligen Begegnungen, quälend langsam. Die Notwendigkeit, sich nun auf Internetressourcen zu verlassen, um Künste zu entdecken, hat den Anreiz verringert, sich auf langwierige Kämpfe einzulassen, was das Spielerlebnis für neue Spieler erheblich beeinträchtigen kann.

7 Xenogears

Die berüchtigte zweite CD

Xenogears

Obwohl ich tiefgründige Diskussionen über Psychologie, Philosophie und Politik eher scheue, bin ich von „Xenogears“ dennoch fasziniert. Die komplexe Erzählweise orientiert sich stark an einflussreichen Persönlichkeiten wie Carl Gustav Jung und Friedrich Nietzsche und schafft so facettenreiche Charaktere und komplexe Handlungsstränge, die treue Fans begeistern.

Die großen Ambitionen von Schöpfer Tetsuya Takahashi führten jedoch zu erheblichen Kompromissen. Das Ergebnis war eine hastig erstellte zweite CD, die eher wie eine PowerPoint-Präsentation als wie eine Fortsetzung der Geschichte wirkte. Für alle, die Xenogears noch nicht kennen: Es handelt sich um den fünften Teil einer weitläufigen Geschichte. Wer sich also damit beschäftigt, muss sich mit einer unvollständigen Geschichte abfinden – was für Hardcore-Fans umso ergreifender ist.

6 Star Ocean: Erste Abfahrt

Zurück zu den Sternen

Star Ocean: Erste Abfahrt

Star Ocean: First Departure ist ein Remake des ersten Teils der Reihe. Bemerkenswert ist, dass viele westliche Spieler diesen Klassiker erst durch diese Veröffentlichung kennengelernt haben. Als eingefleischter Fan der Serie war ich gespannt auf die Ursprünge der Serie auf der PS4.

Trotz einiger Verbesserungen der Spielqualität waren die Probleme des Originalspiels mit der Spielmechanik kaum zu übersehen. Der größte Nachteil ist das ständige Zurückverfolgen, verstärkt durch ständige Zufallsbegegnungen, die den Spielspaß schnell trüben können.

Trotz meiner Kenntnisse der Item-Erstellungsmechanik der Serie, die einige Frustrationen abmilderte, bleiben die grundlegenden Probleme von First Departure bestehen. Daher kann ich diesen Titel nicht guten Gewissens empfehlen, ohne potenzielle Spieler auf seine Mängel hinzuweisen.

5 Feueratem

Jeder Schritt, den du machst, ein Kampf

Kampf mit dem Atem des Feuers

Breath of Fire galt lange als meine Lieblings-RPG-Reihe und ich habe es erneut gespielt, als die ersten Spiele für Nintendo Switch Online erschienen. Die Rückkehr zu diesen Klassikern brachte jedoch einige Enttäuschungen mit sich, die mein nostalgisches Erlebnis trübten. Obwohl ich die GBA-Versionen wegen ihrer besseren Audioqualität bevorzuge, waren über den Dienst nur die SNES-Versionen verfügbar.

Das Fehlen eines Lauf-Buttons und die geringen Belohnungen für Erfahrung und Währung machten das Erkunden mühsam. In einer Welt, in der jeder Schritt eine zufällige Begegnung auslösen kann, ist schnelles Bewegen unerlässlich. Leider war meine Zeit mit diesem Spiel eher von häufigen Kämpfen als von Erkundung geprägt, was den erwarteten nostalgischen Genuss letztendlich trübte.

4 Final Fantasy II

Ja, das Level-Up-System

Final Fantasy II

Für erfahrene JRPG-Fans ist Final Fantasy II vielleicht nicht besonders interessant, aber Gelegenheitsspieler könnten die Charakteraufbau-Mechaniken verwirrend finden. Ich verstehe zwar die Komplexität des Levelsystems, aber viele Spieler wollen das Spiel einfach nur ohne allzu große Komplikationen genießen.

Die experimentelle Level-Mechanik des Spiels war zwar für ihre Zeit bahnbrechend, vermittelt aber nicht das Gefühl eines lohnenden Fortschritts. Die Manipulation des Fortschritts durch selbstsabotierende Charaktere kann verwirrend sein. Darüber hinaus verhindert das System Erkundung und Experimente und lässt Spieler auf etablierte Strategien zurückgreifen, anstatt sich mit verschiedenen Builds und Charakterentwicklungen auseinanderzusetzen.

3 Geheimnis des Mana

Action-RPG mit ATB

Die Welt in Secret of Mana erkunden

Wenn ich an Secret of Mana zurückdenke, kommt mir eine schöne Erinnerung in den Sinn: Mein Bruder schloss sich an, indem er einen zweiten Charakter steuerte, und schuf so ein einzigartiges kooperatives Erlebnis, das in RPGs dieser Zeit selten zu finden war. Diese nostalgische Verbundenheit hat mich oft dazu gebracht, das Spiel in den höchsten Tönen zu loben. Doch als ich die remasterte Version wieder hörte, fühlte sich meine anfängliche Nostalgie wie ein Irrtum an.

Das Kampfsystem ist zwar innovativ, leidet aber unter einer trägen Mechanik. Die Action wird durch eine ATB-Anzeige (Active Time Battle) gebremst, die erst voll sein muss, damit ein Angriff effektiv ist. Dieser Rhythmus erzeugt einen sich wiederholenden Kreislauf aus Warten und Schlagen, der die Spannung der Action-Elemente mindert und das Spielerlebnis weniger fesselnd macht.

2 Drakengard

Zieht sich sehr in die Länge

Drakengard-Schlacht

Anfangs war ich von den Drachen fasziniert und wollte unbedingt in die Welt von Drakengard eintauchen. Doch was sich entfaltete, war eine Geschichte voller Dunkelheit und Verzweiflung, die mich oft überwältigte. Obwohl das Spiel für seine verstörenden Themen und die vielen Enden bekannt ist, ist das Gameplay nicht gut gealtert.

Es wird versucht, einzigartige Spielmechaniken wie die Drachenreit-Segmente einzuführen, doch diese Interaktionen wirken veraltet und nicht so ausgefeilt wie in späteren Teilen wie NieR: Automata. Das führt zu einem Gameplay, das sich nach heutigen Maßstäben langweilig und unbefriedigend anfühlt. Obwohl die Fortsetzungen die Spielqualität verbessern, sollten sich Interessierte, die den ersten Teil erkunden möchten, auf viel Grind und Wiederholungen gefasst machen.

1 Quest 64

Eines der wenigen JRPGs für Nintendo 64

Gameplay von Quest 64

Obwohl Quest 64 als eines der wenigen JRPGs auf dem Nintendo 64 einen gewissen nostalgischen Charme besitzt, ist es nicht gerade rosig gealtert. Zwar präsentiert es zunächst vielversprechende Spielmechaniken, doch das Gameplay verfällt schnell in Monotonie.

Das Kampfsystem versucht, rundenbasierte und Echtzeit-Elemente zu vereinen, wirkt jedoch unzusammenhängend und mangelt es an Tiefe. Obwohl es Aspekte der Charakterentwicklung und Zauberverbesserung gibt, ähnelt das Gesamterlebnis eher einem Prototyp als einem vollständig realisierten Spiel. Trotz seines Status als einzigartiger Titel auf der Plattform hatte Quest 64 Mühe, sich sowohl bei der Kritik als auch bei der Spielerzufriedenheit einen bleibenden Eindruck zu verschaffen.

Für eingefleischte JRPG-Fans oder Retro-Fans dürfte dieser Titel dennoch interessant sein. Spieler sollten jedoch mit gedämpften Erwartungen an das nostalgische Abenteuer von Brian, dem Magier, herangehen, um es wirklich genießen zu können.

Quelle & Bilder

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