4 Windows-Sicherheitsfunktionen, die Ihre Sicherheit gefährden könnten

4 Windows-Sicherheitsfunktionen, die Ihre Sicherheit gefährden könnten

Bei Betriebssystemen steht die Sicherheit weiterhin an erster Stelle, da sie als erste Verteidigungslinie gegen Datenlecks und Datenschutzverletzungen dient. Viele Nutzer optimieren ihre Systeme durch den Einsatz von Antivirensoftware oder die Anpassung integrierter Sicherheitseinstellungen. Windows 11 bietet insbesondere eine Reihe integrierter Sicherheitsfunktionen, die Schwachstellen reduzieren und das Risiko von Cyberbedrohungen minimieren.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass einige dieser Sicherheitsmaßnahmen zwar zur Abwehr spezifischer Bedrohungen konzipiert sind, aber unbeabsichtigt auch eigene Risiken mit sich bringen können. Diese Situation entsteht häufig aufgrund von Implementierungsfehlern oder Benutzerinteraktionen. Daher kann die Deaktivierung bestimmter Funktionen durchaus sinnvoll sein.

Eingabeaufforderungen der Benutzerkontensteuerung (UAC)

Ständige Pop-ups konditionieren Benutzer, echte Risiken zu ignorieren

Windows UAC-Einstellungen

Die Benutzerkontensteuerung (UAC) dient als grundlegende Sicherheitsfunktion in Windows, indem sie unbefugte Änderungen am System verhindert. Sie soll sicherstellen, dass jede Anwendung mit den minimal erforderlichen Berechtigungen ausgeführt wird.

Dennoch können die häufigen UAC-Eingabeaufforderungen lästig werden. Selbst bei der Installation vertrauenswürdiger Microsoft-Anwendungen wie dem Visual Studio-Installationsprogramm werden Benutzer möglicherweise mit Genehmigungsaufforderungen überhäuft. Dieses gewohnheitsmäßige Akzeptieren von Eingabeaufforderungen kann dazu führen, dass Benutzer unbeabsichtigt böswillige Aktivitäten genehmigen, da die Aktion zur zweiten Natur wird.

Die häufig undurchsichtige Ausführung der Benutzerkontensteuerung (UAC) verstärkt die Bedenken. Die Eingabeaufforderungen geben nicht klar, warum eine bestimmte Anwendung erhöhte Rechte erfordert, was die Benutzer verwirrt. Diese Unklarheit kann von Schadsoftware ausgenutzt werden. Darüber hinaus können viele moderne Anwendungen die Benutzerkontensteuerung (UAC) durch benutzerspezifische Installationen umgehen, was die allgemeine Effektivität der Funktion in Frage stellt.

Intelligente App-Steuerung

Übermäßige Fehlalarme verringern die Wirkung von Warnungen

Windows 11 Smart App Control-Einstellungen

Der frühere Windows SmartScreen wird in Windows 11 durch die neue Smart App Control ersetzt. Diese Funktion beschränkt die Ausführung von Anwendungen auf solche, die als „wahrscheinlich sicher“ gelten.

Bei einer aktuellen Entwicklung, bei der ich ein Windows-Debloater-Tool erstellte, stieß ich auf ein Problem: Meine nicht signierte ausführbare Datei wurde von Smart App Control als nicht erkannt markiert. Um die Anwendung ausführen zu können, musste ich diese Funktion vollständig deaktivieren, was einen erheblichen Nachteil mit sich brachte.

Im Gegensatz zu macOS Gatekeeper, das einen Bypass-Mechanismus bietet, müssen Benutzer unter Windows Smart App Control vollständig deaktivieren, um nicht erkannte Anwendungen ausführen zu können. Leider kann die erneute Aktivierung dieser Funktion umfangreiche Maßnahmen wie das Zurücksetzen oder eine Neuinstallation von Windows erfordern. Dieser umständliche Vorgang hält Benutzer davon ab, die Funktion erneut zu aktivieren, wodurch ihr eigentlicher Zweck im Wesentlichen zunichte gemacht wird.

Virtualisierungsbasierte Sicherheit

Ressourcenintensive Funktionen behindern die tägliche Nutzung

Virtualisierungsbasierte Sicherheitseinstellungen unter Windows 11

Credential Guard und Virtualization-Based Security (VBS) sind zwei Funktionen, die die Sicherheit in Active Directory-Umgebungen auf Unternehmensebene erhöhen, indem sie sensible Daten auch bei Systemkompromittierung schützen. Obwohl sie starken Schutz bieten, können beide Funktionen die Systemressourcen stark beanspruchen und zu spürbaren Spitzen bei der CPU- und Speicherauslastung führen.

In den neuesten Windows-11-Versionen sind diese Funktionen standardmäßig aktiviert. Sie schützen das System zwar zuverlässig, doch insbesondere Gamer könnten die Leistungseinbußen als nachteilig empfinden, wie PC Gamer berichtet. Daher entscheiden sich viele Nutzer möglicherweise dafür, VBS zu deaktivieren, wodurch ihre Systeme anfällig bleiben.

Windows-Sicherheitsbenachrichtigungen

Verwirrung zwischen Sicherheitswarnungen und Produktwerbung

Benachrichtigungen spielen eine wichtige Rolle, um Benutzer über Systemwarnungen und Sicherheitsbedrohungen auf dem Laufenden zu halten. Microsoft Defender Antivirus verwischt jedoch gelegentlich die Grenze zwischen kritischen Warnungen und kommerzieller Werbung. Einige Benachrichtigungen weisen zwar auf blockierte Malware hin, fordern Benutzer jedoch gleichzeitig auf, „OneDrive einzurichten“, wodurch der Eindruck der Dringlichkeit abgeschwächt wird.

Die Überschneidung von Benachrichtigungen von Defender und Systemupdates kann zu einer überwältigenden Flut von Warnungen im Action Center führen. Infolgedessen fühlen sich Benutzer möglicherweise gezwungen, alle Defender-Benachrichtigungen zu deaktivieren und gefährden so unbeabsichtigt die Sicherheit ihres Systems.

Sicherheitsfunktionen sollten das Benutzererlebnis nicht beeinträchtigen

Die Sicherheitsfunktionen von Windows sollen zwar die Sicherheit der Benutzer erhöhen, müssen aber benutzerfreundlich sein, um effektiv zu sein. Wird die Implementierung umständlich, deaktivieren Benutzer solche Funktionen möglicherweise und schwächen so den notwendigen Schutz vor Bedrohungen und Malware.

Obwohl ich häufig führende Windows-Schutztools wie Nord Antivirus empfehle, ist es für Microsoft unerlässlich, seine Sicherheitsimplementierungen zu überdenken, um die Frustration der Benutzer zu minimieren. Andernfalls kann es zu Sicherheitsmüdigkeit kommen, einem Zustand, in dem Benutzer, die von wiederholten Warnmeldungen überwältigt werden, wichtige Benachrichtigungen möglicherweise vollständig ignorieren.

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