
Die Entwicklung von Videospielen hat dazu geführt, dass sie mittlerweile mehr als nur Unterhaltung bieten.Daher habe ich gerne Titel gespielt, die vielleicht keinen Spaß im herkömmlichen Sinne machen, aber dennoch mein Interesse wecken.
Oft tauche ich in Welten ein, deren Mechaniken schlecht umgesetzt sind oder deren Konzepte unterentwickelt sind, sodass die Zeit wie im Flug vergeht. Das liegt nicht unbedingt am Vergnügen an sich, sondern eher an einer faszinierenden Erzählung oder Überlieferung, die mich fesselt.
Wenn man erkennt, dass das Gameplay nicht immer im Vordergrund steht, kann man die Geschichten dieser Spiele besser verstehen. Ich schätze viele Titel, die vielleicht nicht durch Interaktivität, aber durch erzählerische Tiefe glänzen. Daher präsentiere ich eine kuratierte Liste von zehn Spielen, die reich an Hintergrundgeschichten, aber wenig zufriedenstellendem Gameplay sind.
10. Die kunstvolle Flucht
Eine mühsame, aber schöne Erfahrung

Es ist ironisch, dass „The Artful Escape“ häufig in Diskussionen über schlechtes Gameplay auftaucht, meine Gedanken dazu jedoch größtenteils positiv sind.
Die Spielmechanik steht im krassen Gegensatz zur erzählerischen und künstlerischen Präsentation.Das Gameplay ist zwar langweilig, doch die Geschichte, die Charaktere und die audiovisuellen Elemente sind unglaublich charmant.
Das Spielerlebnis basiert auf simplen Plattform-Mechaniken im Stil von „Simon Says“, ohne fesselnde Gameplay-Features. Der Titel glänzt jedoch durch atemberaubende Filmsequenzen und eine beeindruckende Story, die reale und fiktive Welten mit einer Vielzahl von Spezies und Mythologien kombiniert – all das in einem Abenteuer von weniger als vier Stunden.
9. Streuner
Überbewertet mit unnötigen Hindernissen

Trotz seiner Popularität glaube ich, dass Stray überbewertet sein könnte, vor allem aufgrund der Neuartigkeit seines Katzen-Protagonisten. Der Aufbau seiner Welt verdient jedoch Anerkennung.
Unter Missachtung von Gameplay-Mängeln entwickelt sich Stray von einem harmlosen Plattformspiel zu einer Erkundung des Untergangs der Menschheit und führt fesselnde NPCs und eine Umwelterzählung ein, die das Schicksal der Menschheit und der Roboter, die ihre Welt bewohnen, beleuchtet.
Mechanisch gesehen ist es ein frustrierender Walking Simulator, der übermäßig geführt wird und das Erkundungserlebnis beeinträchtigt. Mehr Anleihen bei Titeln wie „What Remains of Edith Finch“ hätten es noch besser gemacht. Obwohl die Geschichte nicht besonders komplex ist, zieht sie die Spieler dennoch effektiv in das Universum hinein.
8. Dantes Inferno
Göttliche Komödie, aber repetitives Gameplay

Der Vergleich von Videospielgeschichten ist eine Herausforderung, insbesondere wenn man sich dabei auf Dante Alighieris verehrte Göttliche Komödie stützt, eine Erzählung, die Dantes Inferno mit großer Wirkung nutzt.
Als ich das Spiel nach Jahren jedoch noch einmal spielte, stellte ich fest, dass es nicht gut gealtert ist. Meine nostalgischen Erinnerungen werden von der Realität des stagnierenden Fortschritts und der sich wiederholenden Kampfsequenzen überschattet.Die zweite Hälfte der Kampagne ist auf Bosse und Zwischensequenzen angewiesen, um sie spannend zu halten.
Obwohl ich dieses Spiel liebe und mir eine Fortsetzung wünsche, kann es vom Gameplay her nicht mit anderen Vorbildern des Hack-and-Slash-Genres mithalten.
7. Mundspülung
Kapitalismuskritik durch banales Gameplay

Obwohl Mark Fishers Kritik das Erlebnis gelegentlich trübt, fühlen ich mich zu Spielen hingezogen, die sich auf subtile Weise mit dem Kapitalismus auseinandersetzen, wie es beispielsweise Mouthwashing zeigt.
Die Erzählung präsentiert eine faszinierende Geschichte an Bord des Tulpar-Schiffs, voller Satire und tiefgründiger Hintergrundgeschichten der Charaktere.Jeder Handlungsstrang fügt sich harmonisch zusammen und bereichert das Erlebnis.
Leider ist das Spiel durch mühsames Gehen und langweilige Besorgungsquests beeinträchtigt, die das Eintauchen in das Spiel beeinträchtigen. Diese Gameplay-Mängel sind zwar verzeihlich, verhindern aber, dass das Spiel mehr als ein lobenswerter Indie-Titel wird.
6. Dragon Age: Ursprünge
Veraltetes Gameplay trotz immersiver Überlieferung

Obwohl Dragon Age: Origins zu meinen absoluten Lieblings-RPGs zählt, ist das Gameplay nicht gut gealtert. Es ist verblüffend, dass eine so reichhaltige, immersive Welt durch ein klobiges Kampfsystem beeinträchtigt wird.
Die komplexe Welt von Thedas mit ihren vielfältigen Charakteren, Fraktionen und politischen Hintergründen steht in starkem Kontrast zu den simplen Kampfmechanismen.Trotz dieses Unterschieds würde ich das ausgefeilte Gameplay gerne für die außergewöhnliche Erzählkunst und Charakterentwicklung opfern.
5. SOMA
Eine reichhaltige Erzählung mit frustrierender Mechanik

SOMA bietet eines der immersivsten Indie-Erlebnisse, auch wenn es nicht immer im herkömmlichen Sinne Spaß macht.
Frustrierenderweise war ich oft verloren und hatte Mühe, interaktive Objekte in der Umgebung zu identifizieren. Trotz der fesselnden Handlung und der sorgfältigen Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur fühlte sich das Gameplay oft unzusammenhängend und einfallslos an.
Ich schätze die Spannung, die mit dem Verstecken und Ausweichen vor Bedrohungen einhergeht, insbesondere wenn die Überlieferung meine Handlungen rechtfertigt. Leider trübte die Unfähigkeit, interaktive Elemente zu unterscheiden, das Gesamterlebnis.
4. Nier
Eine Hassliebe zu Yoko Taro

Yoko Taro hat ein Gespür für die Erschaffung einzigartiger Welten voller besonderer Überlieferungen, wie man in Nier sieht.
Er konstruiert jedoch auch Spiele mit komplizierten Mechanismen, die sich eher wie eine mühsame Herausforderung als wie ein angenehmes Erlebnis anfühlen können.Die emotionale Reise von Nier berührt einen tief; das Gameplay fühlt sich jedoch oft schwerfällig und frustrierend an.
Übermäßiges Grinding, verworrene Kämpfe und eine glanzlose Gegnervielfalt machen das Gameplay zu einer mühsamen Aufgabe. Trotzdem kann ich Nier aufgrund seiner unglaublichen Erzählung und seiner Verbindung zum größeren Universum von Drakengard und NieR: Automata wärmstens empfehlen.
3. Metal Gear Solid: Peace Walker
Big Boss in all seiner Pracht und seinen Fehlern

Meine Bewunderung für Big Boss, Hideo Kojima und die Metal Gear Solid-Reihe ist tiefgreifend, insbesondere was Peace Walker betrifft, obwohl es aufgrund des Gameplays immer noch eine Herausforderung ist, es erneut zu spielen.
Die Infiltrations- und Kampfmechaniken sind brauchbar, doch die Begegnungen mit den Bossen können anstrengend und erschöpfend sein.Kein Spieler genießt das Gefühl, gegen kugelsichere Bosse mit langweiligen Mustern zu kämpfen.
Die fesselnde Erzählung und die meisterhaften Charakterverbindungen halten meine Zuneigung zu Metal Gear Solid: Peace Walker aufrecht, aber es noch einmal zu spielen, fühlt sich wie ein schmerzhaftes Unterfangen an, das ich nur zögerlich wieder in Angriff nehme.
2. Glaube: Die unheilige Dreifaltigkeit
Ein einzigartiges Erlebnis mit Gameplay-Problemen

Wie SOMA ruft auch Faith: The Unholy Trinity auf brillante Weise Gefühle von Angst und Verletzlichkeit hervor. Dieser Horrortitel zeichnet sich durch eine herausragende Erzählkunst aus, in der satanische Kulte und interdimensionale Wesen im Mittelpunkt stehen.
Das Tempo kann sich während des Spiels übermäßig langsam anfühlen, insbesondere nach mehreren Versuchen bei einem anspruchsvollen Bosskampf, was den Spannungsfluss unterbricht.Trotz der reichhaltigen Erzählung fehlen die interaktiven Elemente.
1. Hellblade: Senuas Opfer
Klage über die Monotonie inmitten großartiger Geschichten

„Hellblade: Senua’s Sacrifice“ ist von der keltischen Mythologie inspiriert und thematisiert die psychische Gesundheit. Es ist ein Meisterwerk und eines meiner absoluten Lieblingsspiele.
Allerdings dürfen die sich wiederholenden Kämpfe und langweiligen Rätsel nicht außer Acht gelassen werden, da sie den Spielspaß deutlich mindern.Obwohl der Kontext ein bewusstes Tempo rechtfertigt, kann die daraus resultierende Spielmechanik klobig und langweilig wirken.
Da langweilige Kämpfe und komplizierte Glyphenrätsel das Spielerlebnis beeinträchtigen, sind diese Probleme kaum zu übersehen. Dennoch sorgen die fesselnde Story und die hervorragende audiovisuelle Umsetzung für ein unvergleichliches Eintauchen in die Spielwelt.Dies unterstreicht, wie wichtig die Hintergrundgeschichte für die Großartigkeit von Hellblade: Senua’s Sacrifice ist.
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