
Die Welt von Gotham ist eine Fundgrube fesselnder Charakterbögen, Handlungswendungen und unerwarteter Verrätereien. Trotz der reichhaltigen Erzählkunst waren mehrere bedeutende DC-Handlungsstränge geplant, die letztlich jedoch nie auf der Leinwand verwirklicht wurden. Die Serie bot den Fans einen spannenden Einblick in James Gordons frühe Erfahrungen beim Gotham City Police Department und lieferte gleichzeitig Ursprungsgeschichten für zahlreiche bekannte Figuren aus dem DC-Universum. Doch trotz der fesselnden Erzählung wurden zahlreiche geplante Handlungsstränge entweder vor den Dreharbeiten oder während des Produktionsprozesses selbst verworfen.
Gotham lief von 2014 bis 2019 fünf Staffeln lang und erkundete die Wurzeln von Batmans Vermächtnis. Obwohl die Serie eine treue Anhängerschaft hatte, traten Herausforderungen auf, die das Erzählen der Geschichte erschwerten. Die fünfte Staffel, die ursprünglich für 22 Episoden geplant war, wurde auf nur 12 gekürzt, was eine schnelle Auflösung oder den Ausschluss mehrerer Handlungsstränge erforderlich machte. Abgesehen von diesen logistischen Hürden beeinflussten kreative Entscheidungen und das Feedback des Publikums die Entscheidung, mehrere Handlungsstränge fallen zu lassen, was sich auf die gesamte Erzählstruktur der Serie auswirkte.
10
Barbara Keans Verwandlung in Harley Quinn und Magpie
In den Comics ist Barbara überhaupt keine Bösewichtin

Während der Entwicklung der Show erwog das Kreativteam, Barbara Kean in zwei bekannte DC-Charaktere zu verwandeln: Harley Quinn und Magpie. Diese Transformation sollte Barbaras Nervenzusammenbruch widerspiegeln und Harleys chaotische Ursprünge widerspiegeln. Showrunner John Stephens verwarf diese Richtung letztendlich, da er entschied, dass die Serie eine einzigartige Interpretation von Harley brauchte. Barbaras bestehende Entwicklung und dramatischer Fokus sorgten für ausreichend erzählerische Spannung, was die geplanten Transformationen unnötig machte.
Ein anderes Konzept für Barbara sah vor, sie zu Magpie zu machen, einer Juwelendiebin, die von glänzenden Gegenständen besessen ist, was zu ihrem extravaganten Charakter passt. Doch auch diese Idee blieb auf der Strecke, da Stephens sie später als „schreckliche Idee“ bezeichnete. Barbaras Erzählbogen verlagerte sich schließlich auf ihren Aufstieg zu einer beeindruckenden Gangsterbossin, während die Figur der Magpie durch eine andere Figur in der Show eingeführt wurde, was eine erhebliche Abweichung von den ursprünglichen Plänen darstellte.
9
Der vorzeitige Tod von Jerome Valeska
Jerome Valeskas Rolle entwickelte sich über die anfänglichen Erwartungen hinaus

Cameron Monaghans Darstellung von Jerome Valeska erregte schnell die Bewunderung des Publikums und machte ihn zu einem wichtigen Akteur in Gothams Erforschung der Herkunft des Jokers. Interessanterweise sollte Jerome sein Ende ursprünglich in der dritten Staffel „Mad City: Die sanfte Kunst, Feinde zu machen“ finden, wo sein Tod durch Enthauptung den Höhepunkt seiner chaotischen Existenz symbolisiert hätte.
Im weiteren Verlauf der Serie entschieden sich die Macher jedoch, Jeromes Verbindung zur Joker-Geschichte zu vertiefen, wodurch seine Handlung erweitert und sein Zwillingsbruder Jeremiah Valeska eingeführt wurde. Diese Änderung erschwerte die ursprünglich beabsichtigte Darstellung von Jerome als bloßem Katalysator für den Joker und strukturierte ihre Beziehung und ihren Einfluss auf die Stadt neu.
8James
Gordons mögliche Entwicklung zu einem anderen Charakter
Ben McKenzie deutet eine dramatische Transformation an

Während der Werbung für Staffel 3 deutete Schauspieler Ben McKenzie eine mögliche Handlung an, in der James Gordon eine Identität annehmen würde, die mit einer anderen prominenten DC-Figur verbunden ist. Diese Enthüllung deutete auf eine faszinierende Wendung in Gordons Erzählbogen hin, die ihn möglicherweise in einen Selbstjustizler verwandeln oder ihn stärker mit Batmans Ideologie in Einklang bringen würde.
Eine solche Richtung hätte Gordons dunklere Persönlichkeit erkunden können, während er an der Seite von Bruce Wayne durch die chaotische Landschaft von Gotham navigiert. Leider wurde dieser Handlungsstrang nicht weiterverfolgt, sodass Gordon als unerschütterliche moralische Autorität erhalten blieb, ohne die beabsichtigte Entwicklung zu einem komplexeren Charakter.
7
Ivy Peppers mögliche Aufnahme in die Gotham Sirens
Gotham benannte Pamela Isley nach ihrem Poison Ivy in Ivy Pepper um

Die Gotham Sirens – Catwoman, Poison Ivy und Harley Quinn – werden in der DC-Geschichte schon lange verehrt. Showrunner Danny Cannon deutete zunächst an, dass Ivy Pepper sich Barbara Kean, Tabitha Galavan und Selina Kyle als Teil von Gothams Interpretation dieses ikonischen Trios anschließen würde. Dieser Handlungsbogen zielte darauf ab, die Dynamik und Stärke dieser beeindruckenden weiblichen Charaktere in Gothams krimineller Unterwelt zu erkunden.
Verschiedene Faktoren führten jedoch dazu, dass dieses Konzept aufgegeben wurde. Ivy machte erhebliche Charakterveränderungen durch, darunter schnelles Altern und Umbesetzung, was ihre mögliche Integration in die Sirens-Erzählung erschwerte. Die Einschränkungen der verkürzten letzten Staffel schränkten die Möglichkeit, dieses Ensemble zu erkunden, weiter ein, sodass Ivys Verbindungen zur Gruppe weitgehend unerforscht blieben, während sie eine Distanz zu anderen Charakteren wahrte.
6
Tabitha Galavan entwickelt sich zur Tigerin-Persönlichkeit
In den Comics ist Tabitha als Tigress bekannt

Während ihrer Reise durch Gotham war Tabitha Galavans Geschichte eng mit der ihres Bruders Theo und später mit der von Barbara Kean verknüpft. In den Comics nimmt Tabitha die Identität von Tigress an, einer wilden Bösewichtin, die für ihre bemerkenswerte Beweglichkeit und Kampfkünste bekannt ist. Die Serie deutete ihre mögliche Verwandlung durch ihren Kampfstil und zahlreiche Tigerreferenzen an, insbesondere durch ihren Einsatz einer Peitsche.
Wäre die Serie über die verkürzte fünfte Staffel hinaus fortgesetzt worden, hätte Tabithas Reise möglicherweise diese Tigerin-Persönlichkeit vollständig angenommen und sich gleichzeitig mit der bedeutenden Niemandsland-Geschichte beschäftigt. Es hätte ihre Entwicklung von einer Nebenfigur zu einer Hauptfigur in den chaotischen Machtdynamiken von Gotham markiert.
5
Penguins geplante Ermordung des Bauchredners
Bauchredner wurde in Gotham häufig als Mr. Penn bezeichnet

Ein bemerkenswerter gelöschter Handlungsstrang betraf Pinguin und den Bauchredner, dessen Figur gegen Ende der Serie eingeführt wurde. Das ursprüngliche Konzept sah vor, dass Pinguin den Bauchredner nach einem Verrat eliminierte. Diese drastische Aktion hätte Pinguin’s rücksichtslose Natur hervorgehoben und die schwerwiegenden Folgen aufgezeigt, wenn man ihn hintergeht.
Doch die Schauspieler Robin Lord Taylor (Penguin) und Andrew Sellon (Bauchredner) sprachen sich gegen diese gewalttätige Lösung aus und betonten die einzigartige komödiantische und nuancierte Beziehung, die sie geschaffen hatten. Sie versuchten, die Komplexität ihrer Charaktere zu bewahren und eine Beziehung zu ermöglichen, die von schwarzem Humor geprägt ist, statt von direktem Verrat und Mord.
4
Der ikonische Stock und Bowlerhut des Riddlers
Riddler ist normalerweise mit seinem berühmten Fragezeichen-Stock und Bowlerhut geschmückt

Im geplanten Serienfinale „The Beginning…“ sollte der Riddler endlich seinen ikonischen Fragezeichenstock erhalten, der seine vollständige Verwandlung in den beliebten Bösewicht symbolisiert, den die Fans aus den Comics kennen. Eine zentrale Szene deutete diese Entwicklung durch eine mysteriöse Konfrontation mit einem Mann mit Hut an, der den Stock und den Bowler lieferte.
In der überarbeiteten sechsten Staffel wurden jedoch zahlreiche Handlungsstränge rund um Riddler deutlich gestrafft, und eine Erzählung, in der er in einer Bibliothek lebte, bizarres Verhalten an den Tag legte und von tätowierten Rätseln umgeben war, wurde drastisch verkürzt. Dadurch blieb ein Großteil von Riddlers Charakterentwicklung unerforscht, was eine verpasste Gelegenheit bedeutete, sein Potenzial in der Serie voll auszuschöpfen.
3Clayfaces
Rückkehr nach Gotham
Clayface war zuvor in Gotham aufgetreten

Nachdem Clayface in früheren Staffeln seine Fähigkeit zur Gestaltwandlung gezeigt hatte, sollte er in Staffel 4 eine prominentere Handlung bekommen, in der seine Hintergrundgeschichte und Motivationen vollständig erforscht werden sollten. Co-Creator Danny Cannon erwähnte, dass diese Wiedereinführung darauf abzielte, das Verständnis des Publikums für einen der vielschichtigsten Gegner Batmans zu vertiefen.
Leider wurden die Pläne, Clayface zurückzubringen, letztendlich auf Eis gelegt, hauptsächlich aufgrund der Zeitbeschränkungen, die durch die verkürzte fünfte Staffel entstanden waren. Die Zuschauer verpassten einen potenziell reichhaltigen Erzählbogen, der für zusätzlichen Horror und Tragik hätte sorgen können, ähnlich wie in Zeichentrickadaptionen wie Batman: The Animated Series.
2
Bruce Waynes Infiltration des Niemandslandes
Bruce Wayne wollte in Aktion treten, bevor er Batman wurde

Die spannende Handlung von „Niemandsland“ aus den Comics diente als Kulisse für Gothams letzte Staffel. Ursprünglich war Bruce Wayne eine prominentere Rolle zugedacht, in der er verschiedene Fraktionen in Gotham angreift und mit Verkleidungen experimentiert. Diese Handlung sollte Bruces wachsende Intelligenz und seine strategischen Bemühungen vor seiner Verwandlung in Batman zeigen.
Die Neugestaltung von Bruces Charakterbogen minimierte wichtige Entwicklungsaspekte, darunter die wesentliche Zusammenarbeit mit Alfred und Lucius Fox. Während Elemente seiner Reise erhalten blieben, wurde der ehrgeizige Plan für seinen Aufstieg als Batman gekürzt, was den Spielraum der Entwicklung der Figur einschränkte.
1
Der Riss zwischen Mr. Freeze und Firefly
Die Elemental Villains kündigten eine Konfrontation an

Der Abschluss der vierten Staffel führte zu einem möglichen Konflikt zwischen Mr. Freeze und Firefly und bereitete damit die Bühne für eine fesselnde Rivalität in der darauffolgenden Staffel. Diese Erzählung deutete auf einen explosiven Zusammenprall zwischen Freezes gruseligen Strategien und Fireflys dynamischer Unberechenbarkeit hin und versprach eine spannende Auseinandersetzung mit ihren widersprüchlichen Interessen.
Leider tauchte keiner der beiden Charaktere in der letzten Staffel auf. Während ihr Konflikt in „Year Zero“ nur erwähnt wurde, blieben die Fans im Unklaren darüber, was hätte sein können – eine dynamische Interaktion zwischen diesen elementaren Feinden, die sich perfekt in das Gefüge von Gothams ohnehin schon turbulenter Landschaft eingefügt hätte.
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