
Serienmörder im Film : Serienmörder haben das Publikum schon lange fasziniert und sind deshalb spannende Themen für filmische Geschichten. Das wiederauflebende Interesse an Geschichten über Serienmörder – ob auf realen Figuren beruhend oder rein fiktiv – offenbart unsere komplexe Faszination für Gewalt und die psychischen Turbulenzen, die hinter diesen berüchtigten Individuen stecken. Filmemacher nutzen die Handlungen und inneren Kämpfe dieser Charaktere, um beunruhigende Themen zu behandeln und eine Reflexion über die Obsession der Gesellschaft mit Kriminalität anzuregen.
In den 1980er Jahren wurde das Horrorgenre von Slasher-Filmen mit unerbittlichen Killern dominiert. Viele dieser Werke drehten sich um Serienmörder, die mehrere ahnungslose Personen in einem spannenden Terrorfeldzug zu Opfern machten. Einige weniger bekannte Filme aus dieser Zeit verdienen jedoch einen zweiten Blick, obwohl sie gemischte Kritiken oder Kritik wegen grafischer Gewalt erhielten. Ihre einzigartige Erzählweise und Charaktererforschung bleiben relevant und machen sie auch Jahrzehnte später noch beachtenswert.
10 Kalendermädchen-Morde (1984)
Regie: William A. Graham

Bevor Sharon Stone in den 90er Jahren berühmt wurde, spielte sie die Fotografin Cassie Bascomb im Fernsehfilm Calendar Girl Murders. Diese ABC-Produktion begleitet den Verleger Richard Trainor (Robert Culp) bei der Veröffentlichung eines Kalenders mit wunderschönen Models.Als die Models in chronologischer Reihenfolge ermordet werden, bricht Chaos aus. Detective Dan Stoner (Tom Skerritt) muss den Fall untersuchen und die Identität des Mörders aufdecken, bevor das Dezember-Model ein grausames Schicksal ereilt.
Trotz seiner Einschränkungen als Fernsehfilm ist Calendar Girl Murders dank seiner originellen Prämisse und des wirkungsvollen Mysteriums ein unterhaltsamer Film. Mit seiner Mischung aus stilisiertem Horror und kitschigen Darbietungen kann das Publikum den Film als das schätzen, was er ist – ein verspielter und doch unheimlicher Streifen aus seiner Zeit.
9Blackout (1985)
Regie: Douglas Hickox

Obwohl Blackout als Fernsehproduktion konzipiert wurde, ist es ein packender Psychothriller, der wegen seiner Gänsehaut und der mitreißenden Darbietungen sehenswert ist. Die Geschichte folgt einem Mordermittler (Richard Widmark), der die brutalen Morde an der Familie Vincent untersucht, während der Hauptverdächtige auf mysteriöse Weise verschwindet.
Um die Handlung zu ergänzen: Ein weiterer Charakter (Keith Carradine) leidet nach einem Unfall an Amnesie und unterzieht sich einer Gesichtsrekonstruktionsoperation, was den Ermittler dazu bringt, ihn als Mörder zu verdächtigen. Während die anfängliche Entwicklung der Handlung vorhersehbar erscheint, halten die unerwarteten Wendungen des Films die Zuschauer in Atem und sie wollen gemeinsam mit Widmarks Charakter die Wahrheit herausfinden.
8 Stücke (1982)
Regie: Juan Piquer Simon

Obwohl der spanisch-amerikanische Slasher Pieces seine Schwächen hat, unterhält er mit seiner erschütternden Prämisse erfolgreich. Der Film dreht sich um einen Serienmörder, der es auf Frauen auf einem Bostoner College-Campus abgesehen hat, und zeigt den finsteren Akt der Körperzerstückelung – ein grausiges Puzzle aus dem verdrehten Geist des Mörders. Auch wenn er nicht viel zum Slasher-Genre beiträgt, hat seine Mischung aus Spannung und Blut dazu beigetragen, dass er eine Kultanhängerschaft entwickelt hat.
Die Handlung hat ihren Anteil an Kritikern erhalten, doch die steigende Zahl der Leichen und die geheime Identität des Mörders sorgen dafür, dass Spannung und Nervenkitzel erhalten bleiben. Fans grafischer Horrorfilme werden das reichliche Blutvergießen und das unerbittliche Tempo des Films zu schätzen wissen.
7Weiß des Auges (1987)
Regie: Donald Cammell

Anders als viele andere Serienmörderfilme verfolgt White of the Eye einen einzigartigen Ansatz, indem er das Leben eines mutmaßlichen Mörders untersucht und tiefere Einblicke in seine gewalttätigen Neigungen gewährt. In Arizona untersucht Detective Charles Mendoza (Art Evans) eine Reihe von Morden im Zusammenhang mit dem örtlichen Tontechniker Paul White (David Keith), den er verdächtigt, an den Morden beteiligt gewesen zu sein.
Der Film glänzt durch seine stilistische Regie und starke schauspielerische Leistungen, insbesondere von David Keith in der Hauptrolle, der den einfachen Mann mit dunklen Geheimnissen überzeugend verkörpert. Cathy Moriarty liefert eine überzeugende Darstellung von Pauls Frau Joan, die mit dem verborgenen Leben ihres Mannes zu kämpfen hat.
6 Angst (1983)
Regie: Gerald Kargl

Angst lässt sein Publikum in eine psychologisch verstörende Erzählung eintauchen und bringt die Zuschauer näher an die Psyche des Mörders heran, als es die meisten Filme wagen. Die Geschichte handelt von einem kürzlich freigelassenen Serienmörder, der seinem Drang, einen Mord zu begehen, auf zutiefst beunruhigende Weise nachgibt. Sein Eindringen in das Haus einer Familie ist erschütternd und führt die brutale Realität seiner Taten vor Augen.
Anders als in anderen Horrorfilmen geht es in Anxiety nicht nur um grafische Gewaltdarstellungen; vielmehr gewähren die Kinematographie und die innere Erzählung des Mörders einen intimen, aber unangenehmen Einblick in seine Psyche. Diese faszinierende Erzählmethode führt zu Vergleichen mit Henry: Portrait of a Serial Killer, der auf ähnliche Weise den Geist eines Mörders erforscht.
5Jack ist zurück (1988)
Regie: Rowdy Herrington

Jack’s Back widmet sich erneut der berüchtigten Figur Jack the Ripper und erzählt eine Geschichte, die ein Jahrhundert nach den ursprünglichen Morden spielt. In diesem Film wird die Polizei in neue Nachahmungsmorde in Los Angeles verwickelt. Der verstorbene Dr. John Wesford (James Spader) wird zunächst zum Hauptverdächtigen, doch es kommt zu Komplikationen, als sein Zwillingsbruder (ebenfalls Spader) übersinnliche Visionen des tatsächlichen Mörders hat.
Dieser Film verleiht der Jack the Ripper-Geschichte eine kreative Wendung, auch wenn sein ungleichmäßiges Tempo und die verworrene Handlung sein Potenzial mindern. Dennoch verkörpert Spader eindrucksvoll seine Doppelrolle und zeigt sein Geschick beim Wechsel zwischen den Charakteren, während er eine Leistung liefert, die viele Kritiker als Höhepunkt bezeichnen.
4 Seiltänzer (1984)
Regie: Richard Tuggle

Clint Eastwood, bekannt für seine legendären Rollen in Western, liefert in dem Krimidrama Tightrope in der Rolle des Detektivs Wes Block eine zutiefst fesselnde Darstellung. Die Handlung dreht sich um die Morde an Sexarbeiterinnen in New Orleans, wobei der Detektiv bei der Leitung der Ermittlungen in ein Netz komplexer Beziehungen verstrickt wird.
Tightrope weicht von Eastwoods typischen Actionrollen ab und legt Wert auf einen langsameren Erzählaufbau. Während Wes sowohl die Ermittlungen als auch seine eigenen Fehlhandlungen meistert, entsteht im Film eine Katz-und-Maus-Spannung zwischen ihm und dem Serienmörder, die geschickt durch Blocks Fehltritte und moralische Dilemmas dargestellt wird.
3 Dunkelheit (1982)
Regie: Dario Argento

Dario Argento ist ein Meister des Giallo-Genres.Tenebrae ist einer seiner bemerkenswertesten Filme, obwohl er etwas unterschätzt wird. Der Film zeigt den amerikanischen Autor Peter Neal (Anthony Franciosa), der nach Rom reist, um seinen neuesten Horrorroman zu promoten, und sich dort in die Ermittlungen zu einem Serienmörder verwickelt sieht, die von seinem eigenen Werk inspiriert wurden.
Tenebrae ist nicht nur voller stilistischer Gewalt, wie sie für Argentos Erzählkunst typisch ist, sondern enthält auch metafiktionale Kommentare zur Wirkung des Horrorgenres. Die Figur Peter kann als Spiegelbild von Argento selbst betrachtet werden, und die Kritik des Films spiegelt die Wahrnehmung der Zuschauer hinsichtlich der Beiträge des Regisseurs zum Horrorgenre wider.
2 Auswärtsspiele (1981)
Regie: Richard Franklin

Vor dem Hintergrund des abgeschiedenen australischen Outbacks folgt Road Games der Reise des LKW-Fahrers Pat Quid (Stacy Keach), der misstrauisch gegenüber einem Mitfahrer wird, der Anhalter zu entführen scheint. Gemeinsam mit einem Anhalter (Jamie Lee Curtis) machen sie sich auf, die Wahrheit über den potenziellen Serienmörder herauszufinden.
Dieser Roadtrip-Horrorfilm fesselt durch sein Gefühl der Angst, als Pat dem mutmaßlichen Mörder immer näher kommt, und liefert spannungsgeladene Szenen, durchsetzt mit Humor, wodurch ein ausgewogener Ton gewährleistet wird, ohne die spannende Atmosphäre zu beeinträchtigen.
1 Henry: Porträt eines Serienmörders (1986)
Regie: John McNaughton

Henry: Portrait of a Serial Killer befasst sich mit der grausamen Realität seiner Titelfigur (Michael Rooker) und der Verderbtheit seiner Taten. Der Film folgt Henry auf seinem Weg durch ein Leben als Krimineller und bietet ein beunruhigendes, aber fesselndes Erlebnis, das das Publikum dazu herausfordert, sich mit seinem grotesken Thema auseinanderzusetzen. Der Film ist lose vom echten Serienmörder Henry Lee Lucas inspiriert und zeigt die brutale Grausamkeit seiner Taten.
Obwohl der Film ein schwieriges Seherlebnis ist, ist das Unbehagen des Zuschauers beabsichtigt und zwingt das Publikum, über seine Faszination für Serienmörder und die schaurige Natur von Henrys Charakter nachzudenken. Rookers Leistung ist herausragend und fängt die eindringliche Persönlichkeit eines der berüchtigtsten Killer des Kinos wirkungsvoll ein.
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